Ab und zu gelingt es mir, ich nehme die Puhdys-Fanbrille ab....Kamenz, da war doch was, was feiern wir da eigentlich? Da fällt mir ein: TAG der SACHSEN, was heißt das? Achso ja, die Sachsen zeigen was sie künstlerisch so drauf haben...Dann fällt mir ein, wo Kamenz in Sachsen liegt, was da für Menschen leben, welche Sprachen sie sprechen, welche zusätzlichen Radiosender da laufen, die ich nicht verstehe und dann denke ich an die Stadt am Stein....und an das was mir meine Freundin, die in Kamenz arbeitet oft schon von ihren Kolleginnen erzählt/geklagt hat....und mir wird klar....da läuft vieles anders.
Und dann wollte ich wissen, wie viele Menschen da in dieser Region leben, vielleicht hilft euch das ja auch beim verstehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kamenz
Liebe Grüße
joli

Hallo Joli, Sachsentag ist auch so ein Thema, was mich interessiert. Bin immer dann hingefahren, wenn es ein interessantes Ostrockprogramm gab. Das wurde nur in den letzten Jahren immer weniger.
Ich glaube, ganz einflusslos sind die Veranstalter nicht, aber wirklich was zu sagen haben sie nicht. Was an Programm läuft, bestimmen nicht die Gastgeberstädte, sondern die Radiosender, die das sponsern. Also frei nach dem Motto: Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. In Mittweida war es so, außer einer Ostrocknacht kam ansonsten die Kultur von hier nicht vor. In Grimma war es ganz extrem, da gab es gar nichts in die Richtung, die uns hier interessiert. Die "Zugpferde" wurden aus dem Westen eingeflogen.
Leider war es eben größtenteils nicht so, dass die Sachsen da zeigen konnten, was sie künsterisch drauf haben. Zugetroffen hat das natürlich für die Volkstanzgruppen, Schalmeienzünfte und gemischten Chöre, was ja auch Anliegen ist.
Den Kamenzern trau ich zu, dass sie es besser machen. Sie haben den Hutberg und das bringt schon mal einen Vorteil.
Die Lausitz - das ist für mich Gundi. Hoffentlich vergessen sie nicht, an ihn zu erinnern. Bin also gespannt, wie das Programm aussieht. Danach wird es sich bei mir richten, ob es auch für mich heißt "Auf nach Kamenz".
Übrigens, der nächste Gastgeber ist dann Freiberg, also Heimvorteil für mich.

Liebe Joli,

das war doch mal ein schönes und wohl auch längst überfälliges Wort zur rechten Zeit. Vielen Dank dafür.

LG Kundi

Immer mal wieder raus aus der Spur, weg von eingefahrenen „Fan“-Gleisen. Da ist KAMENZ ein guter Hinweis, mal wieder über den eigenen und begrenzten Tellerrand hinaus zu blicken. Die Stadt ist eben ein wenig mehr, als „nur“ Lessing, der Hutberg, die Sorbische Kultur und der „Tag der Sachsen“. Dies zu entdecken, vielleicht auch abseits der gängigen Klischees, ist doch eine tolle Anregung. DANKE Joli.

Nebenbei bemerkt: Auf dem Hutberg hab’ ich JETHRO TULL öfter gesehen, als die PUHDYS und beim letzten Mal sogar ein Autogramm von Mastermind IAN ANDERSON mitgenommen . Stimmt’s Petra?

Wie Tull wär mir auch mal wieder, lieber Hartmut. Mein tuller Kumpel Bert agitiert mich schon für Erfurt, is mir aber etwas zu weit.
Und zu meiner Schande muss ich gestehen, von Kamenz hab ich bisher noch nicht mehr gesehen, als den Hutberg.