#1

RE: CÄSAR Fanclub Treffen - ENTENFANG 2010 !!

in Ostrock allgemein 12.06.2010 22:53
von Mary (gelöscht)
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Ich kämpfte seit Tagen einen fast aussichtslosen Kampf gegen "Bequemlichkeit", "Desinteresse" und die "verflixte Fußball-WM"...
..., aber welch Wunder, ich habe den Kampf gewonnen, wenn auch nur für eine kurze Stippvisite im Entenfang. Mein "Taxi" wollte nach reichlich 2 Stunden nicht mehr länger warten, der Ball lockte...
Auch in diesem Jahr ging es nicht ohne Regen. Wie im letzten Jahr weinte der Himmel kurzzeitig, fast so, als schicke er eine Botschaft...
Ich weiß, erst jetzt, wo ich schon geraume Zeit daheim sitze, wird der Abend der Weggefährten richtig beginnen. Sie werden ums Feuer sitzen, musizieren, singen, trinken und schwatzen. In Gedanken bin ich noch bei Euch!

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zuletzt bearbeitet 14.06.2010 11:52 | nach oben springen

#2

10. Treffen des CÄSAR-Fanclubs "Weggefährten" - Entenfang 2010

in Ostrock allgemein 13.06.2010 19:19
von HH aus EE (gelöscht)
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Wir „Weggefährten“ - unser 10. Treff im „Entenfang“

Seit geraumer Zeit treffe ich mich wieder regelmäßig mit Musikliebhabern vor Konzertbühnen oder auch mit „Fenz“ im abendlichen Reigen bei „fröhlich sein und singen“ im Entenfang zu Torgau. Viele sind eben noch immer ganz anders verrückt, ebenso wie die Trabbi-Jünger zum Beispiel. Normal glaubt sich nur die große Masse, in der jeder dem gleichen Massen-Ideal hinterjagt, um noch idealer als dieses zu sein, von Werbung gehetzt, mit glatt rasierter (Männer?)Brust und dem zum Sportwagen passenden Haar-Gel für die schöne bunte Einheits-Welt. Dort aber gehöre ich nicht hin, das wusste ich schon immer.

Im Entenfang zu weilen, unter Meinesgleichen und unter CÄSAR-Fans, ist mir nicht nur ein alljährliches Bedürfnis geworden, sondern gibt mir auch das Gefühl, meinem Ideal von Miteinander, von Lebensgefühl und Musikumgang ein wenig näher zu sein, es real leben zu können, ohne mich am Morgen danach rasieren und die Haare mit Gel verkleistern zu müssen. Dieses Wochenende ist gesetzt und keine Fußball-Weltmeisterschaft, keine drohende Regenkulisse und kein Spritpreis könnten mich daran hindern, dies zu ändern.

Zwischen den hohen Baumstämmen aus dem Blechmobil zu steigen, im Rücken die Weite einer frisch gemähten Wiese und das klapprige Bühnengestell vor der Nase, ist wie ein Schritt durch eine altbekannte gedankliche Pforte. Zwar betrete ich nicht TIR NA NOG, das Land ewiger Jugend, aber für die nächsten Stunden werde ich ein Ideal von damals im Heute leben können – mir Apfelträume denken, dornige Rosen riechen und das Gefühl, vorbehaltlos Zeit geschenkt zu bekommen, ist so ähnlich.

Durch die hohe Pforte aus Baumstämmen und Blätterdächern fahren nach und nach weitere Autos mit unterschiedlichen Kennzeichen, die Dresden, Berlin, Leipzig oder gar Stuttgart als Herkunft verraten. Dort wo sie stehen bleiben, wachsen kleine und größere Zelte aus dem Gras, werden Leinen gespannt oder Autodächer und Rücksitze umfunktioniert. Dazwischen fährt ein kleiner Junge Roller und wer nicht aufpasst, wird von so einer kleinen vierbeinigen Fußhupe mit Hängeohren angekläfft. Lily sorgt für Bewegung und immer wieder auch für Lachen.
Zum Ritual gehören das „Kaffee-Krenzchen“ und die kleinen Geschichten, die „Fenz“ beim Betrachten von Fotos und Erinnerungsstücken erzählen werden. Es geht um LIFT, ELECTRA, die KLAUS RENFT COMBO und immer wieder auch um CÄSAR. Auch in diesem Jahr begrüßen wir „Neulinge“, die sich später verwundert fragen werden, warum sie nicht schon in den Jahren davor den Weg zum Entenfang gefunden haben. So hat’s bei mir auch angefangen.

