Wieder ist ein neues Jahr am Start und eigentlich sollte es uns allen Gutes bringen. Das, was mir so durch den Kopf geht, möchte ich Euch nicht vorenthalten, auch wenn's schon wieder in Form von Reimen daher kommt und mit den heißgeliebten PUHDELS so gar nix zu tun hat. Manchmal hat man(n) eben auch noch andere Träume und manchmal glaubt man(n), daß sie wichtig sind. Außerdem ist dies mein 1000. Beitrag hier - mal sehen, was noch möglich ist.
Mein Kühner Traum
(„I had a dream“ - Martin Luther King)
Gern würd’ ich für ’ne Weile schlafen, für dreißig Jahre, vielleicht mehr,
danach erweckt mich bitte wieder - es gäb’ den Bundestag nicht mehr.
Wir hätten eine Volksversammlung mit Schumanns, Teicherts oder Fichts,
die kämen irgendwo „von unten“ und wüssten von Parteien nichts.
Gar keine Schwarzen, keine Roten, nicht Gelb nicht Grün, nur Volk im Land,
ganz viele weise, schlaue Leute schaffen gemeinsam Hand in Hand.
Wahrscheinlich müsste ich nicht laufen, denn Bahn und Flug wär’ kostenlos,
die Bundeswehr dafür verschrottet, Verwaltungen ein Drittel groß.
Die Schulen wären ganztags offen und Lehrer gäb’s wie Sand am Meer,
auch jeder and’re hätte Arbeit, nur Faulenzen wär’ richtig schwer.
Die großen Banken müssten alles nur noch für’s Wohl des Volkes tun,
nicht spekulieren und nicht zocken, man könnte nachts zufrieden ruh’n.
Ein Mal im Jahr wär’ Überprüfung von allen, die das Volks gewählt,
es gäb’ ein Grundgehalt für jeden und mehr für jeden, der sich quält.
Es gäb’ nur eine Krankenkasse, dafür ’ne Menge Ärzte mehr,
keinen Betrug mit Lebensmitteln und nirgends hungert irgendwer.
Im Fernsehn gäb’s nur zehn Programme, die Hälfte davon für Kultur,
in jeder Stadt dafür ein Kino und Schwimmbäder in der Natur.
Die Jugend hätte hundert Chancen für Sport und Spiel in jeder Stadt,
es gäbe keine Waffenscheine, weil niemand mehr ’ne Waffe hat.
Die Kids verehren ihre Eltern, die Lehrer und des Nachbars Frau,
für Oma holen sie die Brötchen und keiner schlägt ’nen Rentner blau.
Und all die Fans von Bands und Combos, die von den Puhdys, Renft und Co.,
verstünden sich in Gästebüchern, im Live-Konzert und auf dem Klo.
Ein jeder dürfte nach Belieben ein Liedchen singen oder zwei,
die Komponisten wären glücklich und GEMA wär’ uns einerlei.
Wir wären nicht mehr nur Verbraucher und kauften nur zum Lebenszweck,
an keiner Häuserwand ’ne Werbung und auch die IHK wär’ weg.
Und all die partygeilen Promis, die Katzenbachers jeder Art,
sind unter sich weit in der Taiga und bleiben jedermann erspart.
Ein jeder hätte Mut und Hoffnung, viel Lebensfreud’ und Fröhlichsein,
ab Fünfzig gäb’s ’ne Kur für Eltern, Opa - WG statt Altersheim.
Der Blick zurück im Zorn wär’ gestern, denn niemand schnüffelt auf Geheiß,
ein Priester würde sich verlieben und hätte Sex, wie jeder weiß.
Ganz viele würden Sport betreiben, aus lauter Freude, nicht für Geld
und in Afghanistan wär’ Frieden, wie überall auf dieser Welt.
Gerade bin ich wach geworden, oh Shit, ich bin im Jetzt und hier,
doch würde diese Zeit einst wahr sein, wär’ ich noch mal da, wünsch’ ich mir.
Träume haben wir alle, Danke, lieber Hartmut !
Und Glückwunsch zur 1000 !
Klar, was werde ich für Träume haben? Gerade läuft ein Antibiotika durch meine Adern, wohl dosiert in einem fest eingestellten Rhythtmus.
Dienstag bekomme ich die 2. Antikörperbehandlung, offensichtlich scheint diese zu beginnen, anzuschlagen. Die Lunge wird nach und nach wieder frei. Hier gilt es, weiter zu hoffen. Dreimal pro Woche gehe ich zur Nierenersatztherapie (Dialyse), ein Alltag, der mich nun auch erreicht hat, aber zu bewältigen geht. Manche fragen mich immer wieder, wie ich das schaffe, trotz der manchmal schweren Lage mich immer wieder aufzurappeln und positiv denke.
Ich geb Euch mal die Antwort:
Man nehme sein gutes soziales Umfeld (Familie, Freunde) vermische es mit einer gesunden Lebenseinstellung - bereit zu sein, anzunehmen, und pflegt unter allen Umständen und jederzeit seine sozialen Kontakte. Dazu dann die passende Musik oder Themen auf Auge und Ohr und so läuft der Laden.
Somit kann ich mit meiner Kraft, meinem eigenen Selbstbewusstsein damit beitragen, daß ich meinen Traum von einer stabileren Verfassung nach den Tiefschlägen verwirklichen kann. Und immer wieder wissend, daß hinter mir ein gesundes, freundschaftliches Umfeld existiert. Besonders Angela ist sehr leidtragend, mit dem, was ich jetzt durchgemacht habe. Aber sie steht felsenfest hinter mir. Auch die Ärzte, das Personal hier in der Dresdener Uniklinik professionell und hervorragend agierend.
