Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 03.10.2011 18:49von Bernd (gelöscht)
Zum heutigen Feiertag gastierten am Nachmittag die Gruppe ELECTRA auf der Bühne am Goldenen Reiter in der Hauptstadt von Sachsen. Bei schönsten Wetter erfreuten sich riesige Menschenmassen unter anderem auch an dem 2-stündigen Konzert der Band ELECTRA. 2 Stunden sangen und spielten sie ihre schönsten Stücke hatten auch wieder ihre geballte Sängergilde am Start - G.Koreng, S.Trepte und Mampe Ludewig.
Für uns war es zugleich ein Wiedersehen mit zahlreichen Forenfreunden, und es hat wieder richtig Spaß gemacht !
Erst mal paar Bilder
RE: Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 03.10.2011 19:22von axel (gelöscht)
da haste aber wieder auf die tube gedrückt!!
schön, dass so viele von "uns" da waren. aber bei so fantastischem wetter muss man einfach raus. nur ein älterer herr hatte es etwas zu kalt.
naja, wir werden alle nicht jünger :-)
wir sehn uns, freunde!
RE: Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 03.10.2011 20:25von Sigi Schulze • | 346 Beiträge | 570 Punkte
Ich habe Electra nun das erste Mal live und in Farbe gesehen und bin völlig begeistert. Ein paar Abstriche muss ich aber bei der Tontechnikcrew machen, weil bei manchen Titeln statt des Gesangs die Instrumente dominierten. Für mich, der nur bei Songs der Puhdys textsicher ist, eher etwas problematisch, hätte so manches besser verstehen wollen. Umgehauen hat mich "Mampe" mit seiner Stimme. Hat mir Gänsehaut pur beschert und wieder gezeigt, dass man nie zu alt für das Musikmachen ist. Alles in allem ein schöner Nachmittag, mit einer super Band und vielen Freunden aus dem Forum, ohne einen Eintrittspreis zahlen zu müssen.
LG Siggi
---------- Nächste Konzerte: Puhdys in Weinböhla am 26.12.2012 ----------
www.grey-neighbours.com
RE: Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 03.10.2011 20:31von Bernd (gelöscht)
wir waren zu zweit, lieber Axel, da kommt schon was zusammen.... haben heute aus knapp 500 Bildern aussortiert und es waren optimale Bedingungen...
RE: Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 03.10.2011 21:00von PM • | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte
War das ein Fotowetterchen. War bestimmt das letzte Open Air dieses Jahr - sozusagen zum Abgewöhnen, aber dafür war es einfach zu schön.
Eine Band die total gut drauf war - und viele Freunde von hier waren erschienen. War erst erschrocken wegen der Nachhilfestunde in Staatsbürgerkunde, aber zum Glück ging das rasch vorbei und die Sonntagsreden hielten sich in Grenzen. Es war ja kostenlos und es gilt immer noch, wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing. Na gut, das geforderte Lied sing ich nie und es waren bestimmt 70 % der Leute die dies auch nicht getan haben.
Die Beschallung war super und von flüsterleise wie an gleicher Stelle bei Berluc war keine Spur.
Das letzte Open Air des Jahres war bestimmt von der Wetterseite her die Wiedergutmachung für die vielen Regenkonzis dieses Jahr.
Hier noch einige Fotos.
RE: Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 03.10.2011 21:30von wir 2 (gelöscht)
RE: Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 04.10.2011 18:37von HH aus EE (gelöscht)
Als Bernd Aust die Bühne betritt und die ersten Flötentöne erklingen, ist meine Birne längst wieder klar und die paar Offiziellen sind, ohne von irgend jemanden weiter beachtet worden zu sein, von der Bühne verschwunden. Da schütteln mich schon längst die armenischen Rhythmen vom „Säbeltanz“ in der Version der Dresdener Rocker erst mal richtig durch. Genau deswegen und wegen einiger anderer alter „Volksweisen“ dieser Band bin ich hier.
