Nach einem erlebnisreichen Konzertjahr hatte ich mir eigentlich mal Ruhe verordnet und wollte das Jahr gemütlich in der Sauna in den Badegärten Eibenstock ausklingen lassen – mit meinem Player das Kesselhauskonzert in Ruhe hören, schön relaxen usw.
Und schon wieder kam alles ganz anders.
Ich sehe mich gezwungen
, einen Konzertbericht zu schreiben – was heißt gezwungen – ich muss euch einfach mal erzählen was mir da komisches widerfahren ist.
Als wir in Eibenstock ankamen ein Plakat: Heute große Rocknacht mit Shotgun Wedding – was mir natürlich nichts sagte.
Aber Neugierde halber ging ich um 21.00 Uhr in die große Badehalle. Was ich sah, überraschte mich schon. Im Wasser war eine Bühne aufgebaut, - mit einer Schwimmkette und Netz ein Pressegraben abgetrennt (schöne Vorstellung)
und vor der Bühne ein Schild: „Bitte nicht mit Wasser spritzen!“
Und so kam es, dass ich am letzten Tag des alten Jahres schwimmend die erste Reihe erreichte.
Dort war kein Gedränge – sehr relaxt. Dann legte die Band los – es waren höchstens 16 jährige, deren Erziehungsberechtigten dirigierten vom Wasser aus das Geschehen. Der deutschen Sprache schienen sie jedenfalls nicht mächtig zu sein, alles Feindmusik
. Trotzdem Respekt, die Frontfrau, einen der Gitarristen und den Drummer fand ich richtig gut. Sie hatten auch schon ein sagenhaft langes Repertoire drauf, reichte für über zwei Stunden. Den Bandnamen haben sie scheinbar geklaut, es waren nicht die gleichnamigen Österreicher, aber was soll`s.
Nach einer Stunde in der ersten Reihe begannen meine Hände (und nicht nur die) schrumpelig zu werden und das Zittern im Takt klappte schlecht, sie hatten im Schwimmbecken an Heizung gespart.
Die Vorstellung, dass einer der Jungs mit der Elektrogitarre in die Brühe fällt, behagte mir auch nicht so.
Also noch mal in die Sauna aufwärmen und dann begann schon das neue Jahr wieder mit rockigen Klängen und vor einer Bühne schwimmend.
Möge auch das neue Jahr wieder tolle Konzerterlebnisse für uns alle bereit halten – na dann
- auf ein Neues!