Norbert Jäger war wohl einer der unterschätztesten Musiker des "Ostrock". Insofern ist der Nachruf auf Meißen TV wirklich gelungen. Besonders in seinen Texten vereinte er visionäres mit kritischem und hatte eine ganz eigene Lyrik. Wenn man sich mit seinem Werk beschäftigt, wird man feststellen - ein ganz Großer ist gegangen.
Hochgelobt für seine großen hymnischen und orchestralen Werke, die oft genug als Art Rock a la Stern Meißen durchgingen, ohne dass man sie direkt mit ihm verband, überstrahlt für mich sein "Alter" alles was er geschaffen hat, auch wenn heir die Worte von Demmler sind. Mag sein, dass es daran liegt, dass er bei seinen letzten Auftritten genau diesen Titel mit seinem für ihn typischen Humor zu interpretieren wusste, aber gefühlt und erinnert ist es der Song an sich, der 77 entstanden, ohne Bitternis etwas reflektierte das leider nach wie vor bittere Realität und viel zu oft vergessen ist.
Ob mans glaubt oder nicht - mit Norbert ist ein Rocker der ganz alten Schule gegangen. Er hinterläßt eine nicht zu schließende Lücke, gerade weil sein Schaffen um einiges größer war, als es auf den ersten Blick scheinen mag.
Denen die um ihn trauern sei mein Beileid bekundet und zugleich gesagt - ich habe ihn nie jammern erlebt. Selbstmitleid war ihm fremd, glaube ich. Vielmehr hat er selbstbewusst nach vor geschaut, selbst wenn es da nicht nur schön und toll war.
Er hat viel mehr hinterlassen als viele andere. Mögen wir uns gelegentlich genau daran erinnern, dass da schon mal jemand in seiner eigenen mitunter einfachen, unkomplizierten und direkten Art das ein oder andere Thema bedacht und beschrieben hat. ein Mann aus Meißen, Sachsen - Norbert Jäger.