#1

Anpassung in der DDR

in PUHDYS 14.02.2012 21:53
von Kleiner Trommler | 3.159 Beiträge | 6493 Punkte

Die Puhdys haben sich ja damals an gewisse Themen gehalten die nicht so öffentlich ausgedrückt werden durften um weiter spielen zu können,man versteht oder hat trotzdem verstanden was sie mit ihren Texten meinten.Mein cousin sagt immer die Puhdys haben alles bekommen weil sie immer so schön brav waren,die sind wegen jeden Titel zu Honecker gerannt um zu fragen ob sie das spielen dürfen.Ich sag ihn immer das das so nicht stimmt aber er glaubt es mir leider nicht.Renft haben es auf die Spitze getrieben und sind verboten wurden die Puhdys dachten sich wir wolln nicht groß die Welt verändern sondern Musik machen.Heute haben sie natürlich auch Texte in denen Probleme in der Welt besungen werden aber jetzt ist ja eine andere Zeit.Mein cousin sagt immer das hätten sie früher machen sollen,ja dann wären sie aber verboten wurden und das wars dann.Er glaubt leider nicht an den Erfolg von den Puhdys weil er denkt sie haben nur Erfolg gehabt weil der Staat sie unterstützt hat,aber für Erfolg muss mann hart arbeiten und ein Publikum hinter sich haben.Er sagt auch immer sie hätten es nicht verdient in den Westen zu reisen weil die Normalbürger es auch nicht durften aber als Band ist das ja was anderes.Es wird auch immer gesagt sie waren eine Staatsband,was wär daran so schlimm?Wie kann ich ihm das mal erklären damit er es richtig versteht und auch glaubt wie es war?Hat jemand einen kleinen Tipp für mich?


PUHDYS - DORO - JUDAS PRIEST - SABATON - BEYOND THE BLACK - STONES - NIGHTWISH - ARCH ENEMY
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#2

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 14.02.2012 22:05
von Schattenreiter62 (gelöscht)
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Also ich muss jetzt mal Fragen ob Dein Cousine in der DDR gelebt hat und was er da so gemacht hat? Wenn ich Deine Ausführungen so lese, kommt es mir so vor, als ob er einer dieser Pseudowiderständler war. Natürlich waren die Puhdys in der DDR eingebunden, warum auch nicht?? Ihre Fans lebten doch auch hier!! Warum sollten sie diese im Stich lassen?? Und wenn ich immer diesen Mythos Renft höre, was haben sie den erreicht, verändert?? Es war nur blanker EGO-Trip, man konnte mit den geschärften Wort vielmehr tun oder aufrütteln (siehe Christa Wolf) aber nein, man musste unqualifiziert provizieren ohne an die Massen zu denken, die man damit im Regen stehen lassen hat. Deinen Cousin wirst Du nicht überzeugen, weil er nicht für die Wahrheit offen ist!! Ich weiß, dass jetzt die Renft-Gemeinde aufschreien wird, es waren gute Musiker aber als Märtyrer oder gar Widerstandskämpfer nicht geeignet!!

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#3

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 14.02.2012 22:21
von Kleiner Trommler | 3.159 Beiträge | 6493 Punkte

Ja mein cousin kommt aus der DDR,Er kann die ganze Ostrockmusik nicht leiden und wenn ich mal mit ihm darüber sprechen will blockt er immer ab,ist mir aber egal ich nerv ihn trotzdem damit.Er sagt immer das Thema ostmusik und Puhdys ist ihm zu kindisch oder lächerlich.Dann zähle ich immer die Großauftritte von den Puhdys auf da sagt er auch is nich viel.Der absolute Hammer ist wenn ich sage die Puhdys waren in der ausverkauften Walbühne 22000 Leute oder die O2 World 15000 Leute oder Kamenz 10000 Leute,ist ihm alles zu wenig es muss ein stadion mit 100000 Menschen sein dann ist es viel.Er hat ja auch nen guten Musikgeschmack davon abgesehen(Stonesfan).Über den Spruch Die Puhdys sind die Stones des Ostens macht er sich auch lustig,obwohl sie es sind!Und was mir dann auf´n Sack geht wenn er immer sagt Leute wie die Piepsstimme Annet Louisan sei Erfolgreicher als die Puhdys na jalächerlichAber so wie ich es ihm erklärte und so wie du es sagst ist es die Wahrheit.Eigentlich macht er sich ja selbst dumm er ist ja auch ein Ossi?Aber das mit Annet Louisan ist schon peinlich als Rockfan,oder?


