Pilze (ver)jagen
Im Walde ging ich so für mich hin,
nach Ruh’ und Waldluft stand mir der Sinn
und auch nach Bücken und Wirbel beugen,
um unten nach kleinen Pilzen zu eugen,
es war zwar kalt und auch feucht im Gras,
doch Pilze suchen macht sicher Spaß.
Wie ich da so laufe auf leisen Socken,
hab’ ich doch tatsächlich ein Rehlein erschrocken,
es sprang aus ’ner Kuhle und lief dann schnell weg,
es hat mich gesehen, na was für ein Schreck,
mit einem Sprung in die Schonung hinein –
ich dachte, vielleicht könnten dort Pilze sein?
Unter hohen Kiefern und zwischen Tannen,
wo Spinnen ihre Netze spannen,
kroch ich hindurch, gebeugt den Rücken,
um mich nach unten hin zu bücken,
denn zwischen Moos und Heidekraut,
hat vielleicht noch keiner hingeschaut.
Doch beim Betrachten aus der Nähe,
war’s doch kein Pilz, den ich da erspähe,
es war nur ein Blatt im herbstlichen Rock,
am Boden liegend, das mich gelockt,
ging Schritt um Schritt, den Blick nach unten
und wieder nicht einen Pilz gefunden.
Doch halt da vorne auf der weiten Lichtung,
da machte ich endlich die erste Sichtung
und plötzlich war ich froher Dinge,
dort sah ich ganz viele gelbe Pfifferlinge,
verstreut sie umher in der Sonne stunden
und ich habe sie zuerst hier gefunden.
Sie waren madig, die kleinen Dinger
und klitschenass zwischen Daumen und Finger,
zerwühlt der Boden und aufgebrochen,
bestimmt sind hier Schweine schon rum gekrochen
und wuchsen hier doch mal Pilze versteckt,
haben sie längst so’nem wilden Keiler geschmeckt.
Bin raus aus dem Dickicht und wieder zurück,
beim Suchen von Pilzen hab’ ich wohl kaum Glück,
verschwitzt unterm Hemd und mein Beutel noch leer,
so ging ich zum Auto, das fiel mir nicht schwer,
die Laune am Boden, die Stimmung ganz fad –
da steht doch ein richtiger Steinpilz vorm Rad ……