Karussell zum Dampfschiff-Fest in Dresden - 08.06.2011
Karussell zum Dampfschiff-Fest in Dresden - 08.06.2011
in Konzertberichte Ostrock allgemein 09.07.2011 12:29von Mary (gelöscht)
Mit neuer CD touren Karussell z.Z. durch die Lande...
"Los lassen" hieß es gestern auch in Dresden, als sie beim 175. Jahrestag der Dampfschifffahrt (3 "F" welche Sünde...) am Dresdner Terassenufer "anlegten".
Es war heiß, am gegenüberliegenden Elbufer strömten die Menschenmasse zu "Unheilig" bei den Dresdner Filmnächten, aber die Fans des gepflegten Ostrock (manchem ist dieser Begriff inzwischen ein Dorn im Auge..., wie ich weiß, ich nutze ihn trotzdem), fanden sich natürlich bei Karussell ein und feierten ihre ganz eigene Party.
Die Titel der neuen CD fügen sich gut ein ins Portrait der Band Karussell. Ich habe mir die CD gekauft und werde mich jetzt in aller Ruhe auf die neuen Songs konzentrieren... Live-Muggen liebe ich über alles, der Nachteil dabei ist nur, man versteht gerade neue Texte nicht 100%ig. Das hole ich jetzt hier im stillen Kämmerlein erst einmal nach.
Den Titelsong kenne ich ja schon...
"Los lassen", zwei Worte mit einer geballten Ladung Inhalt, ein Titel voller Aussagekraft und Wahrheit...
"Los lassen"..., nur eins nicht..., KARUSSELL... - wir sehen und hören uns wieder...
RE: Karussell zum Dampfschiff-Fest in Dresden - 08.06.2011
in Konzertberichte Ostrock allgemein 09.07.2011 12:44von Bernd (gelöscht)
Genau so war es. Es hat wieder richtig Spaß gemacht mit den KARUSSELERN. Ein schöner Querschnitt, der gern hätte noch länger gehen. Gekonnte Verteilung der neuen und alten Songs während des Konzertes, nur gestrafft durch den Zeitplan des Veranstalters. Die Stimmung vor der Bühne war gut, aufgrund des UNHEILIG-Konzertes fehlten auf unserer Seite "paar" Leute. Dafür war es gratis und doch nicht umsonst. Und natürlich konnten wir wieder viele Freunde und Forennutzer grüßen und weitere neue Leute kennen lernen. Später mehr, erst mal für das erste paar Bilder...
RE: Karussell zum Dampfschiff-Fest in Dresden - 08.06.2011
in Konzertberichte Ostrock allgemein 09.07.2011 16:33von HH aus EE (gelöscht)
Karussell rocken Raddampfer und die Elbterrassen
Raddampfer und Karussell haben zumindest eines gemeinsam, nämlich eine Geschichte, die sich über Jahrhunderte erstreckt. Erste Nachweise für eine Ringelspiel, aus dem sich das Karussell entwickelte, führen zurück in das alte Rom und die Idee eines mit einem drehenden Rad getriebenen Schiffes gab es schon im alten China. Da passt es gut, dass beim 175. Jubiläum der Sächsischen Dampfschiffahrt an diesem Wochenende in der Landeshauptstadt auch ein Karussell zum Vergnügen der Feiernden beiträgt, sogar ein typisch sächsisches.
Wenn Jubel-läen angesagt sind, bleibt es nicht aus, das viele Menschen den Weg zur Jubelstätte finden. Darunter auch welche, die ansonsten eher nichts mit der ehemaligen Weißen Flotte und den heutigen Sächsischen Dampfschiffen am Hut haben. Am Rande der Menschentraube entdecke ich den Sächsischen August und vor der Bühnenkante den lustigen Mützen-Werner beim Tanz. Später sprach ein Präsident aller Minister kluge Worte ins Mikro und hinter mir läuft Gräfin Cosel mit ihrem Gefolge durch die Zuschauer, während der gleichnamige Dampfer noch am Steg liegt. Es sind die seltenen Momente, wo Volk und Herrscher scheinbar eins sind, aber dieser Schein trügt, denn August wollte ebenso wenig vor meine Linse, wie der Präsident unter das Volk.
So waren denn auch die stolzen Elbdampfer und ein klingendes KARUSSELL die wahren Gründe, die Elbterrassen zur Flanier- und Feiermeile zu machen. Zwischen Würstchen- und Grillbuden, neben Bäckereiständen und Getränkeanbietern war eine Bühne mitten auf die Straße gebaut, auf die man von der Höhe der Terrassen einen guten Blick hatte.
