#1

Cäsars Geburtstag im Anker

in RENFT 26.11.2023 17:46
von axel | 93 Beiträge | 209 Punkte

"Wir feiern das Leben, die Liebe und das, was bleibt."
Vor 15 Jahren verstarb Cäsar Peter Gläser, am 7. Januar 2024 wäre er 75 Jahre geworden.
Grund genug für die 5. Auflage von

Cäsar – Semper Fidelis 75/15
am 6. Januar 2024
im ANKER Leipzig

Neben Cäsars langjähriger Band DIE SPIELER um
Jürgen Schötz, Volkmar Große und Mario Ferraro freuen wir uns über die Zusagen von
André Herzberg (Pankow) • Bodi Bodag (Engerling) • Felix Meyer + Norman Daßler • Francis Tobolsky (Wucan) • Makarios (Die Art) • Lutz Kerschowski (Blankenfelder Boogie Band) • Steffi Breiting (Sweet Confusion)

und weitere Gäste auf ihre Interpretationen von Cäsars Liedern.

Tickets gibt es hier: bit.ly/3oMtYge

***
____________________________________________________

DAKE
Funkenburgstraße 27
04105 Leipzig

Telefon: 0341. 98 98 991
simone.dake@dake-prinzip.de | www.dake-prinzip.de

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#2

RE: Cäsars Geburtstag im Anker

in RENFT 08.01.2024 19:27
von Fred | 785 Beiträge | 1734 Punkte




Eingeweihten muss man nichts zum Thema erklären. Semper fidelis um den Drei Königstag im Anker in Leipzig ist eine Institution seit mehr als einem Jahrzehnt.
Am 06.01.2024 war es nach längerer Pause von 5 Jahren wieder so weit. Geburtstagsparty für Peter „Cäsar“ Gläser zu dessen 75.
Leider (oder auch nicht) kam dieser Geburtstag für Renft und Karussell wohl doch etwas überraschend, so dass zumindest keiner aus dieser Zeit mit auf der Bühne stand. Vielleicht war es aber auch gut so, denn so stand letztlich Cäsar ohne wenn und aber im Mittelpunkt.
Dass es auch eine Hommage zum nunmehr 15. Todestag dieses begnadeten Musikers und außergewöhnliche Menschen war, den so vielen Facetten ausmachten - von Abgründen über menschliche Größe zu unglaublichen Stärken und großen Gefühlen – gehört auch erwähnt.
Doch ganz in der Art Cäsars, den sicher einige der im Anker Anwesenden mehr oder weniger gut persönlich kannten, war es ein Abend voller Freude und guter Laune, umrahmt von fabelhafter Musik, die Cäsar in seinem Musikantendasein hinterlassen hat.
Organisatorisch gestaltet wurde das Konzert zu aller erst (behaupte ich) von seiner Frau Simone Dake. Inhaltlich musikalisch zeichnen die ehemaligen Mitstreiter Cäsars, allen voran wohl Volkmar Große verantwortlich. Ganz gewiss hatten aber auch Cäsars alte Weggefährten aus der Nach - Renft - Zeit Jürgen Schötz, Conny Plänitz, Mario Ferraro und Till Uhlmann nicht nur musikalisch ihren Anteil am Werden und Wachsen des Abends.
Womit der Bogen zur Musik geschlagen wäre. Die Band des Abends waren Cäsars ehemaligen Bandmitglieder, verstärkt mit 2 weiteren Musikern – Henning Plankel und Martin Weigel, zwei großartigen Meistern ihrer Instrumente. Die Spieler machten den Auftakt, spielten in einigen Übergängen zwischen den Gästen und begleitete alle Stücke. Wie wohl von allen Anwesenden durchaus erwartet, brillierten. So manches Mal durfte über die Virtuosität der „Spieler“ gestaunt werden. Gleich ob Marios Gitarre, Volkmars Bass, Connys Parts von Geige über Saxophon bis Trommeln, Tills Geige und Drehleier und natürlich Jügens souveränes Schlagzeugspiel. Es war ein Genuss den Spielern zuzuhören und sie live voller Spielfreude und Klasse zu erleben. Man hatte durchaus das Gefühl, die Band spielt häufig zusammen. Es passte einfach. Und so war es sicher auch für die durchaus namhaften Gäste ein Vergnügen, Cäsars Musik zu spielen und vor allem zu interpretieren.
Jede Einzelheit aufzuzählen sprengt den Rahmen, wäre aber durchaus der Erwähnung wert, denn es reite sich Höhepunkt an Höhepunkt, so dass jede Minute das Publikum fesselte.
Den Anfang machte die mir völlig unbekannte (ich gebe zu - eine musikalische Bildungslücke) Francis Tobolsky. Was für eine Power?! Nach wenigen Zeilen war der Saal wach. Die kleinen Fehler, die hier und da nicht ganz passenden Einsätze etc. einiger der auftretenden Musiker – ich bin sicher, es störte letztlich niemanden. Alle Gastmusiker brachten vollen Einsatz, feierten in gewisser Weise Cäsars Musik und machten den Abend so zu einem großen Familienfest – Cäsars 75. Geburtstag eben.

