Es gab in jenem Land, was vor nun geraumer Zeit durch eine aus DM geschmiedete Kette von den Landkarten verschwand, wahre Perlen, Schätze an Menschen aus Fleisch und Blut, musikalische Schätze, auch wenn man uns das heute ausreden will.
Manche dieser Perlen kamen erst richtig ans Licht, als es das Land, wo sie in harten Muschelschalen herangewachsen waren, nicht mehr gab. So ging es mir mit einem kleinen Lied ...
Um dieses Lied rankt sich eine Geschichte, ich weiß nicht, ob ich sie noch ganz richtig zusammenbekomme, aber das sei mir verziehen ...
Während Studioaufnahmen, und ich glaube es war die Klaus Lenz Bigband damals, verschwanden alle Beteiligten in der Kantine, bis auf einen. Der hatte einen kleinen Text in der Tasche, für den niemand Verwendung hatte, und setzte sich damit an das Studioklavier. In kurzer Zeit entstand da ein Lied ...
Ich glaube heute tzwar, das ist eine Legende, denn jener Einer war nicht nur der wahrscheinlich charismatischste Sänger aus diesem kleinen Land, nein er war auch ein echter Schwerenöter. Auch wenn er mit „richtig dicken Frauen“ nichts anzufangen wusste, so fanden sich doch genügend andere, einem guten Essen war er nicht abgeneigt und ein volles Glas behielt nicht lange seinen Inhalt, denn er hatte alle Zeiten der Welt ... Aber vielleicht war die Verpflegung bei Amiga in der Kantine so schlecht, oder es wurde nichts prozentiges ausgeschenkt?
Egal, irgendwie entstand es, dieses wunderschöne Lied. Nicht nur der nachdenkliche, feinfühlige Text ist es, der sich tief in mein Inneres grub, nein die klare, einfache Melodie und die einfühlsame Stimme des Sängers gruben es mir tief ins Herz.
„Die schwarze Schnauze ans Glas gedrückt,
mein Hund am Fenster sitzt und guckt.
Tief in sein Fell grab ich die Hand
und harre gleichfalls unverwandt.
Denkst Du mein Hund an jenes Jahr
als hier im Haus ein Mädchen war?
Sie war mir, war ja was genau,
war Schwester, Liebste, war mir Frau.
Mit unter auch verklärt und still,
ein Kind, das Hilfe haben will.
Nun ist sie fort, wir sind allein,
kein anders Weib wird je mehr sein.
Mein Hund, mein Freund, mein braves Tier,
warum bloß trinkst Du nicht mit mir?“
Lieber Stephan Trepte, zu Deinem heutigen 60-ten auch hier noch einmal alles Gute! Bleibe uns noch lange erhalten, bringe mit Deinen Liedern Sonne, Wärme aber auch Wehmut in unsere Herzen und pass auf der Bühne schön auf, da liegen Kabel herum.
Und nun trinke ich, wenn auch aus der Ferne, mit Dir, wenn der Hund nicht mag ...
Hans
den sie Wodka nennen
P.S.: Vorhin am Telefon, ich hatte noch keinen ganzen Satz gesprochen, kam promt, ich weiß schon wer du bist ... Und so trinke ich jetzt, wenn auch aus der Ferne, mit Stephan, wenn der Hund schon nicht mag ....