#1
von HH aus EE (gelöscht)
ELECTRA - Kulturscheune - Langburkersdorf
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.04.2008 11:56von HH aus EE (gelöscht)
ELECTRA in der Kulturscheune Langburkersdorf
Diese Band hat ohne Zweifel Rockgeschichte geschrieben in der kleinen DDR: Sie ist eine der dienstältesten überhaupt. Von großen Werken bis zum Liebeslied haben sie alles mit Bravour gemeistert. Einem ihrer großen Vorbilder, Ian Anderson, hat Bernd Aust auch schon mal live die Show gestohlen - also WARUM stellen sich die Jungs in meinem Alter noch immer auf eine Bühne??
Die Antwort hab’ ich ( wieder mal ) gestern Abend in Langburkersdorf erfahren dürfen: Weil’s Spaß macht und die Leute noch immer ihre Musik erleben wollen!
Also bin ich auch die knapp 100 Kilometer zur Kulturscheune nahe der Czechischen Grenze gefahren. Ich hatte ELECTRA schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr erlebt. Zuletzt im Herbst 1977 (!) als Veranstalter. Die Fotos von damals hatte ich vorsorglich einpackt.
Die „Scheune“ in Langburkersdorf war gut gefüllt. Als ich kam, stimmte eine Vorband, deren Namen mir leider entfallen ist ( das Alter lässt grüßen ),
die eintrudelnden Besucher auf das Kommende mit ausgewählten Rockstandards von Dire Straits, Eric Clapton bis Toto ein. Ein junger Gitarrist zog mich mit seiner faszinierenden Spielweise sofort in seinen Bann und verkürzte mir die Zeit bis 21.°° Uhr.
Als die Herren im „Herbst ihres Lebens“ – so wörtlich Stefan Trepte – die Bühne betraten, war die Hütte gut gefüllt. Was jetzt kam, waren zwei Stunden voll gepackt mit musikalischen Perlen und Erinnerungen quer durch die turbulente Karriere der Band. Immerhin stehen mit Stefan Trepte, Gisbert Koreng und Peter „Mampe“ Ludewig drei sehr unterschiedliche und stilprägende Sänger an Mikofon. Das sorgt für Abwechslung und jeder hat die Möglichkeit, seine Songs zu präsentieren.
So singt Koreng z.B. „ Einmal ich, einmal du „ und natürlich die immergrüne Tull-Nummer „Locomotive Breath“.
Von Stefan Trepte sind Songs aus seiner Zeit mit REFORM zu hören und Klassiker wie „Das Bild“ aus der LP „Die Sixtinische Madonna“ während MAMPE aus jener Zeit mit dem „Grünen Esel“ und mit „Das kommt, weil eine Seele brennt“ brilliert. Man nehme mir nicht über wenn ich gestehe, dass dieses wunderschöne Lied einer meiner absoluten All-Time-Klassiker ist, den je ein deutscher Rocker gesungen hat!
Das Konzert ist gespickt mit Höhepunkten. Für mich ist Wolfgang Riedel immer noch einer der individuellsten Bassisten und sein Solo an diesem Instrument, einschließlich der Einlage mit dem Geigenbogen, sucht noch immer seinesgleichen in diesen Breiten.
„Mampe“ Ludewig erinnert in seinem Solo-Part an seine Rolle als erster Drummer der Band. Seine Stimme ist unbestritten einzigartig und daran lässt der Sächsische Rock-Rentner auch nicht den geringsten Zweifel.
Bandleader Bernd Aust zelebriert immer noch den „Türkischen Marsch“ und paradiert augenzwinkernd „Mr. Jethro Tull“ , indem er während seines Solo mit der Querflöte schon mal den angewinkelten Kratzfuß zeigt, wie anno dunnemals der Scharlatan Ian Anderson, der diese Geste erfand.
Kein ELECTRA – Konzert ohne den „Dom“ ! Auch an diesem Abend hallten die berühmten Orgel-Akkorde durch die aufgeheizte Konzertluft und Stefan Trepte intonierte den Song, der mit ELECTRA unausweichlich verbunden ist. Inzwischen allerdings teilt er sich den Gesangspart mit „Mampe“ und Gisbert Koreng. Als dann auch noch „Nie zuvor“ erklingt ( keiner spricht den Namen van Senden aus ) sind auch die meisten weiblichen Zuhörer in ihren Erwartungen erfüllt.
Nachdem das Konzert vorüber ist und die abgereisten Fans sich in die kalte Aprilnacht verstreuen, stehe ich noch aufgewühlt mit Bernd Aust, Stefan Trepte und Mampe in der Garderobe.
Für Minuten rutscht die Zeit 30 Jahre zurück, während meine alten Konzertfotos durch die Hände der Musiker gleiten. Grinsend bemerkt einer, dass wir inzwischen wohl 10 Kilo älter und ein paar graue Haare reifer geworden wären, der Spaß aber noch immer der gleiche sei und solange es noch genug „Verrückte“ wie mich und andere gäbe, sei es ja schließlich auch richtig, auf den Bühnen zu stehen. Was soll ich sagen – recht hat er und schon dieser Bemerkung wegen hat sich der Weg gelohnt.
