Nachmittag:
Bevor das Konzert beginnt, begeben sich verrückte Fans erst mal auf „Autogrammjagd“ So stand auch ich bereits am Nachmittag frierend in der Nähe des Veranstaltungsortes und wartete auf Peter Maffay und seine Band. Wobei ich diesmal eher auf "Bandbegegnungen" aus war. Bald erfuhren wir, Peter ist schon „drin“…, also warten auf die Band. Irgendwann kam Carl Carlton "bratwurstessend", mit „Apothekenbeutel“, die Band war gesundheitlich „angeschlagen“, wie wir wussten, zum Bühneneingang und wurde von den Fans überfallen. Sorry Carl, aber diese Gelegenheit mussten wir nutzen. Das gemeinsame Foto…, Carl hat wieder die Augen zu… Pascal Kravetz stellte sich den Fans für Autogramme und Fotos. Peter Kellers erste Frage an uns, „…wo ist hier eine Apotheke…?“ Oh weh Jungs…! Dann erklärte er, der Soundcheck verzögert sich, es gibt Probleme. Ausgerechnet heute, wo auch ich dabei sein wollte…!!!
Soundcheck:
Etwas nach 17:30 Uhr durften wir endlich hinein, wurden ermahnt, keine Videoaufnahmen, Fotos…, ja. Auch eine Belehrung für die „Stamm-Fans“ gab es, im Konzert heute Abend sitzen bleiben bis „Eiszeit“…! Das kann ja heiter werden! „… wenn deine Hand endlich meine nimmt…“, singt Peter und unterbricht. Wieder von vorn, eins, zwo, drei…“ und die Musiker stimmen ein…, „... wenn deine Hand endlich meine nimmt…“ Carl hat Probleme mit seiner Gitarre, sie „stört“…, spricht mit dem Techniker. Peter erneut: „one, two, three…“ Die Gitarre „stört“ weiter. Carl: „…ich setz mich einfach in die Richtung, wenn das geht…“ Leises Lachen in unseren Reihen…
Wenn man im Konzertsaal sitzt, ahnt man nichts von den Schwierigkeiten, die sich hier vorher vielleicht auftun. Man will ein perfektes Konzert, zu Recht, die Karten sind teuer genug. Doch ich sage hier einmal, DANKE AN DIE TECHNIK, DANKE AN DIE MUSIKER, weil ich nun von einigen Schwierigkeiten im Vorfeld weiß. Nach dem Soundcheck gingen wir noch gemütlich etwas essen, wir brauchten ja diesmal nicht drängeln, um in den ersten Reihen zu stehen. Der einzige Vorteil eines Sitzkonzertes, man hat den Platz „sicher“. Unsere Vorausplanung sah so aus, billigere Stufenparkettkarten kaufen und nach vorn gehen, das „durften“ wir nun nicht…
Konzert:
Peter betrat die Bühne und wurde stürmisch begrüßt. Er sprach von kuschligen Vorraussetzungen (meinte damit natürlich unsere weichen Sitze, in denen wir klebten), was sonst nicht üblich wäre..., „erlaubte“ hin und wieder aufzustehen… Na also… :)) Er erklärte, der Abend besteht aus 3 Teilen, 1. „ewig“, 2. „guests & friens & unexpected tunes“, 3. „classics“. Das Konzert begann mit eben jenem Titel, den wir im Soundcheck erlebten, der Schwierigkeiten bereitete. „Schnee der auf Rosen fällt“, vorgetragen von Peter Maffay, begleitet von Pascal Kravetz und Carl Carlton, letzterer endlich wieder „an Bord“ der Band. Der Vorhang, der den hinteren Bühnenbereich verdeckte, hob sich und die restliche Band mit ihren Instrumenten wurde sichtbar. „ Der Mensch auf den du wartest“, „Es gibt zum Glück noch die Liebe“, Titel, die mich nicht mehr auf dem Stuhl hielten, erklangen. Wir stürmten zur Bühne und das „Rocken“ begann. Allerdings hatte ich dort neben der Box zeitweise das Gefühl, mir hebt es die Schädeldecke vom Kopf … Von der CD „Ewig“ reihte sich Titel an Titel. Zwischenzeitlich forderte Peter das Publikum auf, diesen und jenen Titel im Sitzen zu lauschen. Auch ich verließ nach einigen Songs meinen Platz an der Box. Maffays Gäste waren Ray Cooper, „Grammy-Award-Gewinner“, arbeitete mit „The Who“, „The Rolling Stones“, „Eric Clapton“, „Elton John“… , Jon Smith, Gründer der legendären „Edgar Winter’s White Trash Band“, begleitet Maffays Tourneen seit Jahren als Gastmusiker, Frank Diez , ehemaliges