Wunderbuntd im Kunsthof Gohlis
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.06.2010 10:04von PM •

Eine wunderbunt(d)e Rocknacht im Kunsthof Gohlis
Es hat aufgehört zu regnen … der Sommer kommt – diese Zeilen von Rio waren gestern Programm im Kunsthof Gohlis.
Eine wunderbuntde Sommernacht mit Freunden ließ das Mistwetter der letzten Wochen vergessen und polte uns um auf Sommer.
Viele von uns kennen den Kunsthof dank Hartmut und Mary, die hier für uns als Pfadfinder fungierten. Der Hof ist eine tolle Kulisse für außergewöhnliche Musiker und Bands. Man merkt, dass hier mit Herz veranstaltet wird und dies verschafft dem Team um Uwe ein treues Stammpublikum.
Diesmal wurden alle Rekorde gebrochen, das Puhdysforum suchte in großem Rudel den Kunsthof heim. Dank MySpace hat sich das künsterische Tun der Band noch besser herum gesprochen und man kennt sich. Vor zwei Jahren bei Wunderbuntd in Dresden war ich noch ganz alleine – inzwischen weiß man hier, dass es eine Bigband aus der Region gibt, die das Erbe von Rio sehr engagiert pflegt. Es gibt viele Bands, die Rio im Programm haben, aber bei Wunderbuntd fällt mit immer wieder auf, es ist nicht nur Show, sie meinen das, was sie singen.
Überall wo Wunderbuntd auftaucht, hängen sie als erstes ihr Transparent auf „Keine Macht für Niemand“. Ich hätte nie geglaubt, dass auf der winzigen Bühne eine Band in so großer Besetzung spielen kann. Aber Platz ist in der kleinsten Hütte, wenn man nur will. Die Bläser wurden an die Seite gestellt, aber das tat dem Sound keinen Abbruch. War eine ganz angenehme Lautstärke, mit der die ganz Jungen und auch die nicht mehr ganz so Jungen leben konnten. Proteste wurden im Publikum laut, weil auf Grund der Enge der Bassist immer verstellt wurde. Aber auch das Problem wurde gelöst.
Vom Programm her gab es natürlich Rio Songs aus den verschiedensten Schaffensperioden. Aber auch Eigenes wurde gespielt. Ganz toll, dass Dr. Bernd Rump da war, von dem Wunderbuntd vertonte Texte im Programm hat. Uneingeweihte merken nicht, wo Rio aufhört und Wunderbundt anfängt, es ist stilistisch und thematisch sehr ähnlich. Sie schreiben Rio einfach weiter und das finde ich noch besser als nur covern.
Die Stimmung war von der ersten Minute an genial, zuerst riss es die Jungen von den Sitzen und dann auch die Älteren. Ganz schnell haben sich die Jugendbrigade Erzgebirgsvorland und oberes Erzgebirge verbrüdert und rockten zusammen.
Der Kunsthof Gohlis erwies sich als absolut geeignete Kulisse und das Team dort hatte die Lage im Griff, auch von der Versorgung her. Wir kommen gern wieder.

RE: Wunderbuntd im Kunsthof Gohlis
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.06.2010 10:18von HH aus EE (gelöscht)

Wunderbundte Welt -
Wunder sein und machen
Die Welt ist rund,
bunt ist die Welt.
Träume, Hoffnungen und
es gibt Wunder –
laß’ uns’n Wunder sein,
ein wunderbundtes Wunder sein!
Laßt uns bunt sein,
wunderbundt sein.
Leben auf einem Narrenschiff,
keine Macht für Niemand(en),
auch nicht für Menschenfresser!
Macht kaputt,
was euch kaputt macht!
Auch Menschenfresser!
Laßt uns’n Wunder leben,
wunderbundt sein,
kein blinder Passagier sein.
Keine Macht dem Niemand(en),
lasst uns’n Wunder sein,
den Bundespräsidenten
selbst wählen –
Volkswahl !
Steh’ auf!
Machen wir was Großes,
denn alles verändert sich.
Laßt uns unsere Wunder selbst machen,
damit sie uns nicht noch
unserer Gefühle beklauen können!

RE: Wunderbuntd im Kunsthof Gohlis
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.06.2010 11:07von Kundi (gelöscht)

RE: Wunderbuntd im Kunsthof Gohlis
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.06.2010 20:47von wir 2 (gelöscht)

RE: Wunderbuntd im Kunsthof Gohlis
in Konzertberichte Ostrock allgemein 07.06.2010 22:43von Kundi (gelöscht)

