5 kleine Jägermeister trinkt man doch schon gerne mal. Besonders in geselliger Runde auf einem Bikertreffen, nicht weit von der eigenen Haustür entfernt.
Aber ich habe weder 5 noch 4 Hörner-Whiskys getrunken, sondern gar keinen, denn ich war wieder mal allein unterwegs und deshalb auch zugleich mein slebst eingeteilter Kraftfahrer.
Es gibt aber eine Kapelle, die nennt sich 5 kleine Jägermeister. Wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich hierbei um eine DTH-Coverband und die Jungs haben gestern auf dem Motorradtreffen der Motorsportfreunde "Valtental" e. V. in Neukirch gerockt.
Das ist ein ganz rühriger verein, der seit Ende 1994 besteht und seit Dezember 2003 auch über ein eigenes Objekt verfügt. Es handelt sich hierbei um das ehemalige Betriebsferienheim Georgenbad in Neukirch.
Das Gelände verfügt auch über einen großen Zeltplatz, liegt etwas abseits und ist somit bestens für so eine Veranstaltung geeignet.
Liebvoll wurde das gesamte Objekt in den vergangenen Jahren in unzähligen Arbeitseinsätzen instandgesetzt und heutzutage kann man das Georgenbad vom verein für Veranstaltungen auch mieten.
Motorradtreffen haben bei den Motorsportfreunden auch Tradition, feiert man doch an diesem Wochenende das 14.Treffen.
Für mich ist es nach Neukirch mit 16 Kilometern Entfernung nur ein Katzensprung und so konnte ich diesen Abend ganz relaxt angehen.
Gegen 21.00 Uhr traf ich am Georgenbad ein und als Gast ohne Motorrad zahlte ich den aus gesprochen fairen Preis von 2,50 Euro Eintritt.
Zu der Zeit war schon ganz schön was los auf dem Gelände. Überall sah und hörte man die schweren Maschinen der Biker.
Es gab auch genügend Versorgungsstände, welche ebenfalls mit annehmbaren Angebot und Preisen aufwarteten.
Nach dem Intro stürmten 5 junge, dynamische Musiker die Bühne und rockten von da an, was das Zeug hält.
Die 5 kleinen Jägermeister machen dabei ihren Namen in mehreren Auslegungen wirklich alle Ehre. Auf der Bühne war Action pur, die Musiker rannten zweitweise wie entfesselt hin und her. Mann kann dazu auch sagen, sie jagten meisterlich auf den Spuren der Toten Hosen.
Die Düsseldorfer standen bekanntlich ja nicht selbst auf der Bühne in Neukirch, aber die 5 kleinen Jägermeister waren wirklich zeitweise hart am Original.
Die Songauswahl enthielt viele, viele Gassenhauer der Düsseldorfer von „All die ganzen Jahre“ über „Bonnie und Clyde“ bis hin zu „Hier kommt Alex“. Auch hier sind die Norddeutschen meisterlich durch die Bandgeschichte und die Diskografie von Campino & Co gewandelt. Auch ein paar Stücke, die die Hosen gecovert haben, waren im Programm.
Meisterlich war auch die Saitenverbrauch der Gitarristen. Mit 4 gerissenen Gitarrensaiten wurde in Neukirch wohl auch ein bandinterner neuer Rekord aufgestellt.
Obwohl es zu dieser späten Stunde schon recht maifrisch war, kamen Publikum und Kapelle auch ordentlich ins Schwitzen. In unserer Gegend dauert es ja immer zwei bis vier Titel, bevor Stimmung aufkommt.
Die 5 kleinen Jägermeister sind da aber meisterlich am Ball geblieben und hatten damit auch Erfolg. Die Jungs und die Fans waren gerade richtig warm geworden, da gab es auf Wunsch des Veranstalters eine kleine Pause. Ich fand diese Unterbrechung etwas unpassend, aber das war der einzige Wermutstropfen des Abends.
Als die Band dann ein paar Stücke der Roten Rosen spielten( unter anderem „Im Wagen vor mir“von Henry Valentino), holten sie sich als Verstärkung 2 Mädels aus dem Publikum auf die Bühne.
Natürlich fehlten in der Setlist auch die Fußballhymnen wie „Auswärtsspiel“, „You’ll never walk allone“ und das grandiose „Bayern“ nicht. Der Mitklatsch-, Mitgröhl- und Mitfeierfaktor war sehr hoch oder anders ausgedrückt Band und Publikum jagten sich meisterlich stimmungsmäßig zu neuen Horizonten.
Mit „Strom“ gab es auch was vom atuellen Hosen-Album zu hören.
Der norddeutsche Party-Fünfer gedachte mit 2 Titeln (u.a. „Junge“) sogar auch noch der Berliner Vorzeigeband „Die Ärzte“.
„Kein Alkohol ist auch keine Lösung“ dachten sich Band und Publikum und nichts kann da besser passen als die „10 kleinen Jägermeister“ in der speziellen Version dieser spassigen Covercombo aus dem Norden.
Als der Schlagzeuger Chris die ersten Reihen im Publikum auch noch mit dem legendären Kräuterlikor aus den grünen eckigen Flaschen abfüllte, erreichte die Party langsam ihren Höhepunkt.
Eine Dosis „Eisgekühlter Bommerlunder“ führte uns dann doch allmählich „Bis zum bitterem Ende“.
Das Publikum reichte an diesem Abend altersmäßig von etwa 9 bis 60
Jahre und die 5 kleinen Jägermeister haben mit ihrer frischen, sympathischen Liveshow ganz sicher viele neue Fans gewonnen.
Als ich in meine Kalesche stieg, zeigte das Außenthermometer ganze 4 Grad Celsius an. Doch ein Indianerherz kennt bekanntlich keinen Schmerz und der moderne Indianer hat ja eine Heizung in seinem Auto.
Das war ein toller Einstieg ins Wochenende für die Motorsportfreunde Neukirch, die zahlreichen Gäste und natürlich auch für mich persönlich.
Gruß Kundi