#1

KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 03.02.2011 15:02
von HH aus EE (gelöscht)
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Kurt Demmler – Versuch eines Nachdenkens danach

Kurt Demmler lebt nicht mehr. Er wählte am 3. Februar 2009 den Freitod:
„Was bleibt nach dem Tode, wenn der Name nicht bleibt....?“

Zu den großen Taten eines KURT DEMMLER gehören ganz sicher viele Lieder, die er in seinen Anfangsjahren selbst geschrieben und dann auch selbst gesungen hatte. Das Lied für „Maria“ zum Beispiel, „Dieses Lied sing ich den Frauen“, das er den Frauen in der DDR sang, es aber eigentlich zum Internationalen Frauentag 1970 schrieb. Eine zutiefst ehrliche Geschichte einer typischen Biografie im Damals, die einem noch heute beim Hören ein verständnisvolles Grinsen eines „gelernten DDR-Bürgers“ ins Gesicht schreibt. Diese Tat wird bleiben und, gleich vielen anderen, nicht verblassen, denn diese Art Lieder haben wir geliebt, gehört und zuweilen auch selbst gesungen. Es war die Zeit einer scheinbaren Befreiung von Zwängen, der leider schnell wieder von verkrusteten Denken Einhalt geboten wurde. Auch dagegen sang dieser bärtige Mann mit der Nickelbrille seine „Lieder, aus dem fahrenden Zug zu singen“ oder er verschlüsselte seine Botschaften mit den „Liedern des kleinen Prinzen“ (1985), seiner wohl schönsten Einspielung.

Solcher Art Geschichten und geschriebene Gedanken hat er uns als Rock-Poet und Song-Texter sehr zahlreich hinterlassen und einer der markantesten ist sicher „Wer die Rose ehrt“, weil er sich damit in unsere Herzen zunächst geschrieben und mit Cäsar noch einmal gesungen hat.
Als er damals schrieb „Kleine Freundin aus Schönefeld, fahr nach Haus, denn ist schon spät, …, deiner Mutter ist bang, so bang, niemals noch warst du fort, so lang“, hab’ ich die Melodie mitgesungen, versucht, die Saiten zu zupfen und den Texter für das feinfühlige Beschreiben der Situation geliebt….und so geht es mir mit vielen seiner Texte,
die er ins Textbuch deutschsprachiger Rockmusik schrieb, noch heute. Sie alle aufzuzählen, scheint schon fast unmöglich und sie im Nachhinein zu hinterfragen, nicht angebracht. Letztlich entsteht die eigentliche Botschaft beim Betrachten eines Bildes, beim Lesen eines Textes und Hören eines Liedes erst in uns selbst, indem wir sie mit unseren eigenen Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen ergänzen. Die wirklichen Assoziationen oder gar „Inspirationen“ will ich nicht kennen, meine eigenen sind mir wichtiger, weil sicher auch persönlicher. Dies ist der Zauber von guter Rock-Lyrik, gleich wer sie schrieb.

Gedanken an „großes Menschentum“ fallen mir angesichts der Umstände und des Freitodes von KURT DEMMLER schwer. Für mich wäre es eher ein Zeichen von Verantwortung gewesen, sich den Vorwürfen und Anschuldigungen zu stellen, sie entweder aus dem Weg zu räumen oder auch für deren Wahrheitsgehalt gerade zu stehen. Den dritten Weg des Kneifens zu wählen, fühlt sich für mich moralisch schmutzig und schäbig an, so wie es der von ihm geschriebene Text von „Wasser und Wein“ auf sehr feinfühlige Weise beschreibt. Er hat dieses Geheimnis mit in den Tod genommen, dessen Tiefe nur einige wenige wirklich ergründen wollen, weil sie vielleicht auch müssen.