Am vergangenen Sonnabend visierten wir zielsicher den Kunsthof Gohlis an. Wir waren in dem Fall Lissi und ich. Doch wir sollten den Abend im Kunsthof nicht alleine verbringen. Dazu gesellten sich noch einige der üblichen Verdächtigen des Puhdys - Forums. s ist ja ein alter Hut, wenn wir so geballt auftreten, ist eigentlich immer was Besonders im Busch und das hieß diesmal wieder Wunderbuntd. Jedenfalls versprach der Abend mal wieder nur Gutes.
Der laue Frühsommerabend lud förmlich dazu ein noch ein wenig an der frischen Luft zu verweilen. Das taten wir dann auch und wir klönten bis zum Konzertbeginn über Neuigkeiten, Termine und Gerüchte. Der Kunsthof Gohlis und sein Team bestechen ja durch Freundlichkeit, ein angenehmes Ambiente und lockere Atmosphäre. Hier kann man sich wohl fühlen und das taten wir auch.
Wunderbuntd hatte den Soundcheck erfolgreich über die Bühne gebracht, auch die „Keine Macht für Niemand“ – Fahne war gehisst. Die Musiker hatten sich so gut es ging auf und neben der Bühne eingerichtet, die Instrumente waren gestimmt und bald konnte es losgehen. Vorher rückte aber noch die Jugendbrigade Striegistal an. Die Truppe sorgt ja bei Wunderbuntd – Konzerten oft für Stimmung und es war schon jetzt abzusehen, dass das diesmal nicht anders sein würde. Der Kunsthof hatte sich inzwischen gut gefüllt und langsam wurde ich kribblig.
Endlich erlösten uns Isolde und Jens Lommatzsch, Robert Troschnitz, Hans Wulf, Tibore Csende und Mirko Gelbrich. Sie betraten die Bühne und das Konzert nahm seinen Anfang.
Jens sang die ersten Takte und schon waren wir wieder im musikalischen Rio – Land. Diese Stimme klingt so verdammt hart nach Rio, dass man manchmal wirklich auf die Bühne schauen möchte, ob dort nicht doch der schmächtige Ralph Möbius wieder auferstanden ist, den die Welt unter dem Künstlernamen Rio Reiser kannte. Wunderbuntd spielte sowohl Songs aus der Ton, Steine, Scherben –Ära als auch Titel aus Reisers Solozeit. Das Programm wurde geschickt mit eigenen Liedern ergänzt, die in Qualität und Intensität den berühmten Perlen ebenbürtig waren.
Die Bläsergruppe nahm wenig später auch ihre Arbeit auf. Maria Guse(Saxophon), Christoph Willenberg(Posaune) und Christian Reinsch(Trompete) machten den wunderbuntden Bandsound erst komplett. Was bei dieser Band abgeht, ist nicht einfach so eine Cover-Geschichte, sondern die Lieder wurden alle neu arrangiert und sie klingen dadurch um einiges anders. Gleich blieb aber wieder mal der Zauber, dem ich beim Hören von Rio’s schönsten Liedern oft erlegen bin. Das ging mir beim Konzert nicht anders. Reisers Texte sind heute noch aktuell, vielleicht sogar aktueller denn je. Besonders bei Liedern wie „Keine Macht für Niemand“ oder „Der Traum ist aus“ wird das erschreckend deutlich.
Jens Lommatzsch schrie sich die Seele aus dem Leib. So was nenne ich Leidenschaft pur und am Sonnabend war das nicht nur für Jens eine schweißtreibende Angelegenheit.
Die Jugendbrigade Striegistal tanzte in erster Reihe und bekam später noch Verstärkung von unserer Hutträgerin aus dem oberen Erzgebirge.
Die großartige Band lief zu Höchstform auf. Auf dem Rhythmus – Geflecht von Bass und Schlagzeug entfalteten sich die beiden Gitarristen Tibore und Robert mit wunderbuntden Akkorden und Melodien, die Bläsertruppe machte dazu ordentlich Dampf.
Über dieses Geflecht wurden dann noch durch Soldi harmonische Keyboardklänge gelegt. Isolde „Soldi“Lommatzsch besticht aber auch noch durch ihre glockenklare Stimme. Bei „Zauberland“ konnte man das ganz deutlich hören. Dieses leise Lied klingt in der Fassung dieser Band nach meinem Gefühl sogar noch eine Ecke eindringlicher als beim Original.
Wunderbuntd spielte auch ihr neues Lied „Nach Hause“ vom „Odysseus“ – Soundtrack.
Diese Ballade ist wirklich ein wunderschönes Stück Musik, das eigentlich einem größeren Hörerkreis verdient hätte und sicher auch den einen oder anderen uninformierten Hörer
Ansprechen würde. Aber die Hoffnung, dass sich in der Medienlandschaft noch was zum Guten ändert, habe ich bei den Dudel-Radiosendern längst verloren.
Ein wunderschönes Video gibt es zu diesem Song übrigens auch, da empfehle ich einfach mal im weltweiten Netz auf die Suche zu gehen. Mit den Worten „Nach Hause“, „Wunderbuntd“ und „Odysseus“ solltet ihr bei google & Co. schnell fündig werden.
„Der Turm stürzt ein“ mit Rio’s Vision vom Ende der Welt und der beschwingten Melodie
passen eigentlich so gar nicht zusammen, gerade deshalb ist das Lied ein Knüller, weil es so leicht satirische Züge annimmt. Jens setzte das Ganze mit seinen Gestik und Mimik auch sehr gekonnt in Szene. Natürlich gab es den „König von Deutschland“ im Laufe des Abends auch noch zu hören. Mein Studienlied „Junimond“ fehlte ebenso wenig und selbstverständlich sang ich (nicht nur) dieses Lied mit. Übrigens glänzte Marie hier mit einem wunderschönen Saxophonsolo. WunderbunTd erhielt verdientermaßen viel Applaus. Die Band hatte inklusive der Zugaben eine astreine Mugge hingelegt. Rio’s Musik lebt Dank Wunderbuntd. Ich freue mich auf das nächste Mal.
Gruß Kundi

RE: Wunderbuntd im Kunsthof Gohlis
in Konzertberichte Ostrock allgemein 09.06.2010 14:06von Mary (gelöscht)

Fein, dass Ihr alle so fleißig gewesen seid...
Ich habe unterdessen merken müssen, wie abhängig ich doch von diesem I-net bin...
5 Tage war meine Leitung tot..., heute 13:30 Uhr endlich wieder "Zugang"... und ich klick mich sofort durch "meine Lieblings-Seiten"...

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