Diese Band hat ohne Zweifel Rockgeschichte geschrieben in der kleinen DDR: Sie ist eine der dienstältesten überhaupt. Von großen Werken bis zum Liebeslied haben sie alles mit Bravour gemeistert. Einem ihrer großen Vorbilder, Ian Anderson, hat Bernd Aust auch schon mal live die Show gestohlen - also WARUM stellen sich die Jungs in meinem Alter noch immer auf eine Bühne??
Die Antwort hab’ ich ( wieder mal ) gestern Abend in Langburkersdorf erfahren dürfen: Weil’s Spaß macht und die Leute noch immer ihre Musik erleben wollen!
Also bin ich auch die knapp 100 Kilometer zur Kulturscheune nahe der Czechischen Grenze gefahren. Ich hatte ELECTRA schon eine kleine Ewigkeit nicht mehr erlebt. Zuletzt im Herbst 1977 (!) als Veranstalter. Die Fotos von damals hatte ich vorsorglich einpackt.
Die „Scheune“ in Langburkersdorf war gut gefüllt. Als ich kam, stimmte eine Vorband, deren Namen mir leider entfallen ist ( das Alter lässt grüßen ),
die eintrudelnden Besucher auf das Kommende mit ausgewählten Rockstandards von Dire Straits, Eric Clapton bis Toto ein. Ein junger Gitarrist zog mich mit seiner faszinierenden Spielweise sofort in seinen Bann und verkürzte mir die Zeit bis 21.°° Uhr.
Als die Herren im „Herbst ihres Lebens“ – so wörtlich Stefan Trepte – die Bühne betraten, war die Hütte gut gefüllt. Was jetzt kam, waren zwei Stunden voll gepackt mit musikalischen Perlen und Erinnerungen quer durch die turbulente Karriere der Band. Immerhin stehen mit Stefan Trepte, Gisbert Koreng und Peter „Mampe“ Ludewig drei sehr unterschiedliche und stilprägende Sänger an Mikofon. Das sorgt für Abwechslung und jeder hat die Möglichkeit, seine Songs zu präsentieren.
So singt Koreng z.B. „ Einmal ich, einmal du „ und natürlich die immergrüne Tull-Nummer „Locomotive Breath“.
Von Stefan Trepte sind Songs aus seiner Zeit mit REFORM zu hören und Klassiker wie „Das Bild“ aus der LP „Die Sixtinische Madonna“ während MAMPE aus jener Zeit mit dem „Grünen Esel“ und mit „Das kommt, weil eine Seele brennt“ brilliert. Man nehme mir nicht über wenn ich gestehe, dass dieses wunderschöne Lied einer meiner absoluten All-Time-Klassiker ist, den je ein deutscher Rocker gesungen hat!
Das Konzert ist gespickt mit Höhepunkten. Für mich ist Wolfgang Riedel immer noch einer der individuellsten Bassisten und sein Solo an diesem Instrument, einschließlich der Einlage mit dem Geigenbogen, sucht noch immer seinesgleichen in diesen Breiten.
„Mampe“ Ludewig erinnert in seinem Solo-Part an seine Rolle als erster Drummer der Band. Seine Stimme ist unbestritten einzigartig und daran lässt der Sächsische Rock-Rentner auch nicht den geringsten Zweifel.
Bandleader Bernd Aust zelebriert immer noch den „Türkischen Marsch“ und paradiert augenzwinkernd „Mr. Jethro Tull“ , indem er während seines Solo mit der Querflöte schon mal den angewinkelten Kratzfuß zeigt, wie anno dunnemals der Scharlatan Ian Anderson, der diese Geste erfand.
Kein ELECTRA – Konzert ohne den „Dom“ ! Auch an diesem Abend hallten die berühmten Orgel-Akkorde durch die aufgeheizte Konzertluft und Stefan Trepte intonierte den Song, der mit ELECTRA unausweichlich verbunden ist. Inzwischen allerdings teilt er sich den Gesangspart mit „Mampe“ und Gisbert Koreng. Als dann auch noch „Nie zuvor“ erklingt ( keiner spricht den Namen van Senden aus ) sind auch die meisten weiblichen Zuhörer in ihren Erwartungen erfüllt.
Nachdem das Konzert vorüber ist und die abgereisten Fans sich in die kalte Aprilnacht verstreuen, stehe ich noch aufgewühlt mit Bernd Aust, Stefan Trepte und Mampe in der Garderobe.
Für Minuten rutscht die Zeit 30 Jahre zurück, während meine alten Konzertfotos durch die Hände der Musiker gleiten. Grinsend bemerkt einer, dass wir inzwischen wohl 10 Kilo älter und ein paar graue Haare reifer geworden wären, der Spaß aber noch immer der gleiche sei und solange es noch genug „Verrückte“ wie mich und andere gäbe, sei es ja schließlich auch richtig, auf den Bühnen zu stehen. Was soll ich sagen – recht hat er und schon dieser Bemerkung wegen hat sich der Weg gelohnt.
zuletzt bearbeitet 06.04.2008 19:00 |
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#2
von PM • | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte
RE: ELECTRA - Kulturscheune - Langburkersdorf
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.04.2008 13:18von PM • | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte
Ja Hartmut, diese Einstellung der gereiften