Da stand ein Demmler singend während der Großdemo anno 1989 auf dem Podium vom Alexanderplatz und ritt eine ironische Attacke auf die Stasi, ließ sich dafür feiern. Er legte seinen Zeigefinger tief in die Wunden von Scheinmoral und Korruption und hätte eigentlich vor Schmerzen aufschreien, statt singen, sollen. So ein zweites Gesicht hatte ich ihm, wie sicher viele andere auch, nicht zugetraut und dennoch bleibt für mich zusätzlich die Frage, wie sein „Problem“ so völlig unbemerkt für sein Umfeld die Jahre überdauern konnte und warum nicht schon viel zeitiger irgendwo irgendwer einen Schrei des Entsetzens ausgestoßen oder nicht wenigstens etwas unternommen hat, das sich als Hilfe hätte herausstellen können. Was für mich also nach dem Tode von Demmler bleibt, ist auch diese Frage in die eisige Kälte des Schweigens gestellt. Was muss dieser Demmler, und das frage ich völlig ohne Mitleid, innerlich einsam und zerrissen gewesen sein!
Ich frage mich außerdem, welche Rolle Justiz und Medien inzwischen eingenommen haben. In einem Land, in dem täglich hunderttausende Euro für die Bewachung von freigelassenen Straftätern sowie deren Therapierung verpulvert werden und sich andererseits Opfer fragen, wie sie gesund in den nächsten Monat kommen oder schlicht nur überleben, sind Fragen, Zweifel und Wut mehr als angebracht. Auch in diesem Fall. Das eigentliche Vorurteil haben oft die Medien schon gesprochen, Anwälte haben gedreht und geschraubt und die gierige, sensationslüsterne Masse heult mit.

Aus dem Munde von KURT DEMMLER seine geschriebenen Worte zu hören, würde ich heute als Farce, beinahe als Hohn, empfinden. Ich nehme seinen Tod seit zwei Jahren als stummes Nicken, nicht aber als Erklärung oder gar als Entschuldigung, wohl wissend, dass auch eine andere Lösung möglich und wünschenswert gewesen wäre.

Zum Glück haben sich Künstler wie RENFT, CÄSAR, LIFT, STERN COMBO MEISSEN, ELECTRA, KARUSSELL, VERONIKA FISCHER, SILLY, 4PS und all die anderen Interpreten diese Texte zu eigen gemacht, sie musikalisch gekleidet und sie auf diese Weise der eventuell möglichen Doppeldeutigkeit und der hässlichen Doppelmoral beraubt.
Zum Glück, denn geschriebene Worte können und dürfen nicht für den Verfasser haftbar gemacht werden. Sie sprechen im Gegenteil so unsagbar oft tief aus unserem eigenen Empfindungen, die kaum einer treffender hätte formulieren können. Das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Die Texte werden die Zeiten überdauern. Diese Tat wird bleiben, auch ohne den Namen KURT DEMMLER. Sie wird bleiben bis nach unserem Tode, denn sie berichtet von großem Menschentum vieler einfacher Menschen im damaligen Leben und Lande, so wie Du und ich, wie wir alle waren und sind. Das vermögen diese wunderschöne Texte sicher auch noch in Zeiten nach uns zu vermitteln.

Bleiben wird auch die unbeantwortete Frage, die er seinen Fans und seiner Familie feige hinterlassen hat.

Angefügte Bilder:
Demmler - Maria.jpg
Demmler Singe.jpg
Demmler.jpg
zuletzt bearbeitet 03.02.2011 15:16 | nach oben springen

#2

RE: KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 03.02.2011 19:46
von Gelöschtes Mitglied
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Danke für Deine Zeilen lieber Hartmut,Du hast alles gesagt!

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#3

RE: KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 04.02.2011 20:57
von PM | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte

Nichts im Leben ist nur Schwarz und Weiß - es gibt immer Zwischentöne und die hört man in Hartmuts Artikel, wenn man sie denn hören will. Finde es gut, dass du dieses Thema angegangen bist.
Hatte nach den ganzen Aufgeregtheiten um die Sache die Befürchtung, dass die Ostbands keine Demmlertitel mehr spielen würden - für mich war er ein genialer Texter und Musiker, hatte ihn mal in Rochlitz live gesehen. Um so enttäuschter war ich über die dunkle Seite, die dann ans Licht kam.