Gegenüber am anderen Ufer drängte sich eine lange Schlange Pop-Jünger, in der Hitze schwitzend und erwartungsvoll schmachtend, ihrem „unheiligen“ Idol entgegen. Da war mir das Stehen zwischen den vielen Fress- und Getränkebuden doch die bessere Wahl und über Musikgeschmäcker lohnt ein Streit ohnehin nicht.
Seit drei Jahren sind KARUSSELL wieder live auf den Bühnen des Landes zu Gange und seit geraumer Zeit erklingen dabei immer öfter auch die Lieder der neuen Scheibe. Davon wollte ich mir nicht mehr nur erzählen lassen und deshalb war ich einer von vielen an diesen Spätnachmittag in Dresden, als der Sprecher eines Radiosenders das Konzert der Band ankündigte.
Musik kann man so oder anders empfinden, kann sie mögen oder auch mit Vorurteilen ablehnen. Man kann sie zum Kult stilisieren oder schlicht banal ablehnen. Das alles ist eine Sache des Geschmacks und der eigenen Befindlichkeit. Wenn aber eine „olle Combo“ auf die Bühne geht und, statt die alten Reißer abzuleiern, in der ersten halben Stunde nur Songs einer pressfrischen CD, sieben am Stück, live präsentiert, sollte das ein paar notorische Zweifler zur inneren Einkehr anregen.
Vom ersten Moment an pure Energie und dem Wetter entsprechend auch richtig tolle Konzertstimmung. Kaum zu glauben, dass „Oben sein“ nagelneu ist und gleich danach Oschek „Wer wenn nicht wir“ eine Nummer hinterher schiebt, die nahtlos an „Ehrlich will ich bleiben“ (1979) anknüpft und dennoch erst ein paar Wochen alt ist. „Soll mit Millionen den noch belohnen, der den andern am besten wohl betrügt.“ Dazwischen liegen einfach mal so schlappe 30 Jahre, doch das Gefühl und die Botschaft gleichen sich beinahe wie siamesische Zwilling. Brandaktuell, hochpolitisch und fein tiefsinnig - aber Hallo, lieber August und Herr Präsident!
Von „Rettet unsre Nacht“ kenne ich auch eine andere Version und anderen Text, doch diese hier ist noch einen Zacken schärfer und geht ab, wie Schmidt’s berühmte Katze.
Das bleibt auch bei „Lied für Euch“ so und als Joe dann gefühlvoll den Titelsong der neuen Scheibe „Loslassen“ anstimmt, weiß ich, das alte Karussell-Gefühl hat die drei Jahrzehnte unbeschadet überstanden, ist im Heute angekommen. Andere haben, von so etwas auch nur zu träumen, schon längst aufgegeben.
Erst als die neue CD zur Hälfte live vorgestellt ist, erklingt mit „Mein Bruder Blues“ der erste Klassiker der Cäsar-Ära und mit dem „Fischlein unterm Eis“ der zweite aus der Zeit mit Dirk Michaelis. Wunderkerzen sieht man in dieser sonnigen Abendstunde keine, aber von irgendwo sind bunte Heißluftballons aufgestiegen und vermitteln ein ähnliches Gefühl, wie viele zaghaft singende Frauenstimmen hinter mir verraten. Weitere Songs der neuen CD gibt’s mit dem gefühlvollen „Verrückter Vormittag“, dessen Zeilen bei mir wie die Szenen aus einem Kurzfilm wirken – viel zu schnell schon wieder vorüber. Bei den folgenden „Habseligkeiten“ regt mich eine vor mir im ¾-Takt versunken tanzende Lady zum Mitschwingen an und die grau-gelbe Mütze auf ihrem Kopf, offensichtlich dem wilden Mützen-Werner gemopst, wiegt sich dabei im Takt hin und her. Die gleiche Mütze rockt und rollt Sekunden später ausgelassen und singt lauthals mit: „Autostop, eine Stunde steh’ ich mir schon die Seele wund.“ Tramper-Lyric aus DDR-Zeiten und Erinnerungen aus dem eigenen Leben tanzen wilde Kreise auf den Asphalt vor den Elbterrassen und so mancher, der damals Cäsar und der Band hinterher trampte, steht heute mit seinen Erinnerungen vor dieser Bühne und genießt still für sich allein. Auch davon haben August und Präsident nicht den Hauch einer Ahnung.
Die fröhliche Karussell-Party in der Abendschwüle endet, dem Zwang eines unsichtbaren Zeitplanes folgend, mit der Hymne vom „Gelben Mond“ und dem folgenden Auftritt von Herrn Tillich, der sich vor einer auseinander laufenden Zuschauermenge auf den noch nachbebenden Bühnenbrettern interviewen lasst muss. Manche Bilder erklären sich allein und ohne Sprache. Das hatte was von aufgesetzter Starre und einem einstudierten Lächeln am Volk vorbei oder hinterher, je nachdem, wo man gerade stand. Ein bekannter Liedermacher machte einst ein ebenso bekanntes und beliebtes Lied daraus. Volksnähe jedenfalls sieht anders aus, fand aber gleichzeitig am Stand neben der Bühne statt, wo die sechs Musiker mit ihren Fans heiße Gespräche führten. Musik ist eben doch alles mögliche, nur nicht unpolitisch und sie braucht dazu nicht mal Worte. Präsenz reicht schon, um Personenschützern einen langweiligen Job zu bescheren.
