Man nennt sie heute die „Wilden 60er Jahre“ und diejenigen, die sie miterlebt haben, sind heute Späthippies oder längst gutbürgerlich und werden von ihren Enkeln liebvoll Opa oder Oma genannt.

Wenn ich an meine Penne-Jahre zurückdenke (1964-1968), dann klingt Musik in meinen Ohren: „Hard Days’s Night“ von den unsterblichen BEATLES, „My Generation“ von den wütenden WHO, „You Really Got Me“ von den KINKS und natürlich „Satisfaction“ von den wilden ROLLING STONES.

Allerdings waren meine ersten Songs der STONES dieses tolle „Heart Of Stone“ und das unvergessene „Tell Me“, die ich beide auf meiner Gitarre drosch, daß die Saiten glühten.

Keiner von uns hat damals je einen Gedanken daran verschwendet, was die Zeit mit unserer Musik und uns machen würde. Wir wollten einfach nur anders sein als die „Alten“, wollten uns quer stellen und auch mal aus der Norm ausbrechen.

Wir hatten leider nie die Chance, unsere Idole mal live auf der Bühne zu erleben oder ihre Platten ganz normal in einem Laden zu kaufen. Dennoch hatten wir sie immer auf den Plattenspielern und die Poster an den Wänden. Der Blick auf die Bühnen gelang uns dank BEATCLUB oder später ROCKPALAST.

Als ich dann endlich die Stones das erste Mal live sah, schrieben wir Mai 1998. Ich werde bis zum Ende meiner Tage nie vergessen, wie die STEINE den Konzertabend mit ihrem wohl größten Hit „Satisfaction“ eröffneten und danach ein Zwei-Stunden-Event der Sonderklasse ablieferten, während dessen es kaum einen Augenblick gab, da dieser Mann da unten auf der Bühne nicht vor Energie sprühend über die Blanken tobte.

Heute begeht MICK JAGGER seinen 65. Geburtstag und wenn mir dieser Mann eines beigebracht hat, dann dies: Alter ist keine Frage von gezählten Jahren, sondern eine besondere Lebenssituation, deren Reiz man eben auch erst dann begreift und genießt.

Erst wenn sie nicht mehr über Dich reden, bist Du wirklich alt - in diesem Sinne - HAPPY BIRTHDAY, MICK!