Klick mal druff hier:

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#4

RE: KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 05.02.2011 13:04
von axel (gelöscht)
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es ist schon paar jahre her, da fragte ich klaus renft, was demmler mit dem liedtext "wandersmann" für hintergedanken hatte......damals in der ddr. klaus zog ein foto aus dem sakko und fragte, meinste den? auf dem foto war demmler zu sehen, klaus ein großer verehrer von kurt. der texter war aber bei renft auch nicht unumstritten. seine sturheit, an SEINEN texten zu kleben ist hinreichend bekannt. aber trotzdem war er für mich einer der besten texter, die der ostrock hatte. ohne das licht der anderen unter den scheffel zu stellen. es gab einige, denen es gelang, geniale texte zu schreiben und diese dann auch mit den musikern zu riesen erfolgen ( sofern das in der kleinen ddr möglich ist/war ) zu produzieren.
jedes genie hat seine macken, die manch einer gar nicht wissen möchte, nur um nicht am idol zu rütteln.
das ihm vorgeworfene ist extreme sch......., richtig. nun ist er tot, wollte sich nicht erklären.
man ist dann schnell, diesen menschen in eine schublade zu stecken. dem hat man also nicht gelaubt, nem wettermann glaubt man schon eher, warum?
hesse hat mal geschrieben, dass es einem anderen menschen gar nicht zusteht, über einen anderen zu urteilen. hatte hesse recht?


wir sehn uns, freunde!

zuletzt bearbeitet 05.02.2011 13:06 | nach oben springen

#5

RE: KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 05.02.2011 14:31
von HH aus EE (gelöscht)
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Mein lieber Axel,

ich habe Klaus Renft schon Anfang der 70er mit Begeisterung von Kurt Demmler und der DDR-Singebewegung reden hören und ich habe das Glänzen dabei in seinen Augen gesehen.
Kurt Demmler hat bei uns Elsterwerda am 13. Juni 1984 ein in jeder Hinsicht erstaunliches Konzert im Gesellschaftshaus gegeben und danach noch einen Singeabend bei uns im Klub rangehangen (siege Autogramm im Beitrag oben). Ich kann ein wenig auch aus eigener Erfahrung sprechen, nicht nur dieses einen Konzertes wegen.

Mir sind Schubladen ebenso so fremd, wie Einordnungen in musikalische Kategorien oder das Fan-Sein von dieser oder jener Band. Mich interessiert in diesem Zusammenhang auch nicht, was dieser oder jener oder Hesse gesagt und geschrieben haben oder gar, ob sie recht haben. Es ist nicht von Belang!

Wir haben diese viel gepriesene Meinungsfreiheit, ich habe davon Gebrauch gemacht. Ich habe eine Meinung, ich habe sie gesagt bzw. geschrieben - und das war’s schon.

Wir sehen uns - dann singe ich vielleicht auch wieder einen Demmler-Text laut mit: „Ehrlich will ich bleiben“.

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#6

RE: KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 05.02.2011 14:44
von axel (gelöscht)
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dieser hesse ist kein geringer, als DER hermann hesse und er hat gemeint, dass kein mensch über den anderen urteilen sollte. gemeint ist, dass er niemals sicher sein kann, ob er wirklich richtig liegt.
dinge be,- oder verurteilen kann man, sollte man sogar, aber der mensch ist ein besonderes ding, undurchschaubar und nicht berechenbar.
da ich deinen beitrag super finde, wollte ich eben auch meinen quark dazugeben. deine beiträge haben ja auch mitlerweile kultcharakter und sind mir tausendmal lieber, als wenn einer schreibt. maschines textkünste bei dem song : aus der tiefe des herzens , bewundert zu haben. ich hab mir den text angehört und bin geplättet.
so, lieber hh: bitte, bitte noch viele solcher beiträge!

wir sehn uns, freunde!

