#1

HAASE solo am 04.02.2011 in Görlitz

in Konzertberichte Ostrock allgemein 05.02.2011 00:47
von Kundi (gelöscht)
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HAASE war am gestrigen Abend endlich mal wieder auf Solopfaden unterwegs und das günstigerweise ganz in der Nähe. Dem Burschen blieb natürlich nichts erspart, denn ich wohnte seinem Auftritt bei . Im Görlitzer "Apollo", einer kleinen Spielstätte des Theaters, erlebten die Anwesenden HAASE in bestechender Form. Er gestaltete das Konzert in unverwechselbarer Art und Weise mit eigenen Liedern, Songs von Gundi und seinen kleinen zwischendurch erzählten Geschichten. Es war übrigens seine Görlitz-Premiere, denn bisher hat er noch nie in der Stadt an der Neiße gespielt. Demnächst werde ich mich zu diesem Abend noch etwas ausführlicher äußern.

Gruß Kundi

Angefügte Bilder:
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zuletzt bearbeitet 05.02.2011 01:05 | nach oben springen

#2

RE: HAASE solo am 04.02.2011 in Görlitz

in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.02.2011 03:35
von Kundi (gelöscht)
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Görlitz, die wohl östlichste Stadt Deutschlands war bisher ein weißer Fleck auf der Auftrittskarte des Liedermachers, Rocksängers und Schauspielers Christian HAASE.
Am vergangenen Freitag gab HAASE nun endlich persönlich seine musikalische Visitenkarte in der Neißestadt ab. Für mich war das ein Grund der Stadt nach längerer Zeit mal wieder einen Besuch abzustatten. Mich verbinden mit Görlitz ja eine ganze Menge Erinnerungen, denn ich hatte hier bis Oktober 2009 neunzehn Jahre lang meine Brötchen verdient. Wenn man so lange an einem Ort arbeitet, bleibt es nicht aus, dass man Land und Leute ausgiebig kennen lernt. Ich wunderte mich zunächst, dass ich nirgendwo Plakate für das HAASE-Konzert sah. Sonst wird in Görlitz eigentlich immer reichlich an Wänden und Straßenlaternen für solche Ereignisse geworben. Selbst am Veranstaltungsort fehlten diese großformatigen Hinweise. Wie sich später herausstellte, sind vom HAASE-Management im Vorfeld auch genügend Plakate an das Theater Görlitz gesandt worden. Weiß der Geier, wo die verschütt gegangen sind. Das Konzert fand im Apollo, der kleinen Spielstätte des Theaters statt. Der Laden liegt eigentlich sehr zentral, aber als ich dort ankam, war die Straße menschenleer und auch die Türen des Apollo waren noch verschlossen. Es war schon eine halbe Stunde vor offiziellen Veranstaltungsbeginn und nichts passierte. Immerhin wartete dann auch ein mir unbekanntes Paar tapfer auf den Einlass. Endlich öffneten sich die Pforten und bei einem Glas Cola harrte ich der Dinge und Leute, die da noch kommen sollten.
Meine persönlichen Erwartungen, was die Anzahl der Konzertbesucher betraf, waren nun gar nicht mehr allzu hoch geschraubt. Am Ende mögen es etwa 2 Dutzend Leute gewesen sein. Für einen Künstler wie HAASE ist das wirklich nicht sehr viel, aber der Barde selbst nahm es gelassen und mit Humor.

Die Mugge selbst war dann aber vom Allerfeinsten. Vielleicht lag es an dem nahezu familiären Flair, jedenfalls erlebte das Publikum einen HAASE in Hochform. Der Rahmen passte schon irgendwie. Zuhörer und Künstler waren sich körperlich und mental ziemlich nahe. Nichts störte, kein Flackerlicht und auch keine Unruhe verbreitenden Dummschwätzer. HAASE

---wird fortgesetzt---

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#3

RE: HAASE solo am 04.02.2011 in Görlitz

in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.02.2011 20:26
von Kundi (gelöscht)
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Fortsetzung:

HAASE begleitete sich selbst abwechselnd mit Gitarre und Konzertflügel zu den Liedern.
Einen Abend lang sang er wieder von Liebe, Tod und Teufel, wenn ich das mal so zusammenfassend schreiben darf. Seine Wahrheiten gaben reichlich Stoff zum nachdenken, aber auch zum träumen. Glaubwürdigkeit ist eines der Pfunde mit denen der Neu-Berliner Liedermacher wuchern kann. HAASE verstellt sich nicht, er ist einfach der Kumpel von nebenan. Zufällig ist er mal wieder hereingeschneit, quatscht mit dir über Gott und die Welt und er hat natürlich auch etwas Schönes mitgebracht. Seine Mitbringsel für das Treffen im Apollo Görlitz waren gute Laune, seine Gitarre und im Kopf ein ganzes Nest von Liedern, Geschichten und Gedanken.

