Manchmal schaute ich als kleines Mädchen ein wenig verwundert auf meine Mutter….,
wenn sie wippend durch die Küche tanzte, zu einer ganz bestimmten Musik, die aus dem Radio erklang…
Das ist Jahrzehnte her. Inzwischen weiß ich seit langem, es war Elvis Presley, der sie zu diesem Bewegungsdrang animierte.
Wie sie, war der „King of Rock ’n’ Roll“, Elvis Aron Presley, im Jahr 1935 geboren und brachte meine Mama damals völlig aus dem Häuschen.
Elvis Presley war nicht ganz die Musik meine Generation, schon 1955 gab er über 160 Konzerte…, da war ich noch nicht einmal geboren.
Doch durch meine Mutter war mir dann später bald der eine oder andere Titel bekannt und mich entsetzte in den 70igern die Meldung vom Tod dieses „schillernden Vogels“.
Einige seiner Titel hatten wirklich den Weg zu meinem Herzen gefunden,
darunter „Love Me Tender“ und „In the Ghetto“.
„Teddy Bear“ sorgte schon in frühen Jahren dafür, dass mein Herz für diesen Titel schlug, auch wenn ich vom Text nichts als Teddy Bär verstand.
Auch ich besaß einen dieser Kuschelbären, der mit mir Freud und Leid teilte. Ohne wirklich über Elvis Bescheid zu wissen, registrierte ich 1977 den Tod vom "King",
der inzwischen dick aber immer noch schillernd, die Welt verlassen hatte.
Der kunsthofgohlis, bakannt für sein vielseitiges Kulturprogramm, sorgte nun dafür, dass ich diesen Teil meiner Vergangenheit aufarbeiten konnte.
Andy King, ein Elvis- Double führte die Besucher zurück in die Zeit des „King of Rock ’n’ Roll“. "Elvis lebt", hieß es…
und ich wollte es erleben dieses „Gefangensein“ vom „King“…, auch wenn er es nicht mehr selbst war.
Schon vorab spürte ich, es muss etwas Besonderes sein, was die Menschen zu jener Euphorie treibt, den Kult rechtfertigt,
noch heute zum Grab des „King“ zu wandern und Blumen abzulegen.
Andy King (Andreas Stolzenthaler) hat sich bereits im Alter von 6 Jahren mit dem „Elvis – Virus“ infiziert.
Schuld war nach seiner Aussage der Titel, "Puppet On A String" aus dem Film "Girl Happy".
Seit 2003 bringt er mit seiner Show den Menschen, die es mögen, die Vergangenheit nah…
In schwarz gekleidet mit all dem „Schnick-Schnack“ des Outfits des King of Rock ’n‘ Roll begrüßte Andy sein Publikum, der Dank, freudiger Applaus.
Die „alten Hasen“ (Häsinnen) wissen natürlich, wann Elvis die Frauenwelt mit einem seiner zahlreichen seidigen Schaltüchern beglückt,
ich wusste es nicht, fing diese Momente mit der Kamera ein, als „Love Me Tender“ erklang.
Dass mir viel später, ich weiß nicht bei welchem Titel, die "Ehre" zu Teil würde,
den letzten, einen roten Schal, liebevoll um den Hals gelegt zu bekommen, ahnte ich dabei noch nicht.
Irgendetwas war da, was veranlasste, dass Frauen weich wie Butter wurden,
dass sogar die Damenwelt der „gehobenen“ Generation wie wild, die geschenkt bekommenen Schals schleudernd und tanzend und singend durch den kunsthofgohlis toben ließ.
Andy machte seine Sache gut, voller Gefühl, in vielem täuschend echt, sang er sich durch die zahlreichen Elvis-Songs.
Während der Konzertpause beantwortete er freundlich die Fragen der Zuschauer, bis er sich wieder auf die kleine Bühne des khg stellte und den 2. Konzertteil begann.
Das Wetter war herrlich, die Glastür des kunsthofgohlis war weit geöffnet, was den einen oder anderen Radler anlockte und kurz verweilen ließ.
Immer wieder verließ Andy singend die Bühne, trat an die Tische, kniete hin und wieder vor einer freudig strahlenden Besucherin nieder und sang dann scheinbar nur für sie.
Ein eingefordertes Küsschen auf die Wange bekam er von allen bereitwillig.
Als Andy den letzten Titel ankündigte und sang, ließ ihn das Publikum noch lange nicht gehen.
Ungeplant verlängerte er sein Konzert und sang bereitwillig weiter. Trotzdem musste auch dieses Konzert einmal zu Ende gehen.
Unter stürmischem Applaus verließ Andy endgültig die Bühne im kunsthofgohlis, um dann bereitwillig weiter Rede und Antwort zu stehen.
Ein „Elvis zum Anfassen“ für alle, die die Musik mögen,
deren Jugend diese Songs waren.
Aber auch für jene, die die Zeit nicht wirklich erlebten, ist durchaus ein musikalischer Leckerbissen dabei.
Ich schlang mein rotes Seidentuch ein wenig fester um den Hals und dachte daran, dass Elvis Presley ein Opfer des Kommerz wurde,
dachte daran, wie elend er aus dem Leben schied.
Dabei hatte er sicher einmal andere Pläne, denn zu dieser schillernd, bunten Figur hat er sich nicht selbst gemacht.
Nun mag man geteilter Meinung sein, zu allen, die Songs covern.
Auch mir gefällt ja bei Weitem nicht alles.
Doch was Andy King macht, finde ich gut und gerechtfertigt, weil dadurch „Elvis lebt“…