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#7

RE: KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 05.02.2011 15:12
von Gelöschtes Mitglied
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Ja Axel ich mag Hartmuts Beiträge auch immer wieder gerne lesen!Und sie regen einen auch zum Nachdenken an!
Aber,es ist eben auch ein Puhdys Forum und wenn jemand begeistert ist,von Maschines Texten,dann kann er es wohl schreiben!
Schließlich kann hier jeder seine Meinung kund tun,solange es nicht übers Ziel hinaus geht!

zuletzt bearbeitet 05.02.2011 15:13 | nach oben springen

#8

RE: KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 23.10.2011 15:23
von goddiejens | 2 Beiträge | 2 Punkte

Hallo in die freundliche Teilnehmerrunde hier,

ich bekam hier in Belgien reichlich spät den Selbstmord von Kurt Demmler mit und bin sehr bestürzt darüber.Kurt Demmler war einer der besten Lyriker und Songschreiber der DDR, jener Heimat, die auch mir verloren ging und welche ich nur sehr vermissen kann.

Faktisch erlebte ich Kurt Demmler bei seinen öffentlichen Auftritten nur ein einziges Mal. Das war an der WPU Rostock in der Mensa Südstadt 1980. Wir waren 2500 Studenten im Publikum. Die Mensa war nur für maximal 1500 Personen von der baulichen Statik her zugelassen, weshalb der Rektor damals die FDJ-Ordnungsgruppe "zur Sau machte", wie ich hörte, weil sie so super waren, uns alle reinzulassen ... .

Demmler war schon äußerst mitreißend, auch wenn er zwischen leisen Untertönen und Zwischentönen sowie lauter Anklage gut zu wechseln verstand. Seine erotischen Lieder gingen zuweilen sehr direkt in "Grenzbereiche", ich erinnere an den Song "Wanda", die Schülerin in der 11. Klasse (17 Jahre alt), die dem Lehrer den Kopf völlig verdreht ... . Anstößig waren seine Songs nicht, jedoch provozierten sie bewußt gegen Kleinspießer aller Art. Und gegen die auffällig unauffällig seitens des MFS stets präsenten Kontrollpersonen sang er bereits in der Mensa damals ganz offen an. Mut und Zivilcourage kann ich ihm also keinesfalls absprechen.

Um so mehr empört es mich, daß er jetzt als "feige" hingestellt wird. Es empört mich auch, daß ihm Kinderschänderei nachgesagt wird. Er selbst gab nie zu, derartige Dinge begangen zu haben. Statt dessen hinterläßt er Frau und Kinder.

Er hinterläßt nirgendwo traumatisierte Opfer, wie wirkliche Kinderschänder sie ständig hinterlassen. Ich ergugelte einen Block mit einer seiner letzten Mails, wo er sich zu den Anklagen äußerte und sie Gerüchte ihm übelwollender Menschen nannte. Und seitens ihm Nahestehender gibt es keine Hinweise darauf, daß Kurt Demmler pädophil war oder unehrlich gewesen wäre.

Es gibt Hinweise und Berichte darüber, daß er depressiv wurde. Mit dem Ende der DDR wurden Tausende von uns depressiv. Hunderttausende durch Scheidungsfolgen depressiv gewordene Männer finden sich seit Jahrzehnten auf den Straßen und Plätzen Deutschlands, als Obdachlose. Für sehr feinfühlig und sensible Menschen ist es schon nahezu unzumutbar hart, es in der heutigen bürgerlichen Ellbogengesellschaft auszuhalten. Ich weiß, wovon ich rede, denn ich habe selbst Scheidungsdramen hinter mir mit Verlust von Kindern, bei denen ich mich heute nur noch als mitgezeugt habender Mensch und nicht mehr als Vater aufzuführen wage, denn ein Vatersein wurde mir schlicht unmöglich gemacht. Denk ich an Deutschland, dann beruhigt mich, es von nebenan erleben zu dürfen und mich nicht dort aufhalten zu müssen. Berlin, meine Geburtsstadt, ist nicht mehr "meine Stadt". Und das immer wieder bewußte Hören der Lieder von Kurt Demmler hat meiner Seele doch stets gut getan, wie ich ja auch die Puhdys sehr gerne höre und als einzige Publikation den "Rotfuchs" aus Berlin ins Ausland geschickt bekomme.

Kurt Demmler wurde von einem bürgerlichen Gericht verurteilt. Diesen Gerichten traue ich nicht. Für mich bleibt seine Schuld daher unbewiesen.