Über Dresden schweben zu dieser Stunde bunte Heißluftballons, während unten auf der Elbe der nächste stolze Rad“Dampfer“ eine Teil der Menschen an Bord nimmt, die gerade noch den neuen und alten Melodien von Karussell lauschten und den Präsident nicht hören wollten. In den Gassen der Altstadt mischen sich verlockende Speisedüfte mit Schweißgeruch und über den Platz vor der Frauenkirche schallen laut die Hufe von Pferden, die historische Kutschen hinter sich her ziehen. Der Starke August, der Präsident der Minister und so manches „Zweitgesicht“ waren da schon längst wieder beim nächsten offiziellen Termin und im Durcheinander der Sprachen und Dialekte nicht mehr zu finden. Das normale Leben, aus dem auch die Musiker von Karussell ihre Ideen und Anregungen schöpfen, braucht sie nicht.
RE: Karussell zum Dampfschiff-Fest in Dresden - 08.06.2011
in Konzertberichte Ostrock allgemein 10.07.2011 20:05von Bernd (gelöscht)
Nun habe auch ich meinen kleinen Bericht fertig:
KARUSSELL in Dresden am 08.07.11
An einem sommerlichen Abend luden bei bestem Wetter dies- und jenseits der Elbe in Dresden namhafte Künstler zu ihren Konzerten. Während „Unheilig“ mit ihrem „Grafen“ gastierten, waren wir beim „Graf“ mit seiner Gruppe Karussell zu Gast.
Diese haben erst seit Juni ihre aktuelle CD „Loslassen“ veröffentlicht und wir konnten in einem rund 100 – minütigen Konzert zahlreiche Titel dieser auf der Bühne erleben. Natürlich haben die Mannen um R.Oschek Huth und W.R.Raschke ihre Klassiker früherer Jahre mit an Bord. Mit „Ganz oben“ begann dieses Konzert. Geschickt setzen Karussell jetzt eine Mischung alter und neuer Songs im Konzertablauf um. Somit ist für jeden jederzeit etwas dabei.Wichtig an den neuen Songs ist der Wiedererkennungseffekt der Band und trotzdem neu. Wer diese Platte noch nicht kennt, sollte dieses unbedingt nacholen und sich die 15 neuen und einen bekannten Song in neuer Fassung anhören. In der Liveumsetzung auf der Bühne fehlt es an nichts. Besonders der Titelsong „Loslassen“ und auch „Habseligkeiten“ kommen live hervorragend zum Publikum. Diese würde ich Euch auch als Anspieltipp empfehlen.
Aufgrund des Programmablauf auf der MDR-Bühne war das Finale beschnitten worden und der „Gelbe Mond“ vom Cäsar Peter Gläser der letzte Song des Abends, bevor Sachsens Landeschef S.Tillich das Fest zum 175. Jahrestag der sächsischen Dampfschiffahrt offiziell eröffnete. KARUSSELL gaben im Anschluss des Konzertes traditionell ihre Autogramme auf die neuen und alten CD´s, Platten und mitgebrachten Erinnerungen.
Auch für Gespräche am Rande des Geschehens mit Mitgliedern der Band und des Fanclubs blieb genügend Zeit, wie auch für gemeinsame Fotos, ehe die Band gen Heimat nahe Leipzig fuhr. Hervorzuheben ist schließlich auch die absolute Spielfreude der Band und das Agieren mit dem Publikum.
Fotoalbum in den nächsten Tagen, Link wird hier eingefügt, wenn Fotoalbum bereit steht.
RE: Karussell zum Dampfschiff-Fest in Dresden - 08.06.2011
in Konzertberichte Ostrock allgemein 10.07.2011 22:53von Mary (gelöscht)
Eigentlich wollte ich ja auch noch ausführlich schreiben, aber ich glaube einfach, es ist alles gesagt..., genau so war es...
Und wenn ich recht überlege..., an die "Mützenlady" kann ich mich auch erinnern...
RE: Karussell zum Dampfschiff-Fest in Dresden - 08.06.2011
in Konzertberichte Ostrock allgemein 11.07.2011 11:10von Bernd (gelöscht)
Hier geht es nun zum Fotoalbum der Gruppe KARUSSELL in Dresden am 08.07.2011:
https://picasaweb.google.com/teiber1960/KARUSSELL02
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