"Er heißt Andreas, Micha oder Frank
und wohnt in Lübben, Frankfurt oder anderswo".
Nein, wir heißen Melli, Tina und Kundi und wohnen an verschiedenen Orten in Sachsen.
"Am Wochenende steht er auf der Piste
Und zeigt seinen Daumen vor
Die Musik, die da gespielt wird, wo er hin will
Hat er lange schon im Ohr".
Na ja, die Tramperzeiten sind (zumindest für mich)lange vorbei. Heutzutage fährt unsereiner mit dem eigenen PKW zur Mugge. Aber die Musik, wo wir gestern hinwollten hatten wir auch im Ohr und im CD-Player.
Wir wollten wiedermal zur Kraftblues-Brigade MONOKEL.Die netten, jungen Herren, die 1a-Kraftblues machen, brachten gestern ihre Mischung aus dampfenden Blues und mitreißenden Rock in die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt.
Weder Schnee noch Eis konnten uns auf unserer Fahrt nach Erfurt stoppen. Den Museumskeller fanden wir auf Anhieb.
Der Laden gefiel mir gleich ganz gut,denn er ist klein und urig.Die Jungs von der Band hatten offenbar nicht mit uns gerechnet und freuten sich sichtlich uns zu sehen.
Der offizielle Konzertbeginn war mit 22.00 Uhr angegeben und gegen 22.30 Uhr marschierten die 4 MONOKEL-Musiker unter den schmissigen Klängen von "Das ist die Berliner Luft" quer durch den Museumskeller zu ihren Arbeitsplätzen auf den Brettern die, die Welt bedeuten. .
Diese flache und kleine Bühne ist das Besondere an diesem Veranstaltungsort.Dadurch ist man den Musikern hautnah und es herrscht eine fast familiäre Atmosphäre.
Dicki Grimm hatte mal wieder sein altes Schlagzeug mit auf Reisen genommen, welches er sonst eigentlich nur noch im Proberaum benutztund der MONOKEL-Drummer fühlte sich hinter seinem alten Schlagzeug-Kit sichtlich wohl.
Die Kraftblueser begannen wieder mit "Kindertraum" und den ganzen Abend über knallten sie uns ihre Lieder wie ein Feuerwerk um die Ohren.
Mit Können, Leidenschaft und Spielfreude rockten MONOKEL den Museumskeller.Es dauerte nicht lange und es war richtig heiß in dem Raum. Lefty und Kuhle brachten ihre Gitarren wechselseitig zum Singen, Wimmern oder Dröhnen und im Hintergrund donnerten Bass und Schlagzeug dazu.
Bei MONOKEL wird nicht gekünstelt sondern geklotzt und die 4 Protagonisten hatten gestern sichtlich Spaß auf der Bühne.Das Publikum ging gut mit und in den ersten Reihen rasteten einige euphorisch aus. Ob die Leute Andreas, Micha oder Frank oder ganz anders hießen, überlasse ich der Phantasie der geneigten Leserschaft.
Michael "Lefty" Linke hielt als Frontmann alle Fäden in der Hand und er steuerte das Boogie-Mobil wieder auf geradem Kraftblueskurs durch die Nacht.
Wie schon vor einiger Zeit in Pirna durften sich die Fans an dem neuen Lied erfreuen. Mir gefällt das Lied bei jedem Hören immer besser und ich denke, das Lied wird mit der Zeit ein Klassiker werden.
Traditionell drehen die Fans bei"Bye,bye Lübben City" immer richtig ab. Das war natürlich auch gestern so.Viele Leute singen diese Hymne mit einem seeligen Lächeln im Gesicht inbrünstig mit. Auch ich gleite bei diesem Lied
immer entzückt zurück in die Vergangenheit als wir als Tramper, Kunden oder Blueser über Land zogen.Lange ist es her, aber die Liebe zur Musik von Jürgen KERTH, Engerling oder MONOKEL ist auch bei mir geblieben.
Nachdem auch die letzten Töne der Zugaben verklungen waren und wir uns auch von MONOKEL verabschiedet hatten, machten wir uns gegen 02.00 Uhr zurück auf den Weg nach Sachsen. Gegen 04.30 Uhr kam ich daheim an, hatte die Kilometer noch in den Knochen und sah auch sicher etwas müde aus. Ob ich bei einem MONOKEL-Gig an einem Freitag,Samstag oder Dienstag wieder ausraste,weiß ich nicht und ist eigentlich auch egal. Fakt ist, dass es in der Zukunft wieder so sein wird.