„LoUp GaRoU“ ist gestorben, WILLY DeVILLE ist tot.
Er war eines der letzten Originale der Rockmusik, ein Unikat und musikalischer Weltenbummler gleichermaßen, der letzte Dany mit dem Hauch eines Machos. Der Amerikaner WILLY DeVille erlag mit 58 Jahren einem Krebsleiden.
Mitte der 70er gründete er seine Band MINK DeVille und mit der LP „Babretta“ schrieb er sich auf Ewigkeit in die Rock-Analen ein. DeVille spielte abseits des Mainstream mit einer hocherotischen Musikmixtur auf den Bühnen der Welt seinen lasziven und schwülen Tanz mit Songs wie „Love & Emotion“. Der Mann mit dem schmalen Menjoubärtchen, dem rückenlangen lockigen Haar mit einer Seidenschleife darin und der roten Rose am Mikrofonständer verstand es wie sonst keiner, Erotik und feinfühligen Sex von der Bühne zu strahlen, ohne dabei auch nur einen Hang anzüglich zu wirken, wenn er „Each Word’s A Beat Of My Heart“ sang oder seine Version des legendären „Stand By me“.
Willy DeVille brachte es fertig aus Hendrix’s „Hey Joe“ einen Karibik-Blues zu zaubern und bei „Italian Shoes“ pikant die männliche Eitelkeit zu bedienen. Aus dem Stones-Hit „You Better Move On“ machte er einen süßen Erotik-Tanz und war doch am besten, wenn er seine eigenen Songs wie „Love Me Like You Did Before“ in’s Mikro hauchte oder „When You’re Away From Me“ schmerzvoll intonierte.
Die rockende Frauenwelt lag ihm weltweit zu Füßen, männliche Genießer hörten seine Musik zu Hause oder in Bars mit einem guten Rotwein im Glas und einer verführerischen Schönen im Arm. Es gab keinen zweiten wie ihn, mit so einer verführerischen Stimme und es wird nie wieder einen geben. Das stimmt traurig, sein Tod macht betroffen. Wieder einmal!
Seine lebenssüchtigen und oftmals bittersüßen balladesken Songs werde ich vermissen, seinen Mut, sich so zu geben, wie er fühlte, erst recht. Mein Wunsch, wenigstens ein Mal im Leben die schwülwarme Melange seiner Songs und seine einzigartige Stimme live erleben zu können, wird sich jetzt nicht mehr erfüllen lassen.
Was mir und vielen anderen bleibt ist seine Musik, mir bleiben seine Platten und manchmal vielleicht auch Momente, da ich mich in einer Ecke mit seinen Songs verkriechen werde - „Maybe Tomorrow“.