Nun noch "paar" Worte von mir zum Konzert:

---

Kamenz 2013 – Ein Konzert von hohem Niveau

Alljährlich lockt zu Pfingsten der Kamenzer Hutberg Tausende PUHDYS-Fans und solche, die es noch werden wollen aus nah und fern an. Jedes Jahr ist es auch das gleiche Lotterieglück mit dem Wetter. Wenn man bedenkt, dass wir jetzt das dritte Jahr am Stück da oben mächtig Glück hatten, geraten die traditionellen „Regenmuggen“ da oben fast in Vergessenheit.

Dieses Mal konnte meine Angela krankheitsbedingt leider nicht mitfahren. So war ich auf den Fahrdienst meiner Nichte Kerstin angewiesen, welche dafür einen Umweg aus Döbeln auf sich nahm.
Nach erfolgreichen „Aufstieg“ im Fahrzeug unserer Freunde aus Großenhain (Danke Euch beiden nochmals !) konnten wir uns noch in der nahen Gaststätte mit einer Bockwurst und was flüssigem stärken. Natürlich bildete sich am Einlass eine Menschentraube, hier und da konnten wir eine Hand schütteln und diese und jene begrüßen. Aber irgendwie war die Stimmung aggressiv und angespannt, etwas anders als sonst. Ich selbst habe nur paar Schubsereien am Einlass mitbekommen, und paar ungehaltene Wartende, die sich über jedes kommende Auto beschwerten und sich diesen teilweise auch in den Weg stellten. Nicht mal Rücksicht auf einen Krankenwagen nahmen. Jungs und Mädels, diese Fahrzeuge haben nicht umsonst eine Sondergenehmigung! Das gilt auch für Fahrzeuge von Presse und Medien und der verantwortlichen Gastronomie. Und wenn dann kleine Kinder mit in die Drängelgruppen genommen werden, dann muss ich dessen Eltern Egoismus und Verantwortungslosigkeit vorwerfen. Denn die Gefahr, das jemand umgerannt werden könnte, bestand an diesem Abend wirklich!
Am Eingang waren auch kreative Fans zu beobachten, mit erst einer, später 2 Gitarren spielte ein Paar (?) plötzlich PUHDYS-Songs und sorgte für gute Stimmung am Einlass. Aber auch die PUHDYS übten an diesem Tag bis zum Einlass sehr intensiv. Klänge von „Melanie“, „Wilder Frieden“ waren zu hören, sogar der „Indianer“ soll geübt worden sein… Wie einige andere Besucher schrieben, wurde bereits seit Mittag fleißig geprobt.
Nach dem wir dann pünktlich 18.00 Uhr (wieder 30 min früher als auf der Karte aufgedruckt) durch die engen Sicherheitsschleusen unfallfrei das Areal betraten, konnten wir auf der Bühne eine neue Anordnung ausmachen. Ca. 2 m höher als die anderen war Klaus Scharfschwerdts Schlagzeug aufgebaut, mittig auf einer Art Siegerpodest. Das war die nächste Änderung. An der Bühnendecke hingen 8 oder 9 LED-Tafeln im Halbkreis gehängt. Das ganze wurde von massiven Scheinwerferbeständen ergänzt.
Nach erfolgreicher Platzsuche die üblichen Begrüssungen und kurzen Gespräche im weiten Gelände der Hutbergbühne, es sind ja wirklich Fans aus nah und fern unserer Republik und auch aus dem Ausland zu erleben. So hab ich unweit von mir Tschechiens Flagge gesehen, direkt hinter mir wehten dänische Papier-Flaggen, sollten aber nur offenbar ein Wink auf den später folgenden Sieg beim Grand Prix de Eurovison, oder wie das Ding sich schimpft, sein.

Rolf Henning betrat mit dem DJ von Radio „Elsterwelle“ die Bühne und bewarb ein Sonderangebot an diesem Abend für nur 15 €. Da konnte der neue PUHDYS-Fan einen Truck, die DVD „Dezembertage“ und die unterschriebene CD „Es war schön“ käuflich erwerben. Das Problem war nur, dass man als PUHDYS-Fan diese Dinge schon längst hatte, aber jährlich kommen neue Fans hinzu und wie man sah, verkaufte sich das ganze gut ! Auch Hans „die Geige“ Wintoch bot sein aktuelles Album „Mit Leib und Seele“ zum Verkauf an. Er war der Support-Act des Abends. Hans feiert dieses Jahr sein 40. Bühnenjubiläum. Herzlichen Glückwunsch! Auch ich kenne ihn etwas näher, hatten wir schon schöne Begegnungen an den Elbwiesen in Dresden, im „Teichhaus“ Ottendorf-Okrilla und bei den PUHDYS - Fantreffen von Kerstin und Ulli Neumann.

