Hallo
hier folgen meine Eindrücke zum gestrigen Rocklegenden Konzert in der o2 world Berlin.
Ich war bereits am Tag der Deutschen Einheit zum Rocklegenden Konzert in Schwerin dabei und habe nun ein wenig vergleichen können.
Zunächst meine Haltung zu der gemeinsamen CD der Rocklegenden Puhdys, City und Karat.
Ich fand schon die ersten richtigen Hörproben, die es im Internet gab, nicht die 30 Sekundenschnipsel, richtig stark. Habe mir dann natürlich auch umgehend diese CD besorgt. Und habe es überhaupt nicht bereut, die Tracks von 1 bis 12 sind einfach TOP! (übrigens ist das alles hier nur meine eigene Meinung, für den Fall, dass mich jemand als rechthaberisch darzustellen versucht)
Sternenstunden, ein Song der wirklich für Gänsehaut sorgt, die stille Klaviereinleitung, dann der Bombast, man konnte den Song schon live fühlen, sich vorstellen, wie 15 Musiker diesen rund machen.
Magisches Licht, absolute Veränderung der Coverversion von Puhdys-Raritäten, nur zum Vorteil, mehr Steigerung enthalten, toll
Glastraum enthält auch eine interessante Klangfarbe von Claudius Stimme und instrumental sehr weich gestaltet, kein Bezug zum Original von City, ein echt gutes Cover, ich höre beide Versionen nun sehr gern
Kleiner Planet, wurde von City so experimentierfreudig bearbeitet, dass es kaum noch im Original zu erkennen ist, einfach sensationell
Vom gleichen Schlag, als zweiter absoluter New song, gefällt mir auch richtig gut, besonders der Einsatz der Mehrstimmen im Refrain, man kann erahnen, dass diesen alle drei Frontsänger der Bands eingesungen haben, toll
An den Ufern der Nacht, gibt es wirklich schon wahnsinnig viele verschiedene Covernummern, gewünscht hätte ich mir, mal einen anderen Song anzutasten, in Sachen Coverei, ist der Konsument doch schon sehr gesättigt, aber trotzdem ist es doch wieder ein angenehmes Cover geworden
Jeder Stunde, jetzt von City gemacht, das rockt richtig ab, konnte ich mir auch sehr gut schon live vorstellen
Immer mehr, absolut modernisiert, dennoch nicht zu fremd vom Original geworden, ich gebe aber zu den Song vorher nie gekannt zu haben, war nicht meine Zeit damals, aber diese Puhdys Version davon gefällt mir sehr, auch ein interessanter Keyboardereinsatz im Instrumentarium dabei, toll
Helden, den Song von Bowie jetzt mit Toni von City, ein unheimlicher Groove und Tonis Ähnlichkeit in der Stimme von David, sehr nah am Original, aber mir persönlich gefallen die Akzente besser, die Toni da hineingebracht hat, Bowie hat das ganze noch schräger gesungen, ist nicht mein Geschmack
Amerika, gefällt mir persönlich auf der CD nicht so sehr, habe es mehrmals gehört, die rhythmisch und lyrischen Fragesätze die Maschine da hineingesungen hat, werfen das ganze irgendwie leicht aus der Bahn, lassen es schräger wirken, zwar ein originelles Cover, aber nicht mein Geschmack
Eiszeit, ein Cover von Maffay, würde sagen, der Song ist nicht besser geworden, aber ein interessantes Cover an der Seite des Originals ist es schon, Claudius Stimme sehr passend, er hat sich im Laufe der letzten Jahre deutlich stimmlich verbessert, vielleicht vor 4 Jahren für ihn die Nummer noch nicht im Traum denkbar gewesen, tolle Entwicklung
Wir sind wir, ich mochte den Song von City im Original auch schon sehr, auf der Rocklegenden CD hat er sich auch nicht wirklich verändert, er klingt nun zwar mehrstimmig gesungen, aber doch nur im Detail betrachtet leicht verändert, ist nicht schlimm, so ist es mir gleich, welche Version ich hören möchte
kommen wir nun zum 13. Titel, dem Medley
Was war da los? Ich dachte, das hat der Hausmeister des Tonstudios nach Feierabend der großen Komponisten noch schnell als Auffüller produziert. Als Medley geht das in meinen Ohren garnicht, keine Übergänge nur 3 Legobausteine, die man beliebig verschieben kann
Mein Fazit zum Rocklegendenalbum: Abgesehen von dem Medley eine seeehr interessante Produktion, deren Titel ich heute nach 5 Wochen CD Besitz immer noch gern rauf und runter höre. Zutreffend auf wirklich alle Songs ist die Übernahme der Einzigartigkeit jeder markanter Merkmale der Bands. So hat City es beispielsweise geschafft, Karat Songs voll und ganz nach dem City Stil klingen zu lassen, oder auch Puhdys hört man sofort heraus, wobei die Songs von den jeweils anderen sind. Eine hammergeile Produktion und wirklich ausnahmslos auf jeden Song des Albums zutreffend.