Und Dank unserer Netzwerke - wie dieses Forum und andere musikalischen Plattformen gab es nicht nur virtuell sondern auch im Real Life viele neue Freunde in unseren Kreis, welche wir so oder so nie kennen lernen hätten können.
Dafür sag ich allen hier mal herzlich: D A N K E !
Und ich bin mir gewiss, daß es 2011 auch für mich wieder Momente geben wird, die die Strapazen von 2009 und 2010 etwas vergessen lassen werden.
Und ich bin im Gedanken bei allen Menschen, denen es viel schlechter geht , so denke ich oft an unseren großen Musiker und Mensch Reinhard Fißler - seine (Über-) Lebenskraft ist für mich Vorbild.
Gemeinsam in ein GUTES 2011 !
Herzlichen Glückwunsch zum 1000.Beitrag auch von mir!
Mit Deinen lustigen Versen,läßt Du ins uns Freudentränen ins Gesicht zaubern!
Aber natürlich auch mit weniger lustigen Themen,werden wir zum Nachdenken angeregt!
Und Deine Berichte von Konzertbesuchen,lassen uns Gänsehaut da!
Danke dafür,mach weiter so!
LG Netti!
RE: MEIN KÜHNER TRAUM
in Off-Topic 01.01.2011 10:52von DeutscheMugge • | 197 Beiträge | 360 Punkte
Weckt mich bitte auch, wenn Hartmuts "Visionen" Wahrheit geworden sind. Man merkt erst bei solchen Zeilen, was alles selbstverständlich sein sollte, es aber leidergottes heute nicht ist. Erschreckend, wie lang so ein Gedicht mit Wünschen sein kann. Die Länge zeigt, was alles zum Himmel stinkt und falsch läuft. Aber Änderungen? Die wird es sicher auch 2011 nicht geben. Solange überall Geld mit im Spiel ist, sind Natur, Menschenwürde, Anstand und Nächstenliebe veraltete und hinderliche Klötze am Bein, die es schnell abzulegen und zu vergessen gilt. Aber solange es Träume gibt, wie die von Hartmut, solange es noch Menschen gibt, die aufstehen, wenn ihnen was nicht passt, statt tatenlos vor den TV-Geräten zu verharren und still in sich rein zu protestieren, solange gibt es auch die Hoffnung auf Änderungen.
Ich wünsche mir für 2011 mehr Respekt vor dem anderen, besonders im zwischenmenschlichen Umgang. Ob interaktiv oder im realen Leben, man kann von anderen nur Respekt erwarten, wenn man selbst vor anderen Menschen und ihren Meinungen (!) Respekt hat. Fangen wir einfach mal an, Hartmuts Traum Stück für Stück abzuarbeiten. Vielleicht kriegen wir das vor Ablauf der prognostizierten 30 Jahre hin ;-)
Glückwunsch unserem "Dichter" zum 1000. Beitrag, der es wieder in sich hat...
Gerade grüble ich, wieviele Beiträge davon wohl in Reimen zu lesen waren...
Man glaubt gar nicht, wie "ironisch-kritisch" solch ein "Gedichtlein" sein kann. Auf die nächsten 1000!!!
Und an Bernd, danke, dass Du so tiefen Einblick in Deine Situation zulässt...
Wer aufhört zu träumen, hört auf zu leben. Unser lieber Foren-Dichter Hartmut hat wohl vielen von uns aus der Seele gesprochen.
Alles können wir sicher nicht auf die Schnelle ändern. Aber auch kleine Schritte, wie zum Beispiel der respektvolle Umgang miteinander, wären schon ein großer Erfolg.
Bernd's sehr persönliche Gedanken haben mich ebenfalls sehr bewegt. Selbst in seiner gewiss nicht leichten momentanen Lebenssituation hat er immer noch den Blick für Menschen, denen es auch nicht gut geht.
LG Kundi
wir sollen uns ja auf die zunge beissen, manchmal, eigentlich. aber hier kann ich nicht anders.
habe selten hh`s gedichte bewertet, nur für mich selbst. nichts dazu geschrieben, weil ich hier etlichen auf den schlips treten würde.
aber sonen geilen traum, hh: ich liebe dir!
persönliche anmerkung: leider nicht durchführbar. lass das die ganzen schläfer mitbekommen, die faulen säcke, die nur darauf warten, dass der marx und lenin doch recht hatten. nänänä die möchte ich nicht wieder an der täte sehn! auch wird es schwierig, gute songs zu texten, wenn alles friede freude eierkuchen ist.
DANN GIBT ES KEINE GUTEN SONGS MEHR ! das wäre sehr schlecht. also schon bissel riskant, dein traum. ich male mir jetzt auch gar nicht aus, welche texte dann auf uns einstürzen würden, nein, ich tus nicht. ( hatte gestern mal ein ohr genommen im silvestermusikantenstadl )
ja, und popen möchte ich auch in der welt dieses traumes nicht sehn, sie machten und machen sowieso keinen sinn.
zumindest hat das neue jahr nett begonnen, ist ja auch schonmal was. einen guten chat erlebt mit goldigen menschen, ein gedicht von hh, nun müsste nur noch meine lieblingsband bald wieder spielen.........kinder, die welt kann sooooooo schön sein!
wir sehn uns, freunde!
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