Hans unterhielt uns 40 min mit seinem Bühnenprogramm, treue Fans hatte auch er genug mit, so war auch das Transparent „Hans, halt den Bogen strafff!“ (mit 3 f – muss mich mal demnächst in meinem Freundeskreis mal aufklären lassen, was das dritte „f“ zu bedeuten hat) Zu Hans „die Geige“ Wintoch´s Auftritt vom Vortag und in Kamenz kann man einen wunderschönen Bericht von Petra Meißner, einer guten Freundin auch von uns, auf der Seite www.-deutsche-mugge.de nachlesen. Da gibt es einfach nichts zu ergänzen !
Link: http://www.deutsche-mugge.de/live-berich...und-kamenz.html
Hans spielte natürlich auch im Zugabenteil auch das “Perlenhaarmädchen” von OMEGA und das von allen Fans und auch (wie am Rande zu erfahren war) Klaus Scharfschwerdt´s Wunsch Harry Jeskes Titel „Wenn ich Dein T-Shirt wär“. Es gab wirklich viel Beifall auf den Rängen und er kann auf sein Werk stolz sein.

Kurzer Umbau, und dann endlich rückte es auf 21.00 Uhr und die PUHDYS betraten nach dem „Schiffsintro” von oben nach unten die Bühne. Klaus dieses Mal in „luftiger Höhe“. Die Lichttafeln suggerierten eine offene See und Klaus saß wie auf einer Kommandobrücke eines Schiffes. Treffend natürlich auch der Song „Unser Schiff“. Dass wir ab jetzt Kurs auf ein 160 minütiges völlig neues Programm nehmen, wussten wir hier zu diesem Zeitpunkt noch nicht …. Ein Auftakt nach Maß!

„Und wenn das Meer dann unsere Geschichte erzählt
Vom Lachen, vom Lieben, vom Leben
Dann kann uns keine Macht dieses Wunder mehr nehmen
Das Lachen, das Lieben, das Leben
Uns hat es nicht umsonst gegeben“

heisst es in diesem Lied „Unser Schiff“. Stürmischer Beifall, rhythmisches Mitklatschen, Mitsingen, das Publikum sog das Programm von der ersten Note an förmlich auf. 5 gutgelaunte PUHDYS an ihren Instrumenten und an den Mikrophonen, das spürte man. Sie wollten mehr, sie wollten heute alles geben! Selbst Frontmann Dieter „Maschine“ Birr, heute mit Schaltuch um den Hals hatte mit seiner angeschlagenen Stimme zu kämpfen, aber die gute Nachricht vorneweg – die Stimme hat gehalten!
„Lust auf Abenteuer“ haben die PUHDYS auf alle Fälle noch sehr viel.
„Hier oben“ von der „Abenteuer“-CD folgte, auch gut mittels der Lichttechnik umgesetzt worden. Dann gab es sie bei mir, die „Freudenschockstarre“… Wie verdattert stand ich erst mal da, als sie „Melanie“ an- und dann auch komplett ausspielten und dann die perfekte fließende Überleitung zu „Kühle Lady“ gaben. Ich hab es auf Video dokumentieren können, diesen Moment. Im www.puhdys-forum.de und auf einschlägigen Facebookseiten hatte ich dieses und viele andere hinterlegt.

