#1

Buchtipp

in Presse, Medien 31.08.2006 20:27
von Semmel | 571 Beiträge | 1334 Punkte

Stefan Maelck „Pop essen Mauer auf“

Die Kommunisten haben den Pop erfunden und versucht, den Westen so zu Fall zu bringen. Jeder, der das ernsthaft behauptet, wird nur ein müdes Lächeln ernten. Diese Theorie ist so bescheuert, dass sich niemand die Mühe machen würde, sie zu überprüfen – außer der Beweis fällt zufällig in seine Hände.

Ludger Bauer, Musikjournalist, musste sterben - denn er wusste zuviel. Ihm war die legendäre „Hartholz-Akte“ in die Hände gefallen, welche beweist: die DDR hat die Popmusik erfunden und wollte so die westliche Jugend vom rechten Weg abführen. Alles begann Ende der 60er, als der Stasispitzel „IM Sturmvogel“ ein Gespräch der gerade gegründeten Ost-Band Puhdys belauscht. Sänger „Maschine“ behauptet, es gäbe für einen Arbeiterjungen nichts besseres, als in einer Rockband zu spielen. Kurz darauf taucht die Zeile im Rolling Stones Hit „Street Fighting Man“ auf.

Das Feuer ist gelegt. Ost-Größen wie Berluc, West-Stars wie Peter Maffay oder weltweite Idole wie Elvis – sie alle sind verstrickt in dieses abstruse Komplott. Stefan Maelck geht hier so engagiert und liebevoll zur Sache, seine Theorie von der DDR als Geburtsland der Popmusik zu belegen – man muss ein Herz aus Stein haben, wenn man ihm als Leser nicht folgt. Selten hat man so amüsant Popkultur vermittelt bekommen, während man gleichzeitig in eine herrlich absurde Verschwörungstheorie verheddert wird. Lachet und staunet!

Verlag: rowohlt Berlin 14 Euro 90


Angefügte Bilder:
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#2

RE: Buchtipp

in Presse, Medien 29.10.2006 18:28
von PM | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte


Na ja, gestaunt und gelächelt habe ich. Auf deinen Tipp hin besorgte ich mir das Buch , ist es doch was ganz Exotisches, unser Ostrock in der Literatur und dann noch als Satire - obwohl, manchmal übertrifft auch hier die Wirklichkeit alles Geschriebene.
Sympathien und Antipathien des Autors sind jedoch deutlich erkennbar, besonders hat er sich auf alles eingeschossen, was mit weichem B anfängt (Berluc und Bohlen) letzteres zu meiner Freude. Nur gut, dass die Puhdys mit hartem P anfangen, kommen sie doch vergleichsweise glimpflich davon.

Hier mal eine kleine Leseprobe : < IM Sturmvogel war an der seinerzeit neu gegründeten Beatgruppe Puhdys dran.
Und eines Abends hörte er den Satz des Sängers Birr, genannt Maschine, der sinngemäß lautete: "Was kann ein armer Arbeiterjunge schon tun, um Weiber aufzureißen? Die beste Methode ist immer noch, in `ner Rockband zu spielen."
Nun wollen wir hier nicht über die fragwündige Moral des Genossen Birr diskutieren, sein Hang zum wilden Leben ist hinlänglich bekannt,und er wird sich eines Tages veranworten müssen ... usw.>

Na, neugierig geworden? Hat jemand das Buch schon gelesen?



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