Liebe Transit-Fans,
gestern spielte Transit im Rahmen der Hanse-Sail im Rostocker Stadthafen.
Wir hatten schon Angst, den Anfang um 17.30 Uhr zu verpassen, aber das war völlig unbegründet.
Der Zeitplan der Veranstaltungen auf der Bühne auf der Halbinsel war völlig durcheinander, die Band fing um 17.30 Uhr erst mit einer Art provisorischem Soundcheck an.
Natürlich gefiel das nicht allen dort bereits auf den Beginn wartenden Zuhörern. Das war an den Zwischenrufen zu erkennen. Aber was half es, die Instrumente und die Monitore mussten eingestellt werden und das dauert halt seine Zeit.
Um 18.10 Uhr ging es dann los. Maritime Lieder aus der bewährten älteren Garnitur, aber auch von "Übers Meer" bestimmten zu grossen Teilen das Repertoire. Rockballaden wie das "Hildebrandtslied" oder "Vineta" sollten bekanntes Flair vor die Bühne bringen.
Neuere Sachen wie "Wanderdünen" oder "Vorbei an Dänemark" kamen vor "Burn Out". Das war aber diesmal auch wirklich das Einzige ganz Neue, das Publikum hatte schon bei den älteren Sachen so seine Mühe mit dem Wiedererkennen der Lieder.
Richtige Fans konntest du an den Fingern abzählen, vielleicht 8 oder 10 waren wirklich textsicher und wussten, was da an feinem deutschem Liedgut gespielt wurde.
Die Tontechnik hatte auch ihre so kleineren Probleme mit Übersteuerungen, mehrmals pfiff es aus den Boxen.
Ich denke, das war der Hektik der Vorbereitung geschuldet, die Musiker hatten kaum Zeit, ihre Monitore richtig einstellen zu lassen...
Insgesamt wurde am Ende aus einem angekündigtem 2-Stunden-Konzert eine Mugge von nicht mal 90 Minuten.
Das Stärkste war ja das eigentliche Ende: Als die ursprünglich anberaumte Schlusszeit von 19.30 Uhr heran war und Egon noch ein, zwei Stücke ankündigte, waren plötzlich die beiden Ansager des Veranstalters auf der Bühne und komplimentierten ruck-zuck das Ende der Veranstaltung herbei. Transit war leicht sprachlos, machte noch ganz gute Miene zu diesem Spiel und war mit einem Schlag "entlassen".
Unten räumten derweil Helfer ganz, ganz schnell die Bankgarnituren weg, so schnell konnte ich das gar nicht festhalten. Die Leute wurden verscheucht, und damit auch viele potenzielle Autogrammsammler und Interessenten. Man hat mich während der Veranstaltung immer wieder nach Autogrammkarten und der Möglichkeit des Erwerbs gefragt. Ich habe brav auf das Ende der Mugge verwiesen. Dieses gab es aber eigentlich gar nicht !
Plötzlich war alles wie ein Spuk zerstoben. Viele Besucher haben mir bestätigt, dass sie sowas noch nicht erlebt hätten. Und auch ich kann mich an ein solch glanzloses Ende eines Rockkonzertes nicht erinnern...
Am Ende tat es mir um die Musiker und die echten Fans dort leid, das hat wirklich niemand in dieser Form verdient.
Bleibt zu hoffen, das sowas absolute Ausnahmen sind.
Vielleicht sollten die Rostocker Veranstalter sich bei kleineren Events wenigstens die würdevolle Umrahmung und Behandlung der Musiker abschauen (schönes positives Beispiel: Quappendorf)...