Endlich endlich endlich .... sollte es mir gelingen, Karussell live zu erleben. Viele Anläufe mussten aus Zeit- oder Entfernungsgründen immer wieder abgebrochen werden und ich musste mich auf Konzertberichte oder Clip-Schnipsel im Netz beschränken, aber diesmal haben wir das durchgezogen und konnten gleich drei wichtige Dinge miteinander verbinden.
Zunächst gab es eine wieder mal recht konstruktive Probe mit meinem langjährigen musikalischen Apfeltraum-Partner Matti, mit dem mich inzwischen eine wirklich produktive Freundschaft verbindet. Es machtwirklich Spaß zu entdecken, dass man auch nach sooo vielen Jahren Bühnenerfahrung miteinander wachsen kann. Gemeinsam mit anderen Musikantenkollegen aus Görlitz ging es auf nach Königshain, denn im dortigen Hotel sollte unser Puls klettern.
Und besser gehts gar nicht: wir flogen förmlich in den Saal und wurden mit offenen Armen von Lissy und Kundi empfangen. Wiedersehn im Traum ? Nee, in echt - nach gefühlten hundert Jahren Mails und Telefonaten.
Die Wartezeit bis zum Konzertbeginn war ausgefüllt mit dem Austausch der wichtigsten Neuigkeiten und Gesprächen mit den Bandmitgliedern von Karussell, die allesamt sehr freundlich und umgänglich, ja teilweise fast familiär mit den Fans umgingen.
Das Konzert wurde mit sehr persönlichen, sehr herzlichen Worten vom Chef des Hotels anmoderiert - die Erwartungen und die Vorfreude aller waren sehr hoch.
Tja was soll ich über das Konzert sagen, eigentlich hat Chefreporter Kundi in allen vorherigen Berichten das Wesentliche erfasst. Es gab reichlich 2 Stunden Spielfreude pur, alle Hits waren dabei, man merkte der Band die Begeisterung deutlich an. Sie haben es genossen, mal wieder in einer kleineren Location ganz dicht an den Leuten und mit den Leuten zu sein. Alles wirkte frisch und wie aus einem Guss, ich hatte immer das Gefühl, dass die positive Routine genügend Spielraum für Spontanität zuließ. Jeder hatte die Möglichkeit, solistisch zu brillieren, um danach wieder ins Ganze der Band einzutauchen. Jung und Alt auf und vor der Bühne harmonierten prächtig. Blickkontakte und Gesten ermöglichten Geben und Nehmen, es war einfach herrlich.
Auch wenn mir persönlich nicht jedes Arrangement hundertprozentig gefiel ( Wer die Rose ehrt kommt viel zu heftig ) so war doch Platz für Überraschungen. Die Talkbox kannte ich bisher fast nur angesteuert von der Gitarre, Joe bediente sie mit dem Keyboard ( jaja ich weiß, das macht Ritchie von Silly auch ), nur Joe lässt sie wirklich singen. Den Abschluss bildete eine eigenwillige Umsetzung von Liebte ein Mädchen ( beim Drumsvorspiel dachte ich an Radar Love), und der Gelbe Mond erschien mit Akkordeon. Das wird offenbar Mode, bei der Stern Combo ist es die Gelbe Elbe...
Unterm Strich war es eine absolut gelungene Mugge mit einer großen Überraschung: am Bass stand vertretungsweise ein ganz junger, sehr großer Musiker - der eigentlich Zahnmediziner ist. Jaja, Marcus, da kommt ein neuer Basskran auf uns zu- und was für ein guter !
Karussell hat mich absolut überzeugt. Schön, dass Oschek die Höhen im Gesang noch genau so souverän erreicht wie damals.
Gut, dass ihr wieder da seid ! Wir sehen uns spätestens im Herbst in Hoyerswerda !
Ach ja: Fotos habe ich keine gemacht, das gibts Leute, die das besser können ;-))