Der „letzte Zug nach Clarksville“ steht – zum Tod von Davy Jones
Der erste große Welthit war „I’m A Believer“, eine Komposition von Neil Diamond, dem die MONKEES einen frischen Anstrich verpassten. Meine Favoriten aber waren ihre erste Single „Last Train To Clarksville“, eine Nummer, die durch ihre Komplexität und Raffinesse eher nach den australischen EASYBEATS klang und dann dieses wunderbare „A Little Bit Me, A Little Bit You“, bei dem man das Scheppern der 12-String-Guitar so schön hören konnte.
Sie waren die erste richtige Casting - Band der Pop-Geschichte, aber der „einsame Engländer“ DAVY JONES unter den drei Amerikanern, machte mit seiner Stimme und Charisma die MONKEES eine Zeit lang zum amerikanischen Gegenpol der Beatles. Von 1966 bis 1968 waren sie Dreh- und Angelpunkt der gleichnamigen TV-Serie, die nach dem Vorbild des Beatles- Films „A Hard Days Night“ geschneidert war. Ein Jahr nach dem Ende der Serie, gaben die MONKEES Ende 1969 ihr letztes Konzert.
Man muss nicht über die Bedeutung einer solchen Band, die gleich vielen anderen kamen und gingen, tiefgründig philosophieren. Es genügt, sich an die wundervollen Neu-Interpretation von Neil Diamond’s „I’m A Believer“ und John Stewart’s „Daydream Believer“ zu erinnern sowie die kurze und heftige Fahrt im „letzten Zug nach Clarksville“ noch einmal zu erleben. Dann weiß ich wieder, dass ich diese Zeit mit diesem Lebensgefühl selbst erlebt und gelebt habe, denn sie war „ein wenig von mir und ein wenig von uns“. DAVY JONES war ein Teil dieses Soundtracks und die MONKEES ein Stück vom Lebensgefühl. Mit 66 Jahren sollte das Leben eigentlich erst anfangen, meint ein hierzulande nicht unbekannter Sänger und Entertainer, doch den Frontmann der MONKEES hat ein Herzinfarkt mit 66 aus dem Leben gerissen. Wieder einmal schafft sich Trauer in mir Platz und wieder einmal werde ich ihr heute mit Musik begegnen.