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BONO zum 50. GEBURTSTAG

in Off-Topic 10.05.2010 10:12
von HH aus EE (gelöscht)
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BONO zur runden 50 – 32 Years Messages from Dublin, Irland

„Er ist ein Dichter, ein Philosoph und ich glaube, ich habe ihn vorige Woche über Wasser laufen sehen.“, so lästerte Mick Jagger mal über ihn und Eric Clapton ergänzte: „Musiker sollten sich nicht wie Politiker aufführen.“ -

Der Wahrheitsgehalt beider Aussagen ist unstrittig und man kann ihnen kaum etwas wirklich Abschwächendes entgegen stellen. Außer vielleicht, dass U2 einst als wirklich innovative Band aus den grünen Tiefen Irlands starteten und die Welt mit überaus zeitgemäßer Musik und glühenden Botschaften überraschten. BONO, der brillentragende Frontmann hatte nicht unwesentlich dazu beigetragen und vielleicht hätten John Lennon und Yoko Ono ihre helle Freude an dem, wie sich BONO in den vergangenen Jahren durch die politische Scheinwelt schlingernd, Aufmerksamkeit für sich und seine Botschaften holte.

Seit U2 im Jahre 1978 von Dublin aus die damalige Rockwelt elektrisierten, sind über 30 Jahre vergangenen. Die ersten Alben „Boy“, „October“ und „War“ waren nicht nur musikalisch frisch und unkompliziert, sondern auch voller politischer Botschaften. Kein Wunder, wenn man aus Irlands Metropole Dublin kommt. So gesehen ist es nur logisch, dass BONO als Texter und Sänger immer wieder auch seine Befindlichkeiten formulierte und daraus, wie am Beispiel „Sunday, Bloody Sunday“ zu sehen, Welthits machte.
Mit ihrem vierten Studioalbum „The Unforgettable Fire“, nach einer Bilderserie über die Bomben von Hiroshima und Nagasaki benannt, lieferten BONO & Co. ihr Meisterstück ab und die Auskopplung „Pride (In The Name Of Love)“ wurde zur Hymne.

Die politische Haltung von BONO & U2 führten sie 1985 auch zu Bob Geldof und auf die Bühne des legendären LIVE-AID-Konzertes. Zwei Jahre später topten sie mit „The Joshua Tree“ ihr eigenes Meisterstück und hatten damit wohl auch ihren absoluten und künstlerischen Höhepunkt erreicht. Was danach kam, war immer noch sehr gut, anders und manchmal auch provozierend, konnte aber ein zunehmendes Gleichmaß nicht mehr verleugnen.
Von diesen Momenten an begann wohl auch die „politische Karriere“ von BONO, die ein gewisses Drängen in ein anderes Licht der Öffentlichkeit offenbarte, das in zunehmenden Maße immer skurriler erschien. Da kann man Eric Clapton nur zustimmen. BONO traf so unterschiedliche Leute wie Nelson Mandela, Al Gore, den Papst, George W. Bush und er schüttelte auch uns’ Angela die Hand. Alles Menschen, die eines gemeinsam haben - mit ihnen kann man nicht Musik machen!
Bleibt also die Frage: So what – was soll’s?

Wenn am heutigen 10. Mai eine „gute Stimme“ (bona vox), so sein jugendlicher Spitzname, benannt nach einem Laden für Hörgeräte in Dublin, seinen 50. Geburtstag begeht, sehen ihn inzwischen viele zunächst als den Mann, der sich politisch präsentiert und einmischt, aber damit auch auf einem Podium steht, das nur Formalien und kaum noch Inhalte bewegen kann oder will. Dieser Kritik wird sich BONO, im Gegensatz zu John Lennon, stellen müssen, irgendwann, und je eher, desto hilfreicher.

Heute allerdings sollten wir den engagierten und innovativen Sänger und Rocker würdigen, der er natürlich auch und zu allererst ist und wieder mehr sein sollte. Das Gesicht mit der Brille, das, wieder John Lennon gleich, auch von Häuserdächern aus musizierte und noch immer auch gut sein sollte für neue musikalische Wege. Auf diesen zu wandeln und uns wieder mehr inhaltlich denn formal zu überraschen, stünde nicht nur BONO gut zu Gesicht.
Die Zeiten der Gigantomanie starben schon in den 70ern. Die gigantischen Bühnenkulissen stehen zu weit weg von den Menschen, die vor ihnen wie Zwerge wirken und die Distanz zum Künstler nicht mehr überbrücken können. Inzwischen sind wieder Inhalte, Botschaften, Kreativität und Nähe gefragt und mit 50 sollten Rocker sich noch nicht auf das Wandeln über politische Laufstege versteifen. Ich warte wieder auf eine echte Provokation und einen ehrlich lauten Aufschrei!

In diesem Sinne: Happy Birthday, Paul David Hewson, und schreih’ endlich wieder zornige Botschaften „in the name of love“ and rock’n’roll, BONO!

Angefügte Bilder:
Bonavoxshop.jpg
Bono U2 3.jpg
Bono bei Live Aid_664_800.jpg
Bono und Köhler.JPG
zuletzt bearbeitet 10.05.2010 10:13 | nach oben springen

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