Schnee und Eis
Auf Deutschlands Straßen glitzert Nässe
und überall im Land liegt Schnee,
mit Leichtsinn fliegt man auf die Fresse
und abends tut der Arsch dann weh.
Mit hundert um die Kurve schweben
knipst manchem früh die Lichter aus,
dann wird er an der Rinde kleben,
Besuch kommt dann ins Leichenhaus.
Wir brauchen schnell noch Winterreifen
und Salz wird landesweit verstreut,
da wird die Konjunktur schnell greifen,
wie das die Winterdienste freut.
Der Strom kommt täglich durch den Schalter
und Heizöl aus dem Tankerschlauch,
die Gasuhr tickt zu schnell, mein Alter,
der Kontostand sinkt deshalb auch.
Das Grundwasser ist eingefroren
und konserviert auf hohem Stand,
im Frühling öffnen sich die Poren,
dann baden wir am Straßenrand.
Das Hochwasser auf Feld und Wiesen
ist jetzt gefroren und verschneit,
im Frühjahr wird es wieder fließen,
dann läuft der Dreck auf Straßen breit.
Der Winter zeigt uns seine Zähne
mit schönen Eiszapfen am Dach,
wir machen schlaue Winterpläne
und der Verkehr liegt dennoch flach.
Aus Grönland schweben dicke Wolken
mit Schnee und Eisbärgrüssen her,
die werden morgen hier gemolken,
dann wiegen Sportplatzdächer schwer.
Es kann kein Flieger nicht mehr starten,
denn Eis macht zarte Flügel schwer
und während wir am Flugplatz warten,
kommt neuer Schnee von Norden her.
Schon gibt es Mikro-Chips zum Sehen
und schnelles Internet dazu,
doch wenn vom Himmel Flocken wehen,
spielt Deutschland plötzlich Blindekuh.
Der Mensch will die Natur besiegen,
ihr Reichtum dient nur diesem Zweck,
doch die lässt sich nicht unterkriegen
vielleicht sind bald wir Menschlein weg?