Bei einem Glas Rotwein sang er am Flügel „Benzin im Kopf“ und „Nimmersatt“. Während des Konzertes konnte man wieder sehr gut erleben, wie wandlungsfähig der Meister ist. Eben erinnerte seine Darbietung noch an den Auftritt eines Chansonniers. Im nächsten Lied gibt er den klassischen Liedermacher, im übernächsten Song tun sich Vergleiche zum Folk(-rock) auf. Man kann das höchstens so beschreiben, dass seine Titel bunt wie das Leben selbst sind. „Papst und Sultan“ ist eigentlich ein Volkslied aus dem 19. Jahrhundert, welches sich besonders unter den trinkfreudigen Studenten(-verbindungen) sehr großer Beliebtheit erfreute und von HAASE vom Staub der Jahre und vom Mief der Vergangenheit befreit wurde. Doch der langhaarige Sänger hatte natürlich auch Zeit seine kleinen Geschichten zu erzählen. Er erzählte vom dummen Dirk, denn die Kinder hänselten und dessen Antwort auf die Frage nach dem höchsten Berg der Welt doch gar nicht zu dumm war, sondern eher seiner Zeit voraus. Eine weitere Geschichte handelte von seiner Kindheit auf der Datsche seiner Eltern, wo er manchmal viel lieber manchmal ferngesehen hätte und stattdessen aber im Wald dann auf sanften Druck der Eltern Hütten baute. Daran schloss sich dann das Lied vom „Baumhaus“ an. Manche seiner Geschichten kannte ich zwar schon, aber das tat gar nichts. Einem Erzähler wie Christian HAASE lausche ich immer wieder gern.

Doch HAASE wäre nicht HAASE, wenn er nicht immer wieder für Überraschungen gut wäre.
Diesmal hatte er verhältnismäßig viele Lieder von Gerhard Gundermann im Programm.
„Atlantic City“, „War dein Freund“, “Der 7. Samurai” erfreuten die Zuhörer und einige trauten sich auch plötzlich leise mitzusingen. Doch den Vogel schoss Meister HAASE mit seiner Interpretation von „Vater“ ab. Die sparsame Klavierbegleitung und HAASEs Gesang verursachten in diesen Minuten sicher nicht nur bei mir Gänsehaut. Für mich war dieses Lied ein emotionaler Hammer. Nicht weniger spannend verband er dann „Sehnsucht nach dem Rattenfänger“ mit „Sieglinde“. Wer beide Lieder kennt, weiß sicher, dass er da jede Menge Zündstoff freigesetzt hatte über den es sich nachzudenken lohnte.

Natürlich schwebte auch die „Weiße Wolke“ namens Karolin musikalisch über uns und wir waren mit HAASE nicht nur „Zwischendrin“ sondern auch noch „Mittendrin“. Ich schätze an Christians Liedern schon immer die gedankliche Vielfalt und inhaltliche Tiefe. Das hat mich vor ein paar Jahren wirklich fasziniert und überrascht, dass so ein junger Hüpfer solche Lieder schreiben konnte. Genau damit hat der junge HAASE mich alten Sack damals verzaubert und „süchtig“ gemacht.

Wer den Unterschied zwischen Liedermacher und Ledermacher kennen lernen möchte, sollte mal eine Solomugge von HAASE besuchen und ihn notfalls auch mal darauf ansprechen. Das war nämlich auch eine schöne Geschichte, die er da erzählt hat. Daran knüpfte er den sehr originellen Titel „Liedermacher – Widersacher“ an. Das Publikum forderte mehrere Zugaben und bekam diese natürlich auch noch. Später im Foyer entwickelten sich interessante Gespräche zwischen HAASE und den Konzertbesuchern. Diese Plaudereien sind für den Liedermacher nicht Pflicht sondern Kür. Er gibt nicht nur auf der Bühne den netten Kumpel von nebenan, sondern er ist es tatsächlich auch abseits der Bühne.

Gruß Kundi

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