Mitglied der Band um Maffay, der von Kritikern mit Billy Gibbson verglichen wird und nicht zuletzt Eva Leticia Padilla, z.B. 2007 unterwegs mit „Blue Man Group“. Bertram Engel wechselte von seinem Platz an den Drums ans Piano, trat solistisch in Erscheinung, sang „Meking Memories of us“, Carl Carlton trug „Spoke on the weehl“, einen Song seiner neuen CD vor, Frank Diez begeisterte das Publikum mit einer Gitarren-Soloeinlage zu „Eiszeit“… und ich hatte endlich meinen idealen Stehplatz gefunden…, im Mittelgang wenige Meter von der Bühne entfernt. Neben „Eiszeit“ erklangen Klassiker, wie: „Tiefer“, „Liebe wird verboten“, „Falsche Propheten“… und auch der Karat-Titel „Über 7 Brücken“ fehlte natürlich nicht. Der Saal sang dabei wie immer lauthals mit, animiert durch Peters Aufforderung: „..lauter…“, legte auch der Letzte seine Hemmungen ab… Maffay merkt man nicht an, dass er in diesem Jahr 60 wird, er rennt über die Bühne, springt aus dem Stand auf Boxen am Bühnenrand, ist ständig in Bewegung… Mit „Ewig“, dem Titelsong der neuen CD wurde der Konzertabend beendet. Peter kündigte ihn mit den Worten an: „… frei übersetzt heißt das, wir können nicht immer nach Dresden kommen, es wird aber nicht ewig dauern, bis wir wieder hier sind…“ Das Publikum applaudierte stürmisch und wurde dann ganz still, als Peter, nur von Carl begleitet, diesen Titel sang. Drei Stunden, ohne Pause, begeisterten die Akteure auf der Bühne ihre Fans und wurden von diesen gebührend gefeiert. Und trotzdem…, es hätte weitere 3 Stunden dauern dürfen…
Nach dem Konzert:
Natürlich stehen wir wieder am Bühnenausgang und warten auf unsere Helden. Jean Jacques Kravetz widmet sich meinen Raritäten, darunter sein Buch „Meine 40 Jahre in der deutschen Rockmusik“, der ewig lächelnde Bassist Ken Taylor, Bertram Engel, der „Charlie Watts“ der Maffay Band und natürlich Carl Carlton, der „Meister der Slide-Guitar“ signieren CD’s und Fotos. Und mit letzterem gelingt endlich ein Foto mit „offenen Augen“! Peter ist auch nach dem Konzert "entwischt", ich sah es locker, habe ihn schon viele Male "vor der Nase" gehabt...
Danke für Eure Geduld!
Wir seh’n und hören uns wieder!
Das ist richtig mit viel Herzblut und Hingabe geschrieben, nachziehbar auch für einen, der nicht unbedingt den Gesängen von Maffay & Co. huldigt, aber respektieren muß, daß da jemand seit Jahrzehnten unbeirrt seinen eigenen Weg geht - erfolgreich!
Natürlich nehme ich auch wohlwollend zur Kenntnis, daß da jemand seit vielen Jahren mit Maffay auf der Bühne steht, der noch viel eher als selbiger (west)deutsche Rockgeschichte schon mit FRUMPY und davor französische mit Michel Polnareff (!!) geschrieben hat: Jean Jacques Kravetz, ein lebendiges Rocklexikon.
Das Leben ist bunt. Das Musikerleben sowieso - und das Fanleben erst recht!
Ich find's schön, daß es so ist und dieses PUHDYS (!)- Forum hier genau diese Viefalt aufweist. Von Schmalspur keine Spur - und das ist gut so, frei nach einem Berliner Politikerwort!
Zur gleichen Zeit war ich in Dresden bei einer anderen BAND namens FERMATA, hätte also, selbst wenn ich gewollt hätte, nicht Maffay sehen und hören können. DANK dieser Zeilen kann ich's aber nachvollziehen. Klasse!
Auch ich bin begeistert, daß nun endlich ein Bericht und schöne Bilder des "nicht nur Schlagersängers" P.Maffay zu sehen sind. Er hat unbestritten deutsche Musikgeschichte mit geschrieben, mit einigen Dingen nicht jedermanns Geschmack getroffen und dann wieder auf der Höhe seines Lebens. Es gab unterschiedliche Etappen in seinem Leben, wobei mir die in den 80-ern am meisten gefiel.
Danke liebe Mary für diese tiefen Einblicke - und "Eiszeit" - klar, "das Lied" seiner Lieder !
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