Nun bin ich wahnsinnig gespannt auf mein erstes Rocklegendenkonzert in Schwerin gegangen. Sehr aufgeregt, jedoch schon mit dem Hintergedanken, dass es eben kein Record-Release Konzert ist, und vielleicht das eine oder andere Lied vom Set gestrichen wird. Doch bei aller tollen Stimmung die ich dann vor Ort magisch aufsog, fehlte mir doch einfach zu viel von der CD. Ich meine die Ticketpreise für die Rocklegenden sind wirklich sehr hoch, so dass ich schon von anfang an beschlossen habe, höchstens 2 oder vielleicht noch 3 Konzerte davon zu sehen (Schwerin, Berlin, Rostock), weil ich dann sowieso aus verschiedenen Gründen dort in der Nähe wäre, auch wenn es so unheimlich fesselnde Liveshow wie die Heilige Nächte der Puhdys wäre, wären noch mehr Konzerte dafür absolut nicht im Buget gewesen.
Doch für einen solchen Preis, ich meine Schwerin am 03.10. waren das gut 60 € für ein Ticket der Ostrocker, da dachte ich schon im Vorfeld, dass es eine Megashow werden würde und sicher der Preis seine Berechtigung.
Doch kommen wir nun zum Übergang und zum gestrigen Berlin-Konzertes in der ausverkauften o2 world.
Los ging es mit den Sternenstunden in vollem Instrumentarium und Kollegium, ein hammermäßiger Opener nach gefallenem Vorhang. Der Blick weis garnicht wo er hinfallen soll, einfach eine Überreizung fürs Auge und absoluter Hörgenuss.
Dann trennen sich die Wege, Karat startet mit dem eigenen Konzertpart, Klaus von den Puhdys bleibt gleich sitzen für ein Drum-Duett mit Michael von Karat, dazu eine wunderbare Licht und LED Show zu den größten Hits der Band. Karat spielt An den Ufern der Nacht und Maschine persönlich kommt zum Duett dazu. Und es kommt zu kleinen gegenseitigen supports, wie Quaster zur Unterstützung an der Gitarre usw. Doch von der Rocklegenden CD hätte ich mir noch gern den neuen Titel Vom gleichen Schlag gewünscht und zur weiteren Enttäuschung spielte Karat auch weder den Glastraum noch Eiszeit. Lediglich An den Ufern der Nacht von diesem grandiosen Album brachten sie live, das war in Berlin und auch schon in Schwerin so der Fall.
Nach der Umbaupause von 2 min enterte City die Bühne. Sie führten die feiernde Stimmung der Leute einfach weiter und setzten mit dem Song zB Susann (Berlin) sogar noch eins drauf, die Leute wurden im Mitsingen lauter und lauter, was Toni und die Kollegen sichtbar erfreute. Absolut perfekte City Show. Maschine unterstützte im Duett dann den Song Amerika, jedoch wurde er nicht in der Version geliefert, wie er auf der CD der Rocklegenden gemacht wurde. Also mir persönlich gefällt diese Urversion doch deutlich besser, wie oben bereits geschrieben, kann ich mich mit der neuen Version auch nicht so richtig anfreunden, von daher schon OK aus meiner Sicht, dass sie es so gemacht haben.
So toll und super auch die Stimmung war im Citykonzertpart, musste ich doch enttäuschend wieder feststellen, dass nun nicht mal mehr der geile Groovesong Helden gespielt wurde, der in Schwerin noch wenigstens im Programm war. Ich kam mir an dieser Stelle doch etwas sagen wir verarscht vor. City hat nun also weder den Kleinen Planeten, noch Jede Stunde, noch Helden von dem Album gespielt. Da lobe ich mir Schwerin, wenigstens hier dabei gewesen zu sein. Es blieb also lediglich bei Supports hier und da in den Titeln.
Nach einer weiteren 2 minütigen Umbaupause, kamen nun unsere Puhdys auf die Bühne. Anfangs fand ich wieder total toll mit Maschine und co Unser Schiff zu rocken, man hat einfach mitgefeiert und versucht mitzusingen, wobei man persönlich gesundheitlich angeschlagen keinen vernünftigen Ton zum Mitsingen herausgebracht hat, aber egal merkt sowieso keiner ;)
Aber dann war es doch eher Rotine geworden, die Puhdys im gleichen nur gekürzten Set vom Vortag zu erleben, irgendwo fehlte mir persönlich der magische Funke mit so viel Spaß dabei gewesen zu sein, wie zum großen 45.Jubeläum der Puhdys am Vortag. Aber durch meinen Schwerin-Konzertbesuch war mir diese Puhdys-Set ja bereits bekannt, ich wusste, dass es sich heute nicht um Immer mehr oder magisches Licht dreht. Die Arena hat trotzdem getobt auch zu Alt wie ein Baum und die Eisbären, wieder gab es hier und da kleine Supports, zB Micha Schwandt und Bernd Römer bei den Eisbären oder Toni zu Lebenszeit.
Irgendwie doch ungewöhnlich, bin doch schon Puhdys Fan, aber dieser Konzertpart der Jungs heute brachte irgendwie kein Licht in mein Wohlempfinden.
Aber die großen Zugaben wieder: Wir sind wir und Sternenstunden in der Wiederholung tauten das Eis, Hammer! Hammer!
Live unheimlich aufwändig und interessant gestaltet diese beiden Songs.
Mein Fazit: Schwerin war um den Song Helden von City noch besser als gestern in Berlin, doch in der Berliner Sauerstoffwelt herrschte eine noch viel bombastischere Stimmung als in der kleineren Messe Schwerin. Stimmungssüchtige kamen gestern in Berlin auf ihre Kosten, jedoch ist bis auf die beiden Songs Sternenstunden und Wir sind wir eigentlich kein Bezug zur CD Rocklegenden zu finden. Ein Konzertbesuch ist ein teurer Spaß.
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Andreas
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