Wir bekommen von Gisbert Koreng die „Vier Milliarden in einem Boot“ zu hören und aus Stephan Trepte’s Zeit bei Reform das Herbstlied „Wenn die Blätter fallen“. Da merkt man, wie’s den alten Schlawiner noch mal packt und wie herrlich frisch sein Gesang – „wenn die Blätter fallen, hole ich mein Winterfell heraus“ - mit den anderen Instrumenten spielen kann, wenn sie miteinander explosive Zwiesprache halten.
Nicht ganz so alt, nämlich aus dem 89er Wendealbum „Der aufrechte Gang“ ist „Einmal Amerika“, das ebenso wie „Goldhamster“ auch im 21. Jahr danach noch immer verdammt aktuell ist und daraus machen die da oben auch keinen Hehl. Beide Songs bilden live den Rahmen für das „Bild“ aus der „Sixtinischen Madonna“ (1980). Stephan Trepte gibt noch immer den Rocker, wenn auch mit streng nach hinten gebunden weißen Haar, aber er ist auch der Sänger mit der großen Stimme und dem expressiven Ausdruck in ihr. Die Massen toben begeistert, wenn sich der Sänger mit dem Gitarristen ein Fingerduell auf den Gitarrensaiten liefert oder von ihm die erste Reihe der über 60-jährigen bei Electra vorgestellt wird. Noch immer ist denen auf der Bühne die Freude anzumerken und noch immer kommt der Spaß nicht zu kurz. Das alles zusammen plus natürlich das große instrumentalen Können machen die Band so unverwechselbar.
Bei einem Urgestein wie ELECTRA fehlt auch nicht der Blick zu den musikalischen Wurzeln, der Blick zum Blues und das kokette Spiel mit der Flöte. Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn Bernd, Aust wie Kratzfuß Ian Anderson, gemeinsam mit Andreas Leuschner die ersten Töne von „Bouree“ erklingen lässt. „Stand Up“ ist eines meiner absoluten Lieblingsalben und dieses kleine Tanzstück, dem französischen Hof des 16. Jahrhunderts entlehnt, ein alter Volkstanz und Juwel der Rockhistorie gleichermaßen, von Meister Aust so unnachahmlich zelebriert, gehört seit Urzeiten zum Konzertprogramm. Momente später wird aus diesem Tänzchen mit „Locomotive Breat“ ein weiterer Klassiker zum Leben erweckt. Dieses Teil verstrahlt noch immer die gleiche Magie und ein Electra-Konzert ohne einen Tull-Klassiker wäre wie Dresden ohne den Goldenen Reiter, der wohl beinahe vom Sockel galoppiert wäre.
In Erinnerung an den erst kürzlich verstorbenen Gary Moore spielt die Band „Still Got The Blues“ und wir erleben einen leidenschaftlichen Ecki Lipske mit seiner Gitarre und einen Gisbert Koreng, der mich bei diesem Song als Sänger über alle Maßen erstaunt. Der Sänger scheint sich den Song aus dem herzen reißen zu wollen und Ecki läßt sein Instrument dazu singen, wimmern, weinen und schreien. Es ist einfach nur gigantisch schön, zu lauschen.
An diesem Sonnentag ist es ein Augen- und Ohrenschmaus, den „Türkischen Marsch“ nach Motiven von Mozart aus dem 76er Album „Adaptionen“ zu erleben. Jede solistische Einlage wird von der Menschenmasse mit Begeisterung beantwortet und jeder kleine Gag lachend zur Kenntnis genommen. Auch diesmal hab’ ich mich direkt vor Wolfgang „Kuddel“ Riedel an die Kante gestellt, um dieses Solo eines Bassisten zu genießen, das in einem furiosen Spiel mit dem Bogen – Gruß an Jimmy Page (Led Zep) und Eddie Phillips (Creation) – auf den vier Saiten seinen fulminanten Höhepunkt findet. Schon vor mehr als 30 Jahren und heute immer noch. Ich liebe es!
