Ich bin zwar eher ein Liebhaber traditioneller Musik, aber ich verschließe mich neuen Erfahrungen nicht gänzlich.
DIe Earthbend (www.myspace.com/earthbend) hatte ich schon mal vor längerer Zeit auf dem Zettel, aber da sie damals fast nur ganz weit weg in Hintertupfingen oder Kleinposemuckel spielten, hatte ich die Kapelle erstmal ad acta gelegt. Deshalb war ich hocherfreut, dass die Jungs gestern im Steinhaus Bautzen rockten und meine Neugier führte mich natürlich genau dahin.
Schon die Vorband P:HON(www.myspace.com/phonpost) aus Dresden mit ihren experimentellen Klängen war eine positive Überraschung. Doch die Earthbend war schlichtweg der Hammer. DiesesTrio blies uns satten, kräftigen Rock um die Ohren.
Die Jungs haben mich wirklich vom Hocker gerissen. Die Hörprobe bei My Space gibt allerdings den Livesound der Band überhaupt nicht wieder. Live legten die Jungs deutlich ein paar Schippen zu und heraus kam dabei absolut geiler Rock von der kräftigen Sorte. Mehr dazu schreibe ich bei Gelegenheit. Hier sind aber die ersten Fotos. Wir beginnen mit der Vorband P:HON

Gruß Kundi

Fotos von der Earthbend live in Bautzen.

Gruß Kundi

mein nächstes Wort zum Sonntag:





„Wer wartet mit Besonnenheit, der wird belohnt zur rechten Zeit“, heißt es im RAMMLIED von Rammstein. Unter der gerade zitierten Zeile könnte man auch meinen gestrigen Konzertbesuch abbuchen, und schuld daran ist die Earthbend aus der Sängerstadt Finsterwalde. Diese Band rückte vor längerer Zeit als Geheimtipp schon mal kurz in mein Blickfeld. Eine Zeit lang beobachtete ich die Aktivitäten der Gruppe im weltweiten Datennetz und checkte natürlich besonders die Konzerttermine. Doch die Earthbend schien mir aus dem Weg zu gehen, denn die Jungs spielten immer sonst wo, nur nicht in meiner Reichweite. Langsam aber sicher begann deswegen mein Forscherdrang zu erlahmen. Deshalb war meine Überraschung groß als ich vom Konzerttermin der Earthbend im Steinhaus Bautzen Kenntnis erlangte. Die Chance, die Jungs so nah vor der eigenen Haustür live zu erleben, konnte ich selbstverständlich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Also machte ich mich gestern auf den Weg in unsere Kreisstadt, und ich war von Neugier erfüllt und erwartungsfroh. Den ersten Dämpfer bekam ich am Steinhaus, denn die in der Konzertankündigung genannte Uhrzeit war nicht die Showtime sondern die Einlasszeit. Ich war genervt, denn jetzt hatte ich noch mindestens eine Stunde Zeit zu überbrücken. Das hatte aber dann doch auch was Gutes, denn endlich konnte ich mal in aller Ruhe einen Spaziergang durch Bautzen unternehmen. Dieses Vorhaben hatte ich sowieso schon lange vor mir hergeschoben, und nun konnte ich ungeplant gemütlich die Straßen entlangschlendern. Dabei stellte ich unter anderem fest, dass in der City mit Plakaten ziemlich umfangreich für das Konzert geworben wurde. Ich wurde ganz allmählich wieder gut gelaunt und erreichte das Steinhaus sogar etwas später als gedacht. Mir fiel sofort auf, dass ich durch meine Anwesenheit den Altersdurchschnitt der Gäste erheblich nach oben schnellen ließ.


