meinen Kommentar zum Thema auf www.ostrockforum.de

Einiges war mehr als komisch, oder?

Der Lebenswerk Echo an Wolfgang - nun ja ... bischen früh oder? Aber das Duett mit Clueso war toll. Das Finale "verdampt lang her" sowieso.
Dann hat mir die 5 Damenband Tribut for Amy Whinehouse super gefallen, wie auch die Hosen. Kommte man sich anschauen sage ich für mich, allerdings hätte ich mir einige Nominierungen anders vorgestellt. Das der unsägliche Tim Benzko schon wieder was holte ... Es ist ein Trauerspiel was aktuell in den Charts abgeht.

die waren aber wirklich gut.

Silbermond geht glaub ich auch als Ostband durch, Nun ja ...

Die Regeln zum Echo müsste ich mir erst mal ansehen. Höhrervoting auf Basis Verkaufszahlen? Dann hat ne Ostband nie ne Chance. Die verkaufszahlen sind nicht gut genug um überhaupt zum Voting zugelassen zu werden. Und für den Lebenswerk Echo sind die meisten Ostmusiker zu alt. Nichts gegen Wolfgang, aber der Lebenswerkecho an ihn hatte was von besser jetzt als post mortem. Geschmacklos.

Hallo Sven,
ich hatte im letzten Jahr mal auf die gleiche Frage von Netti (Echo an Ostkünstler) einen Beitrag geschrieben.
Hier die kopierte und modifizierte Version:

@Netti,Deine Frage nach dem Echo für ostdeutsche Künstler hat mich auch interessiert.Ich gehe mal davon aus,dass Du mit Ostdeutsch die Leute meinst,über die hier im Forum berichtet wird und die auch schon vor der Wende aktiv waren.Das waren mit je einer Nominierung Veronika Fischer 1996 und Silly 2011, wobei die Nominierung für Veronika Fischer sicher höher zu bewerten ist als die von Silly mit Universal im Rücken.

Nach der Wende waren reichlich ostdeutsche Künstler und Gruppen nominiert oder haben einen Echo gewonnen.Die ersten waren die Prinzen 1993 und 1994 und am häufigsten gewonnen haben seit 1998 immer wieder mal Rammstein.Weitere Sieger waren Silbermond,Tokyo Hotel, Lucilectric 1995 mit `Mädchen`,Ivonne Catterfeld und die Randfichten. Bei Annett Louisan und Helene Fischer bin ich mir nicht über deren Ursprung im klaren, ob sie auch aus dem Osten stammen.

Was noch interessant ist, Bell Book und Candle waren 2x für einen Echo nominiert und zwar 1998 mit Rescue me und 1999 mit Read my Sign.

Du siehst also,mit den Nachwende-Ostdeutschen Künstlern sieht das garnicht so schlecht aus. Was die Altstars betrifft, sehe ich keine großen Chancen, vor allem auch nicht für unsere Gruppe hier. Dazu fehlt eigentlich der Erfolg was überregionale Plattenverkäufe, Radio- und Fernseheinsätze, sowie die Medienpräsentation betrifft. Silly sehe ich in diesem Zusammenhang auch als neue Nachwendegruppe, die in Anna Loos ein hervorragendes und bekanntes Zugpferd hat und mit der alten Silly für mich eigentlich außer dem Namen und dem Spielen einiger der alten Songs bei Konzerten, nichts mehr gemein hat.

Puhdys haben vielleicht durch Universal eine theoretische Chance auf einen Lebenswerk-Echo wenn sie denn mal 100 Jahre (vielleicht auch etwas weniger) werden und dann auch noch aktiv auf der Bühne stehen oder sitzen (liegen).

Soweit der Beitrag vom letzten Jahr. Gruß,Hubert!

Helene Fischer hat nen super Migrationshintergrund. aber ob sie ostherkunft zur Ostdeutschen macht? Schon sprachlich sehr fragwürdig. Anett Louisan ist in der Altmark aufgewachsen und hat tatsächlich Wurzeln im Osten.
Lucy ist allerdings aus Berlin West und auch Goldkind ist kein Ostprodukt.

Wo sicher noch ein paar Ossis versteckt sind, das dürften die Rap und Hip Hop Leute sein und einige DJ's. Sido z.B. ist ein Kind aus dem Prenzl Berg.

Was diese ganzen Medienpreise angeht, man sollte das alles nicht so Ernst nehmen. Die einschaltquoten waren auch nicht der Bringer, weil dieser Preis einer von den vielen der Marke - wer hat das Blech noch nicht ... - ist.

Der Echo ist ein reiner Spiegel der Verkaufszahlen (und selbst die wiederspiegelt er nicht genau). Damit sind die Prämissen und das Niveau vorprogammiert. Wie Hubert sagt - die Marktmacht der großen Label bestimmt was produziert, auf den Markt und damit letztlich gehört wird. Außreizer wie vor einiger Zeit mal Polarkreis 18, wird es immer mal wieder geben (ich behaupte mal, Tendenz steigend). Doch die gehen entweder so schnell unter wie sie aufgingen, oder werden im großen geschäft verheißt.
Es ist allerdings schon Schade, dass solche musikalisch guten Sachen wie die aktuellen Alben von Rockhaus, City und Keimzeit prinzipiell keine Rolle spielen, weil die Bands aus dem Osten kommen und gleich was sie machen, keine gesamtdeutsche (im Grunde überhaupt keine) Medienpräsenz bekommen.
Die Gründe, warum der Osten "Musik(markt)technisch" Wüste ist - das ist ne sehr komplexe Thematik und hat ganz gewisss nichts mit musikalischer Qualität zu tun. Aber einer der Gründe ist, dass heute kaum noch jemand die alten Ostbarden kennt. "Ach die gibts noch?!" ist eine der häufigst gehörten Aussagen selbst im Osten. Ausnahmen bestätigen die Regel. Die bands bedienen im Grunde nur noch eine Randgruppe. Das gilt auch für viele etablierte Westkünstler, für die die Uhr unaufhaltsam tickt.
Wenn man das mal rückschauend betrachtet, gab es diese Entwicklung aber immer schon und ist nicht Ost oder Westspezifisch. Es gibt Reihenweise Bands und Musiker die nach kurzer, scheinbar tollem Karrierstart im Nichts verschwunden sind.
Lediglich ein paar Schlagerbarden scheinen das ewige musikalische Leben gepachtet zu haben. Rock - und Popbands sind eher Zeiterscheinungen.

Da solche Preise eben vor allem nach aktuellen Höhrgewohnheiten entschieden werden, ist eigentlich klar, da wir als Randgruppe durchgehen, dass unsere Helden kaum bedacht werden.

Und man bedenke - es gibt noch weit verlogener geschichten als den Echo, bei denen man heute fast froh sein muss, wenn man nicht zu den Preisträgern gehört.