Stadtteilfeste gibt es in Dresden, wie in jeder großen Stadt, reichlich.
Am 28.08. bis 30.08. rief der Dresdner „Hecht“ zum Hechtfest.
Das Highlight dieses Wochenendes war für mich WENZEL, der am Sonntag auftreten sollte. Doch ich begab mich schon vorher ins Gewühle und will auch davon erzählen.
Freitag war ich „anderweitig“ unterwegs, am Samstag aber machte ich mich in die Spur. „Volksbelustigung“ wie überall…, Kistenklettern, Autorennen der Kleinsten, Kletterwand besiegen für Kids…, Fressbuden und Getränkestände…, doch dann an der Bühne in der Nähe der Pauli Ruine…, Musik, die meinen Ohren schmeichelt… Fairydust…, eine junge Frau sang genau in dem Moment so, wie ich es brauchte, irische Klänge. Ich befand mich gerade an der „Folkbühne“, genehmigte mir ein Kilkenny und lauschte…, Irland, das Reich der Feen und Trolle wurde lebendig. Diese Fairydust…, ich würde sie gern wieder sehen und vor allem wieder hören. Die Bühne wurde umbesetzt, Joes Daddy spielte, auch angelehnt an irisches Liedgut… Ich zog weiter…, suchte den Trubel des Stadtteilfestes. Straßenmusikanten boten alles, was man sich denken kann…, im Rausch der Musik zog ich heim, um am Sonntag aufs Neue durch die Gassen zu ziehen.
Wieder, Straßenmusikanten an jeder Ecke…, meine „Folkbühne“ hatten „Hot Buttered Grits“ (Funk Bluegrass form USA) gekapert.., die spielten sich die Seele aus dem Leib… Besucher tanzten und tobten, sprangen sogar über Tische….
Ich zog weiter.., irgendwo hier sollte Wenzel spielen. Wenzel, den ich bisher nie erreicht habe.., immer war er ausverkauft, eh ich mich besann.
Nach einigen Nachfragen erreichte ich das Cafe Saite…, der Garten schon gut, fast sehr gut gefüllt mit zahlreichen Fans. Junge Mädchen rutschten zusammen, damit ich noch Platz bekam auf einer Steinkante, die etwas erhöht war. Der Rasen war schon abendlich feucht, trotzdem setzten sich viele, die später eintrafen darauf. Nahe der Bühne war es allemal. Wenzel, ich kannte ihn von CDs, nur das Live-Erlebnis fehlte (wie es bei Haase war)…, fesselte sein Publikum vom ersten bis zum letzten Ton. In einem Buch schrieb man 1989 über ihn: „Hans-Eckehardt-Wenzel… ist über eine Reihe fast typischer Stationen… - zu einem der produktivsten und wichtigsten Texter und Liedermacher unseres Landes geworden…“ Wenzel ist das meiner Meinung nach noch heute. Menschen zum Nachdenken zu bewegen, mit Witz und Ironie auf Missstände hinzuweisen, das scheint Wenzels Ziel zu sein. Und er schafft das. Die Feuchtigkeit und Kälte, die von meinem „steinernen Sitz“ in mich zog, konnte mich nicht vertreiben…, dieses Konzert saß ich ab, genoss ihn, diesen Wenzel.., gegen jede Vernunft, denn ich fror jämmerlich. Erkenntnis des Abends, beim nächsten Konzert: „Wenzel im Club Passage“ „schlage“ ich mich um Eintrittskarten…, wenn es denn nötig ist.
Berechtigt ein „Wenzel-Konzert“ zum Schwänzen einer montäglichen Betriebsversammlung…, jaaaaaaaaaaaaaa. Denn 2 Std. Schlaf konnten nicht reichen!!!
Außerdem bin ich seit dem Wenzelabend nicht mehr in der Lage lange zu sitzen, ich stehe lieber. Die "steinerne Bank" tat meinen 4 Buchstaben nicht gut..., es schmerzt noch heute...