Schon die ganze Woche hatte ich mich auf diesen wunderbundten Nachmittag gefreut – bin auch rechtzeitig von Arbeit weggekommen um noch einen Teil des Konzerts der Rockband Wunderbundt zum Bergstadtfest mitzukriegen. Auch Johannes und Saskia hatten die logistische Meisterleistung vollbracht, es zum Nachmittagskonzert nach Freiberg zu schaffen.
Dachte mir so, ich stell mich auf den Parkplatz vom Kreißsaal der Puhdys – aber den gibt es nicht mehr
– unglaublich, habe extra Bilder gemacht. Unser schöner Treffpunkt wird wegrationalisiert und muss einem Parkhaus weichen. Das hat mir grad noch gefehlt, ich hasse Parkhäuser.
Auf dem Obermarkt hatte Wunderbundt schon angefangen. Eigentlich ein Gag, zum Kaffeekonzert eine angepunkte Rockband spielen zu lassen – deren Zielgruppe schläft um diese Zeit noch.
Es waren sehr wenig Leute da, davon ein Großteil ältere Herrschaften, die auf die Wahl der Bergstadtkönigin warteten. Aber das lag eindeutig an den Veranstaltern, die haben sich vielleicht nicht richtig informiert und gedacht, Rio war ein Volksmusiker.
Wunderbundt spielte auch für die wenigen Fans mit vollstem Einsatz – war trotzdem klasse.
Wer mit der Musik und den Ideen von Rio Reiser was anfangen kann, ist bei Wunderbundt gut aufgehoben. Super Sound, besonders durch die drei Bläser. Hier ist das Erbe von Rio in guten Händen. Irgendwie drängten sich mir da Parallelen zum Gundermanngedächtniskonzert vorige Woche auf. Sie sind keine reine Coverband, sondern entwickeln viele eigene Sachen im Stil von Rio Reiser. Hab die neue CD gekauft und auf der Heimfahrt gehört. Da sind hervorragende Songs dabei.
In Freiberg sind aber ansonsten die üppigen Zeiten vorbei, wo es noch tolle Ostrockkonzerte konstenlos gab - schon voriges Jahr war keine einzige Ostband eingeladen. Das find ich mehr als schade.