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#4

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 15.02.2012 04:49
von Fred | 784 Beiträge | 1731 Punkte

Schattenreiter, das kann man so nicht stehen lassen. Renft war nicht nur ein Ego Tripp Einzelner.
Was sie bewegt haben? Sie sprachen genau das an und aus, was vielen gerade jungen Leuten unter den Nägeln brannte. Sie haben eine ganze Kultur geradezu begründet. Mythos? Ja und völlig zu Recht! Nebst ein paar Liedern, die geradzu Volksliedcharakter haben.

Allerdings hast Du auch damit Recht, dass sie mit der Unangepasstheit sehenden Auges derart aneckten, dass man "die Rädelsführer" erst in den Stasiknast beförderte und dann in den Westen abschob. Dabei ist noch nicht mal betrachtet, was geschehen wäre, wären die leipziger Funktionäre nicht besonders eifrig gewesen. Aber das ist ohnehin reine Spekulation

Was die Puhdys angeht - da weise ich auf die Lieder hin, die in der Renft Zeit entstanden sind. Die waren zum Teil genauso tief- und hintergründig wie die Renfts und von ein paar anderen Bands dieser Zeit. Da war wenig Angepasstheit und wenn, wie hier gesagt wurde, um weitermachen zu können. Und mit der Mischung aus beiden wurden die Puhdys eben zur erfolgreichsten Band der DDR. Schon zu Renft Zeiten.
Was aber viel interessanter ist - die so verschmäten Puhdys, die ja nur von Honnis und Etes Huld so groß werden konnten, genau diese Band hat als einzige aus der DDR eine große Fangemeinde, nach 1990 durchgängig und erfolgreich produziert und als letzten Clou sowas wie Ostrock in Klassik initialisiert. Übrigens sind natürlich alle die 10000 und mehr Fans die nach Kamenz und anderenorts kommen, von der FDJ bezahlt, ehemalige Kader etc. die der untergegangenen nachtrauern wollen. Also Ewiggestrige, Ostalgiker und staatstreue, stramme Genossen etc. pp.
Welch ein Quatsch. Die Band ist einfach gut. Sie arbeitet unglaublich hart und mit einem sagenhaften Gefühl für die Fans. Das sage ich, der ich nun wirklich nicht der große Puhdysfan bin.
Natürlich waren die Puhdys gut gelitten, aber durchs Lekorat mussten auch sie. Ganz gewiss ohne Bonus. Und dann muss man auch sagen, nachdem die Beatmusik ja erst massiv behindert wurde, fand die DDR irgendwann darin ein super Ventil für die Jugend. Man setzte viel daran, aktuellen Trends schnell nachzumachen, wenn gleich meist vergeblich. Dann durfte auch schon mal ein kritischer Text gesungen werden.

Jetzt aber genug. Das Thema kan mna bis zur Unendlichkeit diskutieren, wozu ich gerade keine Lust habe.
Vielleicht später einmal mehr. Heute ists genug

Die


Fred

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#5

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 15.02.2012 17:20
von Steine-Silke (gelöscht)
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Hi Stephan,

..warum willst du denn bloß deinen Cousin von dem Erfolg der Puhdys überzeugen???..der spricht doch für sich selbst...

..mal ganz ehrlich..ich habe sie als 14-jährige hier im Westen kennengelernt..und der Funke sprang sofort über..
..und hat mich nie mehr losgelassen...

..aber, das ist mein Musikgeschmack, nicht der meines Cousins...