Zweitens finde ich es unerhört, wie darüber öffentlich hergezogen wird, daß Kinderschänder in der DDR einen Freibrief gehabt haben sollen. Ich diente als Zeitsoldat 1975-1978 in der Hauptnachrichtenzentrale der NVA im MFNV Strausberg. Wir hatten einen Fähnrich, welcher seine beiden Töchter mißbrauchte. Als er sich an die 12 oder 13 Jahre alte jüngere Tochter heranmachte und infolgedessen von der älteren 16 Jahre alten Tochter abließ, bekam seine ältere Tochter eine ziemliche Krise und reagierte verhaltensauffällig in der Schule. Eine Lehrerin war einfühlsam genug, das Mädchen bewegen zu können, sich bei ihr auszusprechen bzw. wohl eher auszuheulen. Dieses Schulmädchen war seinem Vater bereits hörig verfallen, wie sich dann ergab. Das Gericht legte fest, daß sie irgendwo hinter Dresden in ein Internat kam, wo sie weiterhin zur Schule gehen und sich normal entwickeln konnte, mit besonderer Betreuung durch die Jugendfürsorge der DDR. Ihr Vater bekam eine Militärstrafe und wurde nach Eggesin versetzt mit der Auflage, seine Töchter niemals wiedersehen zu dürfen bis auf weiteres. Dies sprach sich bei uns damals in der Truppe herum.

Monate später fand die Kripo der DDR ein erwürgtes Mädchen (16 Jahre alt) in Strausberg in einem Park. Das Verbrechen mußte nach der Schulabschlußfeier stattgefunden, nachts. Der Vater des Mädchens war ein Oberst der NVA. Er gab an, bei den Truppenangehörigen nicht beliebt zu sein. Dies machte alle NVA-Angehörigen in Strausberg zu Verdächtigen für die Kripo. Wir mußten alle einzeln in den Raum, wo die Kripo uns befragte. Zugesichert wurde Straffreiheit für eine in jener Nacht begangene "unerlaubte Entfernung" aus der Kaserne, wenn wir dies nun zugeben würden und uns dazu äußern würden, wo wir da waren. Fingerabdrücke wurden von uns genommen. Viele von uns, darunter ich, bestanden darauf, daß wir bitte informiert werden, sobald aufgeklärt ist, wer diesen abscheulichen Mord begangen hat. Die Fotos waren einfach der Horror für jeden erwachsenen Mann! Zerbissene Brustwarzen des Mädchens, Spuren von wirklich übler Mißhandlung ... und für derartiges sollten ausgerechnet wir friedlichen Soldaten und Unteroffiziere in Betracht kommen???

Wie sich herausstellen sollte, war der Täter ein Mitschüler jenes Mädchens. Auch sein Vater war Oberst der NVA ... hört, hört, kochte es damals auch in mir (!) ... er wollte was von ihr, sie wies ihn ab, er wurde zum Affektmörder infolge seiner unkontrollierten Handlungen da nachts im Park ... schlimme Sache!

Daher will ich betonen, daß auch in der DDR Kinderschänderei als Verbrechen strafrechtlich konsequent verfolgt wurde. Wobei mein Vater und meine Mutter auch mit uns Kindern nackend baden und duschen und schwimmen gehen konnten, ohne daß eine Behörde daran was Verbotenes gefunden hätte. So verklemmt und sensationshaschend wie heute ging es damals glücklicherweise nicht zu. Auch den häufig trampenden Studentinnen geschah nie was zu DDR-Zeiten, was dann Ende 1989 schlagartig vorbei gewesen sein dürfte. Von heutzutage mal ganz abgesehen.

Sonntägliche Grüße aus Belgistan,
Goddiejens


"wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt"

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#9

RE: KURT DEMMLER - Versuch eines Nachdenkens danach

in Ostrock allgemein 23.10.2011 20:15
von Schuhladen63 (gelöscht)
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schön geschreieben, ich habe eine LP von Kurt Demmler "Lieder von und mit" 1979
viele Fragen werden bleiben

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