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MASCHINE klassisch unterwegs im Erzgebirge

in Maschine - Soloprojekte 13.11.2018 06:53
von anhi1962 | 2.866 Beiträge | 6192 Punkte

Mit dem ergebirgischem Philharmonieorchester trat MASCHINE in den vergangenen Tagen gleich zweimal auf: In Aue und in Annaberg-Bucholz.

Die Freie Presse kündete am 09.11.2018 mit Stillstand gibt es bei MASCHINE nicht seinen Besuch im Erzgebirge an:


Die gleiche Zeitung schreibt am 11.11.2018 über den Auftritt in Aue: Wallkürenritt trifft auf Ostrock
(Verfasser: Joseph Wenzel)
"Ganz im Zeichen der Filmmusik stand am Samstag das Sinfoniekonzert in Aue. Der Gast des Abends, Dieter "Maschine" Birr, sorgte mit einer Ansage für Begeisterung.
Aue.

Es bedarf schon eines besonderen Ereignisses, dass der sonst so redegewandte Intendant des Eduard-von-Winterstein-Theaters ins Stottern kommt. Doch als Ingolf Huhn am Samstagabend in seiner Funktion als Moderator des philharmonischen Konzerts in Aue den Gast des Abends ankündigen soll, fehlen ihm doch die Worte. "Was soll man da noch sagen? Ich bin glücklich, dass er hier ist!" Als daraufhin kein Geringerer als der ehemalige Puhdys-Frontmann Dieter "Maschine" Birr die Bühne betritt, geht eine Welle des Beifalls durch den ausverkauften Saal.

Ohne lange Ansagen stimmt der Sänger der erfolgreichsten DDR-Rockband die bekannten Zeilen "Geh zu ihr" an und viele Zuschauer mit ein, um gleich darauf den Hit "Wenn ein Mensch lebt" nachzulegen. "Jegliches hat seine Zeit", zitiert der Puhdys-Klassiker das Buch Koheleth aus der Bibel. Und weiter: "Steine sammeln, Steine zerstreu'n, Bäume pflanzen, Bäume abhau'n". Der 74-jährige Musiker ist über die Jahre nach und nach selbst zu dem alten Baum geworden, den ein anderer Song der Rockband besingt. Manch böse Zunge mag da fragen, wann denn für den Frontmann an der Gitarre die Zeit gekommen ist, sich von der Bühne zu verabschieden. Birr hat am Samstagabend für solche Spekulationen nur eine Ansage übrig: "Ab Dezember bin ich mit neuem Album auf Tour. Ihr seid alle eingeladen." Die "Maschine" steht also lang noch nicht still, zu fest ist der Mann aus dem pommerschen Köslin mit der Musik verwachsen. Einen alten Baum verpflanzt man nicht, sagt man.

Nicht nur Birr fühlt sich in seiner Rolle als Star des Konzertes offenbar sehr wohl. Zahlreichen Gästen im Publikum ist anzusehen, dass sie hauptsächlich seinetwegen gekommen sind. Da viele Zuschauer von dem Angebot, eine Person unter 18Jahren bei freiem Eintritt mitzubringen, Gebrauch gemacht haben, findet sich ein bunt gemischtes Publikum im Auer Kulturhaus. So sitzen Menschen mit Lederjacke und Sakko im Saal nebeneinander. Und nicht nur das! Die Lieder des ehemaligen Puhdys-Frontmanns kennen fast alle - die Älteren von Livekonzerten der Band, die Jüngeren aus dem Radio. Als Birr abschließend den Gassenhauer "Wir wollen die Eisbären sehen" anstimmt, klatscht der gesamte Saal im Takt. So hat das Konzert auch etwas Versöhnendes, bevor sich der 74-Jährige nach vier Liedern wieder verabschiedet.

Für eine Überraschung sorgt Moderator Ingolf Huhn, als er den Komponisten Peter Gotthardt auf die Bühne bittet. Aus seiner Feder stammen die Melodien der Puhdys-Klassiker "Geh zu ihr" und "Wenn ein Mensch lebt". Ursprünglich waren sie als Filmmusik entstanden und verhalfen so dem Defa-Streifen "Die Legende von Paul und Paula" zu Popularität. Der Auftritt des ehemaligen Puhdys-Frontmanns bildet den Höhepunkt des Abends, der ganz im Zeichen der Filmmusik steht.

Der beginnt eher ungewöhnlich, nämlich umgehend mit Pauken und Trompeten. Die Musiker der Erzgebirgischen Philharmonie begrüßen ihre Gäste mit den ersten Takten der Tondichtung "Also sprach Zarathustra" von Richard Strauss. Die berühmte Melodie mit den Paukenschlägen dürften viele Zuschauer zunächst eher mit dem bekannten Film "2001: Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick in Verbindung bringen als mit dem Münchner Komponisten.

Mit dem Walkürenritt von Richard Wagner, bekannt aus dem Film "Apokalypse Now" von Francis Ford Coppola, wagt sich Dirigent Naoshi Takahashi an ein Werk, dass ursprünglich für ein Orchester mit der doppelten Besetzung des Klangkörpers komponiert worden ist, über den er gebietet. Doch der Generalmusikdirektor des Eduard-von-Winterstein-Theaters führt den Taktstock auch durch dieses Stück in gewohnt expressiver Art, und schon im folgenden Werk, "L'image" aus dem Defa-Film "Insel der Schwäne" findet das Ensemble wieder zu mehr Souveränität. Besonders Solist Ronny Wiese überzeugt am Saxophon.

Dem bewegenden "Adagio for Strings" von Samuel Barber, das in zahlreichen bekannten Filmen, darunter Platoon von Oliver Stone, Verwendung fand, folgt Musik aus dem Animationsfilm "Frozen". Fast schon verspielt in ihrer Leichtigkeit beschwören die Musiker Bilder aus dem bekannten Streifen und lösen damit das Versprechen ein, das Moderator Ingolf Huhn zu Beginn gegeben hatte: "Liebe Zuschauer, Sie erwartet heute Kino zum Hören."

Als abschließendes Stück hat sich das Orchester eines der wohl bekanntesten Stücke der jüngeren Filmmusik aufgehoben. Zum Soundtrack von "Fluch der Karibik" sorgt das Ensemble mit aufbrausenden Streichern für Piratenstimmung und Begeisterung unter den Zuschauern. Eine Vorstellung die - zu Recht - mit stehendem Applaus honoriert wurde.
"


Andreas
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