Wie im Jahr Eins nach CÄSAR’s Ableben, regnet es auch im Jahr Zwei danach dicke und nasse Regentränen vom Rockerhimmel, die das Blätterdach zu durchdringen versuchen. An der fröhlichen Stimmung und am Stimmengewirr ändert das freilich nichts, aber für Momente des Zusammenrückens unterm Bühnendach, ist auch der Gedanke an „die da oben“, insbesondere an CÄSAR, natürlich spürbar. Um das zu fühlen und zu erleben, sind wir ja auch an diesem Ort.
Nach dem Regenguss entsteht das obligatorische Gruppenfoto und der Grill verbreitet Düfte, die sogar einige aus einer privaten Feierlichkeit im Gebäude zu uns nach draußen locken. Für einen Augenblick meine ich, Alice Cooper in die Augen zu sehen, doch sein astreines Sächsisch lässt mich schnell wieder umdenken. So ergeben sich Gespräche, Gedanken werden getauscht und ich erkenne, dass auch „Alice Cooper“ ein Verehrer von CÄSAR ist, der sich freut, uns hier getroffen zu haben.

Später flackert das Lagerfeuer und in die aufkommende Dunkelheit hinein singen wir die ersten Lieder: „Apfeltraum“, „Sonne wie ein Clown“, „Wandersmann“ oder auch „Proud Mary“. Bei einer improvisierten Versteigerung wechselt ein Original-Poster der Klaus Renft Combo von 1974 den Besitzer und in der Handkasse des Fanclubs klingeln einige Euronen mehr.
Wie so manches an diesem Abend, ist auch der Vortrag ganz privater Gedanken einer Unbekannten aus der Privatfeier nebenan nicht geplant. In bewegten Worten liest sie uns ihre Gedanken vor, die sie kurz nach CÄSAR’s Tod zu Papier brachte – wir wussten schon immer, dass wir viel zahlreicher sind und die Person CÄSAR so manchen berührte, der dies (noch) nicht kund tat. Auf unsere eigene Weise schicken wir ihm einen Gruß in den Rockerhimmel und in dieser Nacht leuchtete ein Stern mehr über dem Nachthimmel im „Entenfang“ zu Torgau.

Wie immer wird die Nacht am Stadtand von Torgau lang und trifft sich irgendwann zwischen den Bäumen mit dem aufkommenden Morgen. Statt Nebelschwaden zieht der letzte Rauch des Feuers über die Wiesen, auf denen sich zwei frei laufende Pferde höchst ungewohnte Nachtgeräusche angehört haben müssen. Sicher haben sie auch einen Blick in das Innere einiger Fanmobile riskiert und sich gewundert, in welchen Stellungen so mancher Rock-Jünger vom Schlaf überrascht wurde. Zum Glück können Pferde besser schweigen als Menschen und die es sahen, hatten mit ihren Bandscheiben und Sehnen genug andere Probleme zu meistern. So hat jeder die morgendliche Sonne auf seine Weise zwischen den Bäumen, Zelten und verkohlten Ästen begrüßt, so „als ob nichts gewesen wär’“.

Das 10. Fanclubtreffen der „Weggefährten“ ist Geschichte. Drei davon werden in meinen Gedanken bis zum nächsten Jahr überwintern. Doch bis dahin heißt „Abschied auch Weitergehn“ und „Adieu!“ meint auch, wir sehen uns wieder. So sehr wir uns auch CÄSAR und seiner Musik verbunden fühlen, so wenig sind wir nur und ausschließlich darauf fixiert. Wir werden uns also treffen und sehen, beim Vollmershain Open-Air ebenso, wie im Leipziger „Anker“, bei „Tante Ju“ oder auch überall dort, wo Musik weit mehr als nur den Rausch eines Konzertes, die Vergänglichkeit eines Gitarrensolos oder den Schrei einer Rockstimme meint. Überall dort sind wir zu Hause, legen wir für Minuten oder Stunden unseren Hut zum Verweilen ab.

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