...ich habe nie versucht, ihn von meinem Geschmack zu überzeugen...ist doch verschwendete Zeit, die man anders nutzen kann, und
man streitet sich nicht...vielleicht solltet ihr beide mal darüber nachdenken..

Sorry Stephan, soll nicht lehrer- oder mutterhaft klingen...aber das führt doch zu nichts

Geschmäcker sind eben verschieden...und ich mag Placido Domingo genauso wie Bruce Sprinsteen...oder auch..Annett Louisan..

findest du mich jetzt auch peinlich???

..ist doch wurscht, welche Musik man mag...darüber zu streiten, finde ich so sinnlos, wie die Debatte Puhdys vs. Renft...

einer mag Currywurst, der andere Kaviar

..eben .....Alles eine Frage der Ansicht....

..laß ihm doch einfach seine Meinung..du möchtest deine doch auch behalten..

LG Silke

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#6

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 15.02.2012 17:31
von Kleiner Trommler | 3.159 Beiträge | 6493 Punkte

Hallo Silke,ich mach das nur weil Er immer darüber hetzt, kaum ist mal die Rede von den Puhdys dann sagt er sofort hör, auf anderes Thema,also ein bisschen intolerant.Wenn er von seinem Musikgeschmack erzählt dann höre ich ja auch zu(Er hört aber trotzdem auch vieles was ich höre)Wenn er zum Beispiel von Lena erzählt von unser Star für Oslo was mich eigentlich auch nicht interessiert dann hör ich mir das an und gut.Rede ich aber von Puhdys dann gleich erzähl was vernünftiges und nicht von dieser Trallalaband,aufdrängeln will ich ihm das nicht und weil ich zu ihm sage es ist peinlich so was zu hören mache ich auch bloß weil er immer zu mir sagt schämst du dich nicht Puhdys zu hören oder T-shirts davon zu tragen.
Übrigens ich finde dich nicht peinlich!Gruß Stephan


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#7

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 15.02.2012 18:38
von julius van anderbach | 1.073 Beiträge | 2245 Punkte

Hallo trommler,

fred hat im grunde schon ( fast) alles gesagt. Mir gings früher oft so, daß ich ungläubig angesehen wurde so als puhdysfan: " was die alten knacker?" usw. Na und ich bin trotzdem einer ( wenn auch kritischer) geblieben. Und ich muß sagen: Es " erfüllt mich mit freude und genugtuung" wenn ich heute tanzen gehe, egal wohin- die "eisbären" werden immer gespielt. Da werd ich richtig stolz. Welche andere kapelle hat sowas vorzuweisen?
Glaube nicht das es sinnvoll ist deinen verwandten bekehren zu wollen - was die leute nicht hören wollen, hören sie halt nicht. Und wenn du tausend argumente hast.
Und ja, widerstandskämpfer waren die puhdys sicherlich nicht. Warum auch- sie wollten musik machen. Und die songs : kein paradies, unser lied ist euer schrei und vorn ist das licht, sind heute noch schön und kein bissl peinlich. Vom "buch" red ich erst garnicht.
Ich finde den fünfen ihr treiben ,früher im " besetzten land " legitim und äußerst geschickt. Und ob die renftige renitente haltung so sinnvoll war, ich hab da irgendwie meine zweifel. Es ist irgendwie unklug , an dem ast zu sägen, auf dem man sitzt nur weil der knall beim fallen so schön laut ist...

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#8

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 15.02.2012 18:41
von Schattenreiter62 (gelöscht)
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Genauso sehe ich es in Bezug auf Renft auch, vielleicht habe ich es etwas zu schräg oder krass ausgedrückt!!

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#9

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 16.02.2012 01:45
von Fred | 784 Beiträge | 1731 Punkte

Zitat von Kleiner Trommler
....schämst du dich nicht Puhdys zu hören oder T-shirts davon zu tragen.



