Wie viele Leute würden wohl einen Puhdysauftritt dem Fußballspiel vorziehen?
Dieser interessanten Frage bin ich gestern in Jena nachgegangen.
Nach dem Fußballwahn der letzten Wochen glaubte ich langsam, die Puhdys mal für mich allein zu haben.
Aber weit gefehlt.
Die Veranstaltung in Jena war gut besucht und Jenaer ließen die geschenkten Karten von ihrer Wohnungsbaugenossenschaft nicht verfallen.
Direktes Fanpublikum war relativ wenig da. Aber freu mich, dass Rosalie mir Gesellschaft geleistet hat.
Das erste Problem bestand darin, auf das Festgelände zu kommen – Keiner hatte vermutet, dass diese kein öffentliches Konzi war. Es gab also keinen Kartenverkauf und ich musste die Reihe der Wartenden abschreiten und laut fragen: Haben sie vielleicht noch ein Karte für mich?
Gegen Taschengeldaufbesserung rückte ein Kind dann noch eine überzählige Karte raus.
Während wir vor dem Festgelände warteten, konnten wir beim Soundcheck die neue Langeweile komplett begutachten. Ein hübsches Stück, find ich.
Die Herren waren gut drauf – oder sie sind gute Schauspieler, man konnte keinerlei miese Laune wegen der entgangenen Sportfreude feststellen, ganz im Gegenteil. Bei den Bandvorstellung waren sie sogar richtig kreativ.
Na bissel schneller haben sie schon gespielt, damit sie kurz vor 22.00 Uhr fertig waren.
Der Ikarus war was Besonderes, es waren drei Bandverstärker oben – na ja nicht ganz, Zweieinhalb vielleicht. Ich hab im Bild festgehalten, wie sich Maschine Mühe gibt, die junge Mutti auf die Bühne zu bringen und dann die Hand über ihren Bauch hält. Einfach rührend gemacht. Nun bin ich gespannt, wie der neue Erdenbürger dann heißt, also ich bin für Ikarus.
Sofort nach dem letzten Takt begann ein Feuerwerk. Das rundete dieses Ereignis noch richtig ab.
Habe es nicht bereut, nach Jena gefahren zu sein, Tageslichtbilder sind was Feines und ich bin hochzufrieden damit.