Nach 7 Sünden am Donnerstag, machte ich mich am Freitag „Schuldig".
Mit gleichnamiger CD erreichte „Letzte Instanz“ auf ihrer „Unschuldstour“ am 03.04.09 Dresden. Die Reithalle empfing zahlreiche, in schwarz gekleidete und originell geschmückte, junge Fans und einige „Oldies“, die sich ebenfalls in schwarz gehüllt hatten, so wie ich..., um in der Mitte des „Jungvolks“ nicht allzu sehr aufzufallen.
Ich bin ja sehr vielseitig, was den Musikgeschmack angeht, ich liebe die Abwechslung. Das „Düstere“ zieht mich seit geraumer Zeit in seinen Bann. Letzte Zweifel, ob ich, die nun schon zur „alten Riege“ gehört, dahin passe, zerstreuten einige Freunde und Kollegen. Benni Cellini (von Letzte Instanz), den ich noch vor Konzertbeginn traf, erklärte mir, seine Mutter wäre doch auch da. Na dann konnte ja nichts mehr schief gehen...! Außer, dass ich vielleicht den Wecker am Samstag überhören würde, denn ich musste nach dem Konzert wieder mal arbeiten. Als Vorband trat COPPELIUS auf. Auf ihrer Homepage kann man lesen: "...COPPELIUS lassen den guten Ton in die Konzertsäle zurückkehren. Fünf elegante Herren geben sich in Gehröcken die Ehre. Ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert erschienen, ließ die klassischen Musiker am 18.Juni 1815 ein dauerhafter Stromschlag ungebührlich laut werden. Mit mysteriösen Tonwerk- zeugen (Klarinetten, Cello, Kontrabass, Schlagzeug) in den Händen verbreiten sie nebst Butler glückselige Hysterie…“ Dem kann man eigentlich nichts hinzufügen.
Die Hauptakteure des Abends, Holly (voc.), Holly d. (git., voc.), M. Stolz (viol.), Benni Cellini (cello), Oli (git.), Specki T.D. (drums) und Michael Ende (bass), die "Letzte Instanz“ wurde euphorisch begrüßt und riss die Zuschauer vom ersten Ton an mit. Egal, ob ältere Titel, wie z.B. „Wir sind allein“, „Tanz“ „Sandmann“, „Das Stimmlein“ oder die, der aktuellen CD „Schuldig“, von „Mein Engel“ bis „Wann“, das Publikum sang aus vollem Hals textsicher mit! Es wurde getanzt, gesprungen, getobt..., man muss als älteres Semester in den ersten Reihen „standfest“ sein, um durch die tobenden Massen nicht „zu Boden zu gehn“! Ich ließ mich mitreißen, vergaß, dass die meisten Zuschauer hier meine Kids sein könnten. In Schweiß gebadet, waren nicht nur die „Instanzler“ auf der Bühne, auch bei den tobenden Fans lief der Schweiß in Bächen. Holly erfrischte die dampfenden Massen aus dem Wasser-Tetra-Pack, warf, um den Durst der Fans zu stillen, auch mehrere Erfrischungen ins Publikum. Brüderlich geteilt wurde jeder Wassertropfen, dann ging es weiter ohne Pause, Tanzen, Singen, Toben, Schreien...! Was die 7 Musiker dort oben auf der Bühne leisten, übrigens ohne Pause, ist in meinen Augen Leistungssport. In ständiger Bewegung, singend und musizierend..., Hut ab!!!
Nach dem Konzert stellten sich die Musiker bei einer After–Work-Party ihren Fans zu Fotos, Autogrammen und Gesprächen. Gegen 0:45 Uhr verließen wir die Reithalle in der die Party weiterging, mit laut hämmernden Tönen und tanzenden und feiernden Fans.
Als ich Zuhause ankam, war es nach 1:00 Uhr und ich beschloss, ich bleibe wach..., erspare meinem Wecker das unermüdliche Klingeln, um mich aus dem Schlaf zu erwecken.
Natürlich war ich froh, als ich an diesem Samstag meinen Dienst beenden konnte und endlich den Schlaf der Gerechten fand..., „schuldig“, unschuldig träumend.
„Letzte Instanz“, ich komme wieder!