Das kommt mir sehr bekannt vor. Mein Freund Micha rannte 1982 mit Pankow und Juckreiz Shirts rum, wo die coolen Typen den NDW Stile nachmachten und voll auf Nena abführen. Micha durfte sich regelmäßig blöde Bemerkungen anhören. Er war da relativ dickhäutig und statt sich auf dumme Debatten einzulassen, erzählte er lieber - da und dort ist demnächst der und der zum Konzert, hast 'du nicht Lust mitzukommen ....
Pankow ist er zumindest in erreichbaren Entfernungen fast nachgereist. Irgendwann hatte er dann auch zu diesem und jenen Musikern persönlich Kontakt und war nicht ganz unbekannt in der Szene. Dann hat er soviel wie möglich an Fakten zusammengetragen und schließlich und endlich war er das wandelnde Musiklexikon. Bekannt bei fast allen Musikern und gefragter Szenekenner.

Was aus den Poppern und Mods wurde - die meisten sind heute sicher brave Spießbürger und in der Masse und im Alltag untergegangen. Etwas bleibendes werden die wenigsten hinterlassen.
Das ist beim ehemaligen Außenseiter und Exoten Micha etwas anders gewesen. Er ist einer der wichtigen Leute, die sich um die sachliche Darstellung der Musikgeschichte eines ganzen Landes sehr verdient gemacht hat. Alles aus einem Hobby heraus und mit Pankow Shirt.

Also nix da ärgern. Ich habe große Achtung vor der Ernsthaftigkeit und offensichtlichen Sachkenntnis mit der Du Dein Hobby betreibst. Das unterscheidet Dich ganz extrem und sicher auch positiv von vielen Deiner Altersgenossen.

Allerdings mit Anett Louisan liegst Du wirklich falsch *ggg*. Man muss sie nicht mögen, aber das ändert nichts daran, das sie exzelente Musik macht. Eben weder Rock noch Pop, dafür im Swing und Chonson bereich sucht sie ihresgleichen. Ich gebe allerdings auch zu, dass die letzten Sachen nicht ganz so überragend waren wie die ersten Alben / Titel. Mittlerweile wiedrholt sie sich und das ist nicht wirklich interessant.


Fred

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#10

RE: Anpassung in der DDR

in PUHDYS 16.02.2012 02:05
von Fred | 784 Beiträge | 1731 Punkte

Zitat von julius van anderbach
ob die renftige renitente haltung so sinnvoll war, ich hab da irgendwie meine zweifel.



Nein, klug war das gewiss nicht, aber eben die Haltung eines Teils der Band, die sich um nichts verbiegen lassen wollte. man muss allerdings eben auch sagen, Du hast Recht. Die Band wollte Musik machen und dabei ihr Image pflegen. Wein Weib und Gesang eben, gewürzt mit der Kritik die Musiker schon immer in ihren Liedern versteckten.
Irgendwann wurde zumindest bei einigen in der Band aus Renitenz echter, treffender und gewollter politischer Wiederspruch. Und den muss man ganz hoch einstufen. Denn es haben sich eben sehr wenige getraut laut den Mund aufzumachen. man sollte nicht vergessen, dass man zu der Zeit für lange Haar Auftrittsverbot bekommen konnte (Klosterbrüder) oder für einen Plastikbeutel von der Polizei von der Straße gefischt werden konnte. Mir hat man angedroht, wenn ich nochmal mit Plastiktüte und Jeans zu den Abi Prüfungen käme, würde man mich ausschließen. Das sind also keine Räubergeschichten.

Und dagegen haben eben nur wenige den Mund aufgemacht bzw. es gewagt zu sagen - es existieren ganz real im Sozialismus ein paar (oder auch mehr) Dinge die dem Bürger, speziell dem unter 30 nicht passen.
Damit bekam man natürlich durchaus ein paar Probleme, die bis zum Auftrittsverbot oder der Ingnorierung durch die KGD und andere veranstalter reichte. Wenn Du nicht mehr gebucht wurdest, hattest Du ein Problem mehr. Und dafür gibt es eine Reihe von Beispielen, wo aus ganz verschiedenen Gründen Musikern ganz übel mitgespielt wurde.


Fred

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