Konzertbericht Wacholder von Hartmut
in Konzertberichte Ostrock allgemein 17.02.2008 18:51von Bernd (gelöscht)

Danke an Hartmut für den Bericht und die Bilder !
Bericht hier im Anhang als WORD-Dokument oder im nächsten Beitrag als Text nachzulesen.
Dateianlage: Angefügte Bilder:

RE: Konzertbericht Wacholder in Finsterwalde
in Konzertberichte Ostrock allgemein 17.02.2008 18:56von Bernd (gelöscht)

ZU GUTER LETZT - WACHOLDER IN FINSTERWALDE – 16.2.2008
WACHOLDER – neben Folkländer, Liederjahn und Ougenweide d i e deutsche Folklegende schlechthin. Wen wundert’s also, wenn die nun endgültige Abschiedstour zum 30. Bühnenjubiläum total ausverkauft und die Spielorte proppevoll sind. Am gestrigen 16. Februar sah es im Brauhaus Radigk zu Finsterwalde nicht anders aus, als etwa in Halle, Mügeln oder Großenhain zuvor. Die in die Jahre gekommenen Folkjünger treffen sich noch einmal, älter zwar an Jahren doch aufmüpfig im Geist wie schon immer. Das war’s, was uns verband und heute wieder tut…
Das erste Vinyl der Cottbuser Bau-Folk-Studenten erschien 1983 bei Amiga. In jenem Jahr habe ich sie in der heute legendären Fünferbesetzung das erste mal live in jener Lausitz-Metropole erlebt. Auch später in den 90ern gemeinsam mit der Schottischen Sands Family.
Finsterwalde war also so etwas wie ein Heimspiel und Matthias Kießling begrüßte den einen und die andere im Saal auch schon mal persönlich und mit Handschlag. Auf dem Bühnenpodest das „ Handwerkszeug „ der drei Folkbarden: Gitarren, Akkordeon, Harmonika, diverse Flöten und Whistle, Mandoline, Bass, Löffel(!) und natürlich der Brummtopf – ein Stilleben, das zum Leben erweckt werden wollte.
Das ist schon komisch: Man hat die Musik der Platten ( und CD’s ) im Ohr und mit dem ersten Song der allererste LP beginnt denn auch die Reise durch das Wacholder-Universum. „Es waren drei Gesellen“ ist ZU GUTER LETZT so etwas wie ein Untertitel für eine musikalische Zeitreise, in die wir an diesem Abend entführt werden, denn Matthias Kießling, Scarlett O’ ( Seeboldt ) und Jörg Kokott ( von links nach rechts ) bieten all die Klassiker, die wir natürlich auch hören wollen.
Irgendwie fühle ich mich wieder versetzt in die Zeit, als musikalische und textliche Folklore das Transportmittel für harsche Kritik und Seitenhiebe an Politik und Leben waren, als man vergangene Worte gegenwärtig werden ließ, um seinen Unmut Luft zu machen oder über die Borniertheit der Oberen lauthals und frei zu lachen. Spätestens in solchem Momenten wird wieder bewusst, dass die Lieder die 20/30 Jahre überstanden und ihre Aktualität nicht verloren haben. Leider, möchte man meinen und man spürt diesen verdammten Kloß da im Hals! Dieser Bettelvogt hat plötzlich ein bekanntes Gesicht und der Schmerz der Mütter einen Namen. Solcherlei Gedanken schießen mir durch den Kopf, während ich die deutsche Fassung von Eric Bogles’s „No Man’s Land“ genieße. Hannes Wader läßt grüßen.
Klar, kommt auch der Humor nicht zu kurz, etwa als die Mutation des Rum-Topfes hin zum Brummtopf süffisant zelebriert wird oder was es mit einem grünen Ei im Stricksack am Akkordeon auf sich hat. Scarlett O’ verteilt Seitenhiebe Richtung deutscher Leit(d)kultur und sieht sich dabei eins mit dem Publikum, das an ihren Worten förmlich klebt.
An anderer Stelle erfahren wir, was eine alte Schallplatte aus Polen mit Irischer Musik von einer Australischen Band mit „Fiddler’s Green“ zu tun hatte und wie weit es von „Friday Night in San Franciso“ bis zu einem Provinzstädtchen in der Lausitz namens Cottbus aus musikalischer Sicht ist. Die dazugehörigen Lieder und Geschichten sind Perlen des immer noch Lausitzers „Kieß“ Kießling und seine Stimme unverwechselbares Gut hierzulande.
WACHOLDER ist aber auch und ganz bestimmt Spaß an der Musik und Freude am Mitsingen. Endlich mal wieder Goethe’s „Osterspaziergang“ live und skurril und a capella und all die schönen Klassiker für das FOLK, das lauthals und textsicher dabei ist: Es, es, es und es; Lustig, lustig ihr lieben Brüde; Herr Wirt, so lösche uns’re Brände & Wieder zu Haus. Der absolute Rausschmeißer und letzter Songs des Abends ( nach vielen Zugaben ) war „Der Abt“ .
Ein toller Konzertabend ist unwiederbringlich Vergangenheit und die letzte Tour bald Geschichte. Wie sagte der Braushauschef Radigk mit nur einem Satz: Ihr werdet uns fehlen ! Der Mann meinte, was er sagte und – verdammt noch mal - er hat recht damit.

RE: Konzertbericht Wacholder in Finsterwalde
in Konzertberichte Ostrock allgemein 18.02.2008 15:38von Bernd (gelöscht)

RE: Konzertbericht Wacholder in Finsterwalde
in Konzertberichte Ostrock allgemein 12.04.2009 10:13von HH aus EE (gelöscht)

Es ist Ostern und DANK Ebay konnte ich mir eine der überaus seltenen und längst vergriffenen CD's von WACHOLDER in die Sammlung holen.
Damit darf ich auch daran erinnern, daß mit diesem Bericht vom WACHOLDER-Konzert Mitte Februar 2008 mein Mitwirken hier im PUHDYS-FORUM begann. Zwar habe ich weniger zu den allseits beliebten PUHDELS beigetragen, aber es hat in jedem Augenblick Spaß gemacht, hier mitzumischen, egal, ob nun mit WACHOLDER, mit CÄSAR, TEN YEARS AFTER oder einem kleinen "Gedicht" über's TIVOLI oder den OSTERHASEN. Über 400 Mal ist's inzwischen passiert!
Dann bin ich mal neugierig, was das nächste Mitgliedsjahr für mich bringen wird, außer daß es nullt . Wir sehen uns sicher bei den nächsten Muggen mit RENFT, STERN COMBO MEISSEN, HAASE oder zu Weihnachten im Anker - oder wir lesen uns hier, weil wir nicht überall gleichzeitig sein können.
In diesem Sinne: DANKE für diese 12 (13) Monate und für das freundschaftliche Miteinander.
Euer Ha Ha aus dem sonnigen EE

RE: Konzertbericht Wacholder in Finsterwalde
in Konzertberichte Ostrock allgemein 13.04.2009 20:34von Kundi (gelöscht)

Den DANK gebe ich von meiner Seite aus sehr gerne zurück, lieber Hartmut.
Ich freue mich auf die nächsten Jahre mit Dir und vielen anderen Gleichgesinntensowohl hier im Forum als auch im realen Leben;-)
LG Kundi

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