Wer zu Electra geht, der will auch „Mampe“ hören, weil der mit seiner hellen Stimme und seinen 70 Lenzen ein absoluter Glanzpunkt im Live-Programm ist. Es klingt auch nach so vielen Jahren wie ein Zauber, wenn er inbrünstig „Das kommt, weil deine Seele brennt“ anstimmt und jedes Mal wünsche ich mir, er möge auch den „Neuen Tag“ in Erinnerung an Niemen singen. Wetten, dass er’s noch kann!?
„Mampe“ Ludewig gelingt grandios als „Narr durch töricht Unternehmen, viel tausend Tore zu beschämen“, womit wir beim „Grünen Esel“ und schon beinahe wieder bei den Kranichen angelangt wären … aus der Mitte der 60er lässt der Kultsänger mit „Reach Out, I’ll Be There“ einen Kult-Klassiker der Four Tops erklingen und schlägt damit den Bogen zu jener Zeit, als ein paar Musikstudenten in Dresden aus der Tanzmusikklasse von Günter Hörig auf die Idee kamen, eine Combo zu gründen, um Musik zu machen. Als „Mampe“ später solistisch und abendfüllend „in spe“ unterwegs war, entstand auch die Einlage, die schon immer der Höhepunkt seines Auftritts ist. Diese gigantische Stimme und sein Gefühl als Drummer bringen jedes Auditorium zum Toben und so manchem zuckt bei „Nagila Hava“ der ganze Körper, auch ohne aus einer Migrantenfamilie zu stammen. Da reißt es einen einfach mit, wenn Aust, Lipske und Riedel hintereinander über die Bühne marschieren.
Die Feiertagsmugge am Goldenen Reiter erlebt noch das Cocker-Cover „Unchain My Heart“ und das runde Tausend vor der Bühne hören sich die sakralen Klänge vom „Dom“ an oder singen ihn inbrünstig und laut mit. Den Text kennt beinahe jeder und beinahe jeder singt ihn auch aus voller Überzeugung mit, ebenso wie das Electra – Volkslied „Nie zuvor“. Noch so ein alter Rock’n’Roll – Klassiker („Good Golly Miss Molly“) und die Fete ist beendet. Aber Electra hat Trepte und der wiederum mit „Seh’ in die Kerzen“ eines der schönsten Rock-Lieder, die ich in deutscher Sprache kenne. Bei dieser Melodie auf die Worte von Joachim Krause zu achten, macht Vergnügen und gibt Kraft gleichermaßen:
„Seh in die Kerzen, zähle die Jahre,
frage nach Stunden, die wichtig mir waren,
weit ziehen Gesichter vorbei, vergaß ihre Namen,
ihr Lachen blieb und ihr Wort und es war gut, gut, gut, dass sie kamen.“
RE: Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 04.10.2011 22:31von Mary (gelöscht)
Hartmut hat es beschrieben, wie es nicht besser geht.
Also nur ein paar Fotos von mir, denn ich war ja auch dabei...
Also irgendwie geht das Laden der Fotos nicht...
Wer weiß, vielleicht weil ja doch alle ähnlich sind
RE: Dresden - Bürgerfest mit ELECTRA
in Konzertberichte Ostrock allgemein 05.10.2011 19:45von Fränki • | 4.981 Beiträge | 9935 Punkte
@ Petra , sag mal hab ich da richtig gehört , daß Stephan Trepte ein REFORM - Titel sang. Ich meinte es wär dieser
" Wenn die Blätter fallen " wenn es nich so ist dann habe ich mich getäuscht.
@ Alle schöne Beiträge und die Bilder sind super, Petra Dein Video ist herlich.
Gruß Sonny & Frank
MEIN LEBEN IST MAL SO UND MAL SO und wenn es mal nich so lief sag ich mir NOCHMAL
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