Jeden einzelnen Titel vermag ich nicht zu nennen. Letztlich auch nicht soo wichtig, denn es war ein Hitpodpurri quer durch Cäsars musikalische Stationen und die unterschiedlichsten Stile, die er bediente. Dass viele Songs vom Publikum mehr oder weniger laut mitgesungen wurde, muss im Grunde nicht wirklich erwähnt werden. Das Groß war durchaus textsicher. Andre Herzberg brachte das auf den Punkt, als er sagte – ich kann mir so lange, komplizierte Texte nur schlecht merken und muss sie deshalb ablesen. Wenn ich rauskomme, macht das aber ja nichts, weil ihr kennt die Texte ja eh … Wie wahr, wie wahr … Aber zurück zum Konzert an sich.
Einige klangvolle Namen adelten die Geburtstagsparty in gewisser Weise besonders.
Der erste Große, war ein ganz Großer der Wendezeit und der Leipziger Musikszene. Irgendwie ein Cäsar der neuen Bands – Makarios von Die Art. Wie gesagt – eine Leipziger Musikinstitution. Nach seinem Auftritt wussten auch die, die Die Art vielleicht nicht kannten, warum es so ist. Ganz unprätentiös verpasste Makarios seinen Cäsartiteln einen leichten Punktouch. Ich hatte den Eindruck, das fand Anklang. Zugleich zeigte Makarios, wie weit interpretierbar Cäsars Musik ist, ohne sie zu entstellen.
Es folgte der Grande des Ostblues Boddy Bodag, mit dem Cäsar das Projekt „Väter und Söhne“ betrieb. Er zeigte, wie Blues, den Cäsar ja irgendwie im Blut hatte, grooven muss. Großes Kino - wie immer wenn Boddy in die Tasten greift und seine unverkennbare Stimme erklingt. Ich bin sicher, das hätte Cäsar gefallen.
Dann Norbert Leisegang – wow … Er war sicher vorab von den Gästen am weitesten von den Cäsar Titeln entfernt, die er singen sollte. Was er aber draus machte – es wäre eines Mitschnitts würdig gewesen. Komplett eigene Interpretationen ohne den Ursprung unkenntlich zu machen. Das war überaus gelungen. Wie weit er in Cäsars Musik eintauchte, zeigte sicher auch die Art und Weise, wie er über die Bühne tanzte, schwebte, von der Musik getragen wurde.
Lutz Kerschowski musste leider absagen, so dass die Spieler eine musikalische Extrarunde drehen mussten und so einen selbst versierten Cäsarfans weitgehend unbekannten Titel aufführten. Andächtigem Zuhören folgte tosender Applaus der zeigte, wie gut selbst unbekanntere Titel des Altmeisters sind.
Schließlich kam wohl für nicht Wenige der Höhepunkt des Abends – Andre Herzberg betrat die Bühne. Und er war gut aufgelegt, prächtig bei Stimme und rockte den Saal. Was soll man sagen? Es war einfach stimmig. Sowohl sein Mundipart, als auch sein Statement zu Freiheit bevor er die „Rose“ sang. Seine Fassung – zum niederknien schön und leider nach wie vor wahr aber nicht erreicht -“ … das wird sein, wenns sein wird …“
Einen Gastauftritt hab ich bisher unterschlagen – Felix Meyer und Normann Dassler. Und der war für mich der beste des Abends. Vermutlich, weil die beiden im Zusammenspiel mit den Spielern „ihren“ Cäsar Songs ein ganz neues Kleid in der Folk Richtung verpassten. Die für mich mit Abstand beste Interpretation eines Titels war der „Wandersmann“ in ihrer Folkbearbeitung. Ein unglaubliches Potential. Schade, dass es den Song nicht als Aufnahme gibt – ich würde was für zahlen. Dass Felix Meyer eine Stimme der Extraklasse hat, zeigte er mehrfach am Abend. Über welch feine, saubere Technik Norman Dassler als Gitarrist verfügt, wurde auch schnell klar, aber im Zusammenspiel mit den Spielern war der Wandersmann einfach grandios. Gerade weil nicht in seiner Ursprungsfassung. Wenn Cäsar etwas an diesem Abend besonders gefallen hätte, dann wohl dieser Song, denn er war erfrischend neu und anders.
Sicher hätte Cäsar auch der Abschlusschor der 1000 gefallen. Knapp so viel Menschen waren zur Party gekommen. Und mit allen Mitwirkenden sang das Publikum den „Apfeltraum“. So falsch und laut gesungen wurde, so schön war der Moment. Das Finale eines großen Festes für die Musik, aber auch für das friedliche Miteinander, für die Liebe und das Verständnis zwischen den Menschen. Einen Abend wie er, so kann ich mir vorstellen, Peter Cäsar Gläser, gut gefallen hätte.





Dieser Beitrag wurde auch auf "Deutsche Mugge" veröffentlicht. Dort gibt es dazu noch jede Menge sehr schüner Bilder von Mathias und Sebastian Ziegert sowie die komplette Setliste

Den Link findet ihr hier: https://www.deutsche-mugge.de/live-beric...in-leipzig.html


Fred

zuletzt bearbeitet 10.01.2024 23:44 | nach oben springen

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