Samstag, den 19.09. sah ich meine „Kraftblues-Felle“ davon schwimmen, keiner fuhr nach Forst. Also „umpolen“, der 19.09. war ja ein Tag voller Muggen. Ich entschied mich kurz entschlossen für „Spurensicherung“, das neue Programm von Aurora Lacasa, mit dem sie in der Dresdner Komödie zu Gast war. Ein Anruf in der Komödie zeigte mir, wenn im Zeitalter der Technik, die Technik ausfällt, geht nichts mehr. Die Computer streikten, Karten gab es noch, aber nur an der Abendkasse.
Gut gefüllt war sie nicht, die Komödie in Dresden, als das Konzert begann. Kluge Köpfe kaufen „Randplätze“ und kommen gern Auroras liebevoller Aufforderung nach, doch zusammen zu rücken, die Mitte wäre so leer…, schlank und wirklich schön stand sie dort am Bühnenrand, als sie diese Worte sprach.
„Wie hat alles angefangen“, so begann sie ihr Programm, eine Tonaufzeichnung wurde eingespielt von einem Wettstreit im Kinderferienlager…, Aurora bestieg dort einen Stuhl, wie sie sagte, die kleinste Bühne, die sie je betreten hat, und gewann den Ausscheid. Ihr Weg als Sängerin begann.
Liebevoll führte sie die Zuhörer an ihr Inneres heran, besang ihre Gefühle, Freunde, die sie braucht und erinnerte sich an ihre Eltern mit dem Lied: “Adieu Papa“.
Aurora ließ erkennen, woher sie kam, spanische Weisen erklangen, voller Lebensfreude und Rhythmus. Volkslieder mag sie besonders, sagte sie. Allerdings meinte sie damit mit Sicherheit nicht die Musik des „Musikantenstadls“.
Gut ausgewählt ihre Begleitmusiker, unter anderen Ian Ruben Moya, der es, wie sie sagte, geschafft hat, dass sie vor Jahren auf die Bühne zurückkehrte.
International waren die Titel des Abends, von spanisch, deutsch bis französisch, dort vorn auf der Bühne stand eine Frau, der man abnahm, was sie sang.
Ironisch erklang nach der Melodie „In einem kleinen Apfel“, „In einer kleinen Bank“…, „Deutschlandpolitik“ gut aufbereitet in Musik, wie ich fand.
Nach der Pause spielten die Musiker ein Medley von Auroras bekanntesten Titeln, bevor sie selbst wieder auf der Bühne erschien. Die Musiker wurden vorgestellt. Man hatte das Gefühl, dort steht eine Familie auf der Bühne, so freundlich und sanft wurde miteinander umgegangen.
Besonders berührte mich aber, als sie einen Titel von Gundermann sang und liebevoll an den viel zu früh „gegangenen“ Sänger erinnerte. Gerhard Schöne fehlte auch nicht im Programm dieser Sängerin mit großem Herz für Kinder.
Ein Abend wie er abwechslungsreicher nicht hätte sein können.
Und trotzdem, das Publikum vermisste „ihre“ Lieder, verlangte nach „Wenn die Wandervögel ziehn“. Das sei nicht geprobt, schränkte Aurora ein, aber sie hat Musiker an ihrer Seite, die fast alles möglich machen. Wieder war es Ian Ruben, der „grünes Licht“ für diesen Titel gab.
Aurora entschuldigte sich schon vorher, falls etwas schief ginge…, warum nur, es hat alles geklappt!
Nach der Veranstaltung nahm sich Aurora unendlich viel Zeit für ihre Fans. Hatte für jeden liebe Worte, ein Lächeln, stellte sich gewünschten Fotoaufnahmen… und ihr Mann Jürgen Krajewski hielt ihr bei all dem freundlich lächelnd den Rücken frei.
Danke für einen wundervoll-sensiblen Abend!