Hier meldet sich die Regenkönigin - oder eher die Regentrude?
Ich glaubs langsam selbst, wo ich dieses Jahr auftauche regnet es Bindfäden. Aber das als die Regenschlacht des Jahres zu bezeichnen, so weit gehe ich da nicht mit Kundis Meinung konform. Der war ja auch nicht mit in Rochlitz bei City
und beim Rock Raven.
Langsam gewöhnt man sich aber dran und die Durchhaltefähigkeit meiner Unterwasser Kamera ist unschlagbar.
In Wurzen war Erntedankfest angesagt und mir als getarntes Bäuerlein stellte sich die Frage - wem sollen wir denn hier danken? Dem Regen, der dieses Jahr meinen Garten so vorbildlich bewässert hat?
Als ich den Platz zwei Stunden vor Beginn sah, ahnte ich Schlimmes. Bei der Partyband waren wenig Leute und da tröpfelte es noch nicht mal. Wahrscheinlich verliefen sich die Leute auf Grund der vier verschiedenen Orte in der Stadt, wo was los war und weiter als bis zum Rummel kommen manche Leute nicht.
Ich guckte, wo man sich unterstellen kann und wen fand ich da schon vor? Kundi und Lissi. 
Gelandet war ich beim Karussell Fanclub Autostop und ich durfte ganz selbstverständlich mit in deren Zelt bleiben und hab feststellen können, dass dort ganz nette Leute zu Gange sind. Hätte sogar ein Bier bekommen, aber ich bin ja immer Kraftfahrer Widerwillen. Kundi war schlau, der hatte seine Fahrerin mitgebracht.
Pünktlich um 22.00 Uhr setzte sich das Karussell in Bewegung und nahm schon bald Fahrt auf. Inzwischen hatte sich trotz Regen tatsächlich der Platz gefüllt und die Musik sorgte für gute Stimmung. Karussell Konzerte sind sowieso entspannt und das Publikum ist sehr sangesfreudig. Joe heizt das natürlich noch an.
Zu Beginn gab es einige neue Titel - die Geschichte vom Telefon gefällt mir besonders. Aber auch reichlich historisches Liedgut hatten sie im Gepäck, angepasst an den Anspruch des Publikums bei Volksfesten. Sie haben wirklich Stimmung gemacht und erst nach Zwölf war Schluss.
Dann kam noch das Highlight des Abends. Ich fand mein Auto nicht.
Die Fressbuden, an denen ich mich orientiert hatte, waren Nachts um Eins weg und ich stand da und fand tatsächlich nicht gleich einen Einheimischen, dem der Straßenname was gesagt hätte, den ich mir zum Glück gemerkt hatte. Also irrte ich durch die Finsternis und Regen und war heil froh, als ich eine Ecke fand, die mir wieder bekannt vor kam. Als mein Auto mir endlich zu blinkerte, fiel mir ein Stein vom Herzen.