#1

Ostalgie oder Nostalgie

in Off Topic-Links, außer Ostrock 10.11.2009 09:47
von Bimbo (gelöscht)
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Ich habe im Internet mal wieder etwas interessantes gefunden und wüsste gerne eure Meinung darüber; machen wir in Ostalgie oder Nostalgie???

http://de.euronews.net/2009/11/09/ostalgie-eine-frage-der-identitaet/

Puhdys, Karat, City, Trabbi, Spreewaldgurke – was all diese Dinge gemeinsam haben? Es sind DDR-Produkte, und sie boomen heute wieder, 20 Jahre nach dem Mauerfall. Sehen kann man das alles im Berliner DDR-Museum, hier erhält man einen Einblick in den Alltag im anderen Deutschland. Inzwischen gibt es ein Wort dafür: “Ostalgie”, heißt das. Museums-Besucherin West Angelika Koll-Günther findet das Phänomen zwar eher merkwürdig, hat aber Verständnis dafür; schließlich hätten die Menschen ihre Kindheit und Jugend in dieser Zeit und Welt verbracht, die 1989 kollabiert sei. Die Ost-Berlinerin Sabine Rothermund, es sei wirklich nostalgisch, all die Dinge ihrer Kindheit wiederzusehen. Das wecke viele Erinnerungen bei jemandem, der damit aufgewachsen sei. “Ostalgie”, das ist für viele auch der Vorzeigeplatz Ostberlins, der Alexanderplatz mit seiner Weltzeituhr. Unternehmerisch hat es vor allem der inzwischen bekannte Rotkäppchensekt geschafft. Und politisch dürfte vor allem der Ampelmann reüssiert haben: Der Widerstand dagegen, ihn im Osten durch das Westmännchen zu ersetzen, war so groß, dass er sich jetzt auch in West-Berlin ausbreitet. Markus Heckhausen, der die zahlreichen Ampelmann-Produkte vertreibt, sieht darin eine Art Kampf “David gegen Goliath”, die der kleine Ost-Ampelmann gegen den großen West-Konkurrenten gewonnen habe. Für viele Soziologen ist die sogenannte “Ostalgie” aber vor allem ein Hinweis auf eine Identität, die nach 40 Jahren nicht einfach abgelegt werden kann.

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zuletzt bearbeitet 10.11.2009 09:48 | nach oben springen

#2

RE: Ostalgie oder Nostalgie

in Off Topic-Links, außer Ostrock 10.11.2009 11:31
von Anke68 (gelöscht)
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Also für mich ist es wohl ne Mischung aus beidem. Mit vielem verbinde ich Erinnerungen an eine schöne und behütete Kindheit und Jugend. Aus heutiger Sicht gab es sicher viele Mängel, aber damals hab ich es nicht so empfunden, wie auch, man kannte es ja nicht anders. Jemand, der Kontakte in den Westen hatte oder z.B. in Berlin aufgewachsen ist, mag das anders empfunden haben, ich hier hab nicht wirklich was vermisst. Wenn ich so an die Zeit denke, wird es schon mal etwas nostalgisch. Ostalgisch wird es eher, was dann so unsere schönen Produkte aus dem Osten betrifft, denn nicht alles war ja schlecht. Da gehört dann auch die Musik dazu, die mich in der Jugend begleitet hat und die ich für mich wiederendeckt habe. Ich weiß nicht, ob man da wirklich eine klare Trennlinie zwischen Nostalgie und Ostalgie ziehen kann.

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#3

RE: Ostalgie oder Nostalgie

in Off Topic-Links, außer Ostrock 11.11.2009 23:14
von rubytuesday (gelöscht)
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Ich kanns nur aus meiner Sicht sagen, für mich ist es weder noch..
ich bin mit den Produkten aufgewachsen und viele kaufe ich seit ich meinen eigenen Haushalt habe (12 Jahre ca.) und bei meinen Eltern gabs das auch..
meine Oma ist nach der Wende nach Nordrhein-Westfalen gezogen
und ihr mussten wir dann kistenweise Rotkäppchen Sekt und Pflaumenmus mitbringen
Für uns völlig normal. Es schmeckt und was nicht mehr schmeckt, wird auch nicht mehr gekauft!
Bei der Musik ist das so ne Sache -
Ostrock ist Ostrock und wäre vermutlich nicht entstanden wäre die DDR nicht so gewesen wie sie war.
Ohne Widerstand keine Reibung, oder??? Und gerade deswegen liebe ich diese Musik so sehr.

LG Sindy

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#4

RE: Ostalgie oder Nostalgie

in Off Topic-Links, außer Ostrock 12.11.2009 00:25
von Bernd (gelöscht)
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Genau so ist es. Man kauft z.B., was schmeckt, selbst Katzen wissen, was das bessere Besteck ist - nicht wahr Kerstin (Bimbo) ?
Politisch ist es schon korrekt, daß eine friedliche Revolution eine Diktatur beendet hat, die Relikte des kalten Krieges endlich nicht mehr sind.
Musikalisch hörte man diese verschiedenen Trends schon raus. Es gab Rockgruppen mit deutschen Texten, im Westen sangen die meisten Rocker englisch, weil das eben "in" war und sie sich somit mehr Chancen für die Charts ausrechneten. Siehe Lords, Scorpions.
Mit unseren Texten konnte man damals "drüben" wenig anfangen, wenn man die Begebenheiten in unserem Land nicht kannte. Auch die sogenannte "andere" Musik fand statt, teilweise nur kurz und dann wurde sie von politischer Ebene verfolgt und bestraft. Andere verpackten ihre Texte geschickter und konnten punkten (SILLY, CITY, PANKOW) Andere wiederum spielten im Schutz der Kirche ihre "Bluesmessen".
Auch der Humor in der DDR war nicht für jeden verständlich: Siehe O.F.Weidling, Helga Hahnemann.
Und heute ist es ja noch genau heraus zu hören, woher welcher Titel kam. Wenn auch ONKELZ, Ärzte, Tote Hosen und Grönemeyer ihre Botschaften in Deutsch verkünd(et)en. Gut, "Über 7 Brücken" waren von KARAT , nicht vom Maffay, das wird auch heute noch teilweise falsch interpretiert. Noch ein Fakt an "unserer" Musik: Nicht jeder konnte auf die Bühne, an einer guten Musikschule kam kaum ein DDR-Musiker vorbei und gelernt haben sie auch gleich noch was. Heutzutage reicht es, beim Bohlen "vorzusprechen".


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