Bekannt ist er mir vor allem als Sänger von "Letzte Instanz". Die Band verließ er 2004 und geht seitdem "eigene Wege", Sebastian Lohse.
2008 veröffentlichte er "In Medias Res" und arbeitet zur Zeit an einem neuen Album, das im Oktober erscheinen wird.
Die (leider) wenigen Zuschauer, die sich am Abend des 21. Juni 2010 in die Dresdner Johannstadthalle "verirrten", durften bereits vorab neue Songs des Albums hören.
Sebastian Lohse beendete mit seinem Programm einen Tag voller Musik in der Dresdner Johannstadt.
„Fête de la Musique“ hieß es hier seit dem frühen Nachmittag an zahlreichen Veranstaltungsorten, meist unter freiem Himmel und für die Besucher kostenlos. Alle Musiker traten ohne Gage auf. Mitmachen konnte jeder...
Seit mittlerweile 28 Jahren hat die „Fête de la Musique“ ihre Tradition in Frankreich. Jedes Jahr am 21. Juni feiern Jung und Alt das große Fest der Musik. Diesmal auch in Dresden Johannstadt. Vom Gesamtprogramm kann ich nichts berichten, ich war erst abends vor Ort, schaffte es gerade so, einen Stuhl mehr im eher mageren Publikum des Abendprogramms mit Sebastian Lohse und Band zu besetzen.
Lohse und seine Begleiter sahen es locker, dass viele Stühle leer blieben, spielten und sangen für die wenigen Zuschauer, als wäre der Saal gut gefüllt.
Rockmusik macht er nicht mehr, der ehemalige "Letzte Instanzler". Ich würde seine Musik als Chansons oder einfach als Lieder bezeichnen, aber diese mit tieferem Inhalt. Leicht provokativ beleuchtet er in seinen Texten, die Politik und menschliche Schwächen. Dazu bezieht Sebastian Lohse das Publikum in einer einfach fesselnden Art und Weise in sein Programm ein. Verteilt an die Zuhörer während eines Titels Wunderpillen, die zum „Beautiful-Erfolg“ führen sollen. Dabei besingt er Schönheit und Perfektion, um in der letzten Liedzeile festzustellen, dass nur, ein klein wenig ... Hirn fehlt. Dieser Lohse, ungeschminkt hält er uns den Spiegel vor, zeigt die Schwächen unserer Zeit. Verschenkt singend die eine oder andere Kunststoffrose, begrüßt neu eintreffende Zuhörer schon mal mit Handschlag und fordert sie auf Platz zu nehmen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes, wirklich lebendiges Programm.
Zwischen den Titeln immer wieder einmal französische Ansagen, Erinnerung an den Tag „Fête de la Musique“...
Ganz still war es dann im Publikum, als das sanfte, besinnliche Lied "Adieu" erklang. In dem er mit wunderbar gewählten Worten den Abschied besingt, den Abschied von allem, was wir lieben... und mit "Adieu" verabschiedeten sich Sebastian Lohse und Band von ihren Zuhörern.
Bedauerlich, dass sich an jenem Abend nur wenige Zuhörer einfanden.
Ich hoffe, es lag nicht daran, dass die Menschen unserer Zeit Musik zum Nachdenken, Musik zum Mitdenken, einfach als zu „anstrengend“ empfinden.
Am 03.10.2010 stellt Sebastian Lohse seine neue CD im Kleinen Haus in Dresden vor.
Ich wünsche ihm und seiner Band für diesen "CD-Premiere-Abend" ein gut gefülltes Kleines Haus!