Zitat aus einer Selbstbeschreibung des T.B.:
"Ich schreibe für einige Zeitungen über Musik, oder wärme alte Witze auf. Musik ist die große Leidenschaft, ob nun gehört (von Prog über Heavy Metal bis Blues und Krautrock) oder in die Sammlung einsortiert. Hassen tue ich Ostrocker, die immer noch wegen der verpassten Chancen rumflennen."
Wen genau er damit meint, bleibt offen, aber das mit den "verpassten Chancen" scheint sowieso nur vorgeschoben zu sein, um die generelle Abneigung irgendwie moralisch zu rechtfertigen. Wenn man den Nebensatz einfach weglässt, kommt man der Wahrheit wahrscheinlich näher. Das erklärt dann auch, warum er sich dem ungeliebten Thema freiwllig immer wieder aussetzt: Hass braucht ein Ventil und muss sich irgendwie abreagieren. Was gleichzeitig bedeutet, dass es zwar weder ironisch gemeint noch sonstwie witzig ist, aber trotzdem nicht ernst genommen werden muss. Außer natürlich von dem Therapeuten, den er sich schleunigst suchen sollte.
Mich wundert nur, wo man den überall schon hat schreiben geifern lassen. Die Zeitschrift "konkret" z.b. mag in ihrer politischen Ausrichtung nicht unbedingt jedermanns Sache sein, aber zumindest wurde dort früher auf deutlich höherem intellektuellen Niveau agitiert. Erst recht "Das Blättchen", einst aus Ossietzkys und Tucholskys stolzer "Weltbühne" hervorgegangen, wo man sich traditionell immer genau den humanistischen Werten verpflichtet fühlte, die unser dickes B. permanent mit Füßen tritt. Sind die wirklich so abgrundtief gesunken, dass ihnen ein komplexbeladener Möchtegern-Droste für Arme (sorry, Wiglaf!) immer noch lieber ist als gar kein Schaum vorm Mund? Arme deutsche Presselandschaft, aber Zeiten ändern sich nun mal, da haben wir's wieder...