Bemerkenswert war die komplette Umstellung der Track-Liste an diesem Abend. Nicht nur neue, „alte“ Songs kamen hinzu, zum ersten Mal seit über 20 Jahren war die Reihenfolge dermaßen umgestellt, dass keiner – nicht mal Maschine manchmal – mehr wusste, was als nächstes kommt.
Nach „Bis ans Ende der Welt“ und dem „Yaketi-Sax“-Stück von Peter Meyer am Saxophon öffnete sich der mittlere Bereich des Podestes unter Klaus Scharfschwerdt und sein Sohn Nick wurde mit seinem Schlagzeug vor gerollt. Nun gaben beide ihr bestes am reinen Schlagzeugduett. Die Lichttechnik spielte mit Wechseleinstellungen und Stroboskopeffekten.
Auch das Medley wurde gespielt und der Ikarus, zu dem sich Maschine zwei Damen auf die Bühne holte, ihnen eine Gitarre umhängte und sie zu fünft mit den Gitarren abrockten.

Dann ganz fixer Umbau, es wurde Zeit für einen diesmal außerordentlich langen Akustisch-Teil. Gäste waren der bereits erwähnte Nick Scharfschwerdt (dr, perc) , Conrad Oleak (key, synth) , Andy Birr (git) sowie für drei Stücke Chiara Marie aus Berlin an der Violine.
Mein persönlicher Höhepunkt waren natürlich „Draußen warten die Sterne“ , „Es war schön“ und „Erinnerung“. Es wurden 9 Songs gespielt im Akustisch-Teil!

Natürlich – und das allerdings leider immer noch so wie seit etwa 2007 – wurde die Band vorgestellt mit nahezu identischen Wortlaut für jedes vorgestellte PUHDYS-Bandmitglied. So lebt der alte „Holzmeyer“ frei nach den „Randfichtn“ noch, und Maschine kommt nach wie vor aus der „sowjetisch besetzten“ Zone. Hier wäre ein neues Bandvorstellungskonzept der absolute Knaller geworden, ausgerechnet in Kamenz und dann an diesem Abend… Für mich der einzige Kritikpunkt am Abend.
Natürlich klang „Ich bin der liebe Gott“ wieder super und die Lichtshow dazu war vom Feinsten, wie überhaupt den ganzen Abend über. Das Konzept Bühnensetup-Ton-Licht der Crew ging komplett auf und dürfte eines der besten der letzten Jahre gewesen sein, zumal die Crew für Kamenz stets herrliche Setups austüftelt und vor allem umsetzt!

Jetzt war der Zeitpunkt der Klassiker angebrochen. Wenn man 6-10.000 Zuschauer (soweit liegen die Pressemeldungen auseinander) in die Aktivität mobilisieren will, braucht man „Wenn ein Mensch lebt“, „Lebenszeit“ und natürlich auch „Alt wie ein Baum“. Mit der „Rockerrente“ ging es natürlich weiter und Quaster wanderte wieder in gebückter Haltung gitarrespielend über die große Hutbergbühne.
Da wir ja zum „lauten Rockkonzert“ waren, durfte „Jeder Ton“ natürlich nicht fehlen, der ja bekanntlich eine Explosion ist…
Auch der volksmusikalische Teil kam nicht zu kurz: „Eine Frage der Ansicht“ bewegte den Hutberg mit Schunkeln und lautem Mitsingen.
Die nun mehrmals schon geforderten „He wir woll´n die Eisbären seh´n“ – den Song für zum inzwischen „Dauermeister“ avancierten EHC-Eisbären Berlin im Eishockey, wurden natürlich auch gespielt und eifrig beklatscht und mitgegröhlt.
Mit „Das Buch“ und nochmal perfekten Lichtshow ging ein ausserordentlich langes PUHDYS-Konzert zu Ende, zu dem ich mir nur verneigen und bedanken kann!
Das hat richtig „gefetzt“ ! Danke an PUHDYS, Management, kompletter Crew, Gastronomie, Veranstaltern und den vielen hervorragenden Fans für die geile Stimmung am Bühnenrand und in den Rängen!
Nun habt ihr Euch selber ein Ding hingezaubert und jeder wird rätseln, wie das Ding 2014 – im 45. Bestehensjahr – noch zu toppen sein wird…. Dann lasst Euch mal was einfallen, denn eines ist gewiss:

WIR KOMMEN WIEDER !

An dieser Stelle nochmals Danke an meine Nichte Kerstin und meiner Schwester Karin fürs Mitnehmen, an Jens und Jaqueline fürs Hochfahren.

Bericht: Bernd Teichert

Fotolink zu über 400 Fotos vom Konzert von Kerstin:
https://plus.google.com/u/0/photos/10684...797405894266865