Man muss schon ziemlich verrückt sein, um bei über 30 Grad Celsius an einem Nachmittag in ein Plattenbau-Viertel zur Mugge zu fahren. Das könnte man denken oder aber, was der Wahrheit auch näher kommt, die Band hat mich letzte Woche beeindruckt und ich wollte mir dieses Erlebnis gleich noch mal gönnen. Die Gelegenheit war echt günstig und mein Konzertplaner sagte mir außerdem, dass ich für andere Konzerte gestern hätte viel weiter fahren müssen...
Torpedo Laubegast spielte am gestrigen Nachmittag im Dresdner Stadtteil Prohlis zum Koitschgrabenfest auf der Walter-Arnold-Straße. Die Sonne brannte unbarmherzig auf Beton und Asphalt als ich den Veranstaltungsort erreichte. Die Außenthemometeranzeige meiner Kalesche verkündete 33 Grad Celsius. Die Leute nutzten jeden Flecken Schatten, um dem sengenden Sonnengstirn auszuweichen. Das Koitschgrabenfest ist sicher keine ganz große Sache im Veranstaltungskalender von Dresden. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen war ich auch etwas neugierig. Es wurde bei diesem fest viel für die Kinder organsisiert wie zum Beispiel ein großes Seifenkistenrennen, Hüpfburg usw. Ein paar Versorgungsstände wurden von Vereinen betreut. Kaffee, Kuchen, Gegrilltes und Erfrischungsgetränke gab es zu absoluten Tiefpreisen. Es wurde übrigens kein Alkohol ausgeschenkt, aber die leute brachten sich ihr eigenes Bier mit.
Die Frauen und Männer von Torpedo Laubegast haben zwischen Soundcheck und Auftritt noch schnell den "Übeltäter" des Konzertberichtes vom Elbhangfest ausfindig gemacht und wir tauschten eine Weile zu allseits interessierenden Fragen unsere Meinungen aus. Es ist doch schön, wenn sich Musiker noch so ehrlich und herzlich über ein paar Zeilen/Fotos im Internet freuen können. Das hat mir natürlich wieder mal Auftrieb gegeben.
Torpedo Laubegast spielte dann zwischen 16.00 und 19.00 Uhr, unterbrochen von einer Pause, unter dem Dach eines Gartenpavillions. Ich schwitzte ja schon vom Zusehen, aber die Damen und Herren von der Band gaben bei dieser extremen Hitze trotzdem wirklich wieder alles. Da geht einem als Musikfan einfach das Herz auf, wenn man so eine spielfreudige Band und ihr außergewöhnliches Programm sieht und hört. Diesmal hatten sie aber zu meiner Freude noch einige andere Titel im Gepäck. Da wäre besonders "Wichtig sind Tage, die unbekannt sind" der polnischen Band Anawa zu nennen. Das ist immer noch ein ganz großes Meisterwerk und stammt aus dem Jahr 1972. Mann, da hatte ich bei 33 Grad Hitze eine Gänsehaut. GUNDI hatte sich übrigens später die Melodie für "Männer und Frauen" geborgt.
Gjon Delhusa's "Ticke Tom" wurde von den Torpedo's in einer sehr schönen Chor-Version gespielt. Aber trotzdem bleiben momentan "Die Bouzouki und ihr Lied" sowie "Berge und Steine" meine persönlichen Delhusa-Favoriten bei Torpedo Laubegast.
Nach der Mugge hielt ich mich diesmal gar nicht lange auf und trat sofort den Heimweg an. Übrigens für die Sachsen und den einen oder anderen Brandenburger könnte das Inselfest in Dresden-Laubegast einen Besuch wert sein. Torpedo Laubegast spielt dort am 12. August auf der Elbbühne;-)
Gruß Kundi