Es bewahrheitet sich wieder mal, die Dorfmuggen sind die Besten. In weiser Voraussicht bin ich gestern in das obere Erzgebirge zu den Puhdys zum Bergstadtfest nach Pobershau gefahren.
Nach zweistündiger unfreiwilliger Erzgebirgsrundfahrt kam in von der Grenzseite nach Pobershau rein und nichts deutete auf das Ereignis hin. Ausschilderen ist nicht die Stärke der Erzgebirgler.
Aber dafür können sie klasse feiern. Das Festzelt war voll, die Stimmung bestens. Unmittelbares Fanpublikum hatte sich vergleichsweise wenig bis in diese rauhen Gegenden verirrt. Schön, dass Joli, Bert und Gisbert zu finden waren. Auch der Eisbär schwenkte wieder sein Banner.
Endlich wieder mal eine Mugge, wo man wirklich live und von ganz Nahe das Geschehen verfolgen konnte. Die Bühne war einen halben Meter hoch und der Graben davor ganz schmal. Vielleicht trug auch das dazu bei, dass mir die alten Herren wieder mal so richtig klasse gefallen haben. Die Spielfreude war ihnen mehr als zu den letzten Muggen anzumerken, die ich gesehen hatte. Quaster brillierte im Fach "komischer Alter", und Bimbo war nicht zu bremsen. Bimbo war stark in Bewegung und auch oft nicht nur links außen anzutreffen.
Vom Programm her die gewohnten Titel, die "Frage der Ansicht" im Zugabenteil, wo sie gut hinpasst.
Da die Bühne ganz niedrig war, stieß Maschine beim Gitrarre wechseln immer an die Scheinwerfer. Mit hat es gefallen, das sie ohne großes Bimbamborium gespielt haben, keine Rückwand und wenig Lichteffekte. Es wirkte alles trotzdem frisch und locker, so wie man sich das wünscht, wenn man sie oft sieht. Die Nebelmaschine wurde zum Glück etwas geschont.
Die Puhdys waren mir schon lange nicht mehr so nahe, wie zu diesem Gig und das nicht nur aus räumlichen Gründen.
Die ganze lockere Atmosphäre auf diesem Dorf tat ihr Übriges. Habe es keinesfalls bereut, diese Nacht mit 3 Stunden Schlaf hinkommen zu müssen. So, jetzt gehe ich erst mal auf Arbeit, weitere Eindrücke später.