Genau am Zusammenfluss der Freiberger und der Zwickauer Mulde in Sermuth gab es ein Rockspektakel der besonderen Art, der ortsansässige Sportsverein feierte sein 111 Bestehen und hatte zwei Alte Herren Mannschaften zum Freundschaftsspiel geladen.
Das Ganze war nett angekündigt mit Transparent vor dem Eingang als „Sachsenzweier“.
Um 20.30 Uhr begann das Match. Zuerst betrat Stern Meißen das Spielfeld – sie hatten gegenüber von Renft einen gehörigen Personalvorsprung – außerdem wurde noch zur Freude der Zuschauer ein 30-jähriger Hund aufgeboten, der ehemals den Kindern von Norbert Jäger gehörte.
Es stand sofort 1:0 , denn Stern hatte ihre Anlage super eingestellt und es war ein Genuss.
Dass es ein Abschiedsspiel werden würde, erfuhr die Schreiberin erst diese Nacht im Internet. In der Besetzung wird es die Stern Combo Meißen nun nicht mehr geben, man strebt im 45. Jahr des Bestehens zu neuen Ufern. Das Publikum feierte ihre Helden der Jugendzeit gebührend, hätte nicht so eine Begeisterung an der Stelle erwartet. Stern spielt ihre alten Balladen genau so wie die neueren Sachen, die von IC mit gewohnter Power gesungen wurden.
Dass das geschossene Zielfoto nun historisch sein würde, hatte ich so nicht gedacht.
Nach einer kurzen Umbaupause lief Renft auf – getragen von einer Woge der Begeisterung der Fans, die nach den Kennzeichen zu urteilen, auch von weit her gekommen waren.
Nur, Renft hat gemogelt *g* sie haben einen Spieler aufgeboten, der mit seinen 23 Lenzen eigentlich nicht in eine Alte-Herren-Mannschaft gehört und damit den Altersdurchschnitt gehörig nach unten getrieben. Der Gitarrist Marco ist klasse, auch wenn er am Anfang etwas verloren wirkte, da ihm die Bälle nicht so passend zugespielt wurden. Das änderte sich schlagartig zum Ende der zweiten Halbzeit, Monster spielte ihn schön an und er wurde lockerer. Ist auch ganz klar, so toll wie dieser Junge aussieht, kann er auch in keiner Band für Jugendliche spielen, die Mädels würden reihenweise in Ohnmacht fallen. Beim Renftpublikum ist da ja keine Gefahr.

Die Spielerkleidung von Renft war diesmal den Witterungsverhältnissen angepasst, Marcus ohne Kopftuch und Delle ohne Jackett in der ersten Hälfte. Dann muss ihm kalt geworden sein, er zog es zum Schuss wieder an.
Renft ist ja ein Wunder der Improvisation schlecht hin, ich weiß nicht wie sie das machen, sie spielen jedes mal ein anderes Programm und das lieben die Zuschauer an der Gruppe. Von der neuen CD war diesmal wenig dabei, schade – nur Marcus Schoussen machte zum Glück seine zwei Titel. Es wurde sich auch auf die alten Renft Sachen konzentriert, gefällt mir, denn die Klaus Renft Combo muss meiner Meinung nicht zu einer Coverband werden, sie haben genug tolle eigene Songs.
Leider fehlte der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“ der hätte doch dort super hingepasst.
Es gab auch reichlich Verlängerung, so einfach wurden sie nicht vom Platz gelassen. Renft war eindeutig die Mannschaft, die am meisten geschwitzt hat. Es stand dann 1:1.
Danke an die Organisatoren in Sermuth, das Match war ein gute Idee und und auch das Drumherum erfreulich perfekt organisiert - das Ganze für 10 Euro. Und wer hat nun gewonnen? Ganz klar: Die Zuschauer!