Die Band P:HON (www.myspace.com/phonpost) aus Dresden eröffnete den Abend, und ich gestehe es gerne: bei ihrer Musik fiel mir zeitweise die Kinnlade runter. Das ging schon mit dem ersten Titel „Dried YOU Lie There“ los. Das ist ein etwa 10 Minuten langes Instrumentalstück, welches ganz sanft beginnt und sich allmählich zu einer tollen ausufernden Rocknummer steigert. Die fünf Musiker knüpften mit zwei Gitarren, Bass, Synthesizer und Schlagzeug wunderbar sphärische Soundteppiche. Das war Artrock - oder von mir aus auch experimentelle Musik - der Extraklasse. Bei zwei oder drei Liedern verlieh Sängerin Larissa der Musik auch gesungene Worte.

Die Musiker von P:HON scheren sich einen Dreck um Trends oder Medientauglichkeit. Ihre Songs haben oft Überlänge, unvermutete Wendungen und allerlei Soundspielereien. Ich wiederhole mich gerne, aber das war wirklich Extraklasse, was die sechs jungen Leute da im Steinhaus boten. Es war das reinste Klangfestival, welches von Herz, Ideenreichtum und hoher Musikalität gekennzeichnet war. Von der Musik ging irgendwie Wärme und etwas Beruhigendes aus, fast könnte man auch Entspannungsmusik dazu sagen. Larissa, Marco, Richard, Enrico, Torsten und Martin sind zusammen genommen ein toller Haufen Musiker, und die Truppe behalte ich ab sofort im Auge.

Nach einer kurzen Umbaupause nahmen endlich die drei musikalischen Herren der Earthbend (www.myspace.com/earthbend) ihre Arbeit auf. Die Jungs bliesen satten Rock aus den Boxen, schnörkellos und frei geradeaus hieß die Devise. Mit dem etwas längeren Werk „Harmonia“ spielten sie sich warm. Mir war schnell klar, dass der Name ihrer aktuellen CD „ATTACK ATTACK ATTACK“ sehr gut zu ihrer Musik passt, denn was die drei da oben auf der Bühne fabrizierten war die reinste (Rock-)Attacke. Bei diesem Angriff gab es aber keine Gefangenen, sondern nur begeistert mitrockende Fans. Der Schlagzeuger Tilo Hustan tat mir fast leid, denn der Mann hatte an seinem Arbeitsgerät Schwerstarbeit zu leisten. Tilo knüppelte wirklich wie der Teufel, da kam ich ja schon beim Zusehen ins Schwitzen. Gitarrist und Sänger Andrè Kunze röhrte mit einer sehr markanten Stimme und diese Röhre macht zu einem großen Teil den Stil und die Wiedererkennbarkeit der Earthbend aus. Ob „Too many Stars“, „Ready To Revolt“ oder „Evermore“, eines war allen Liedern aber gleich, nämlich fette Gitarrenriffs und ein hoher „ins Ohr geh–Faktor“. Ich bin mir gar nicht mal so ganz schlüssig, wie man die Mugge der Earthbend richtig einordnen könnte. Mir fällt da keine Schublade ein, denn sie mischen 70er Jahre Rock auch gerne mit alternativem Rock der Neuzeit. Eigentlich ist das ja auch völlig egal. Hauptsache ist doch, dass bei dem Trio wirklich die Post abgeht. Basser Christian Heinrich schlug nicht nur die tiefen Töne an, sondern stärkte seinem Frontmann bei den Refrains auch stimmlich den Rücken. Der Titel „Ozzy Attack“ war die erste Single vom neuen Album und erlangte sogar im letzten Jahr etwas Berühmtheit, denn er war im Trailer des neuen Jerry Cotton–Films zu hören. Natürlich haute uns das Trio auch diese Perle um die Ohren. Die Earthbend agierte ohne Allüren und mit Spielfreude. Die drei bodenständigen, sympathischen Musiker spielten ordentlichen, mitreißenden Rock, der nicht von der Stange kam, und ihre Stippvisite in Bautzen machte bei mir auf jeden Fall Lust auf mehr. Übrigens muss so ein gutes Konzert nicht immer teuer sein, denn der Eintritt kostete nur 6,00 (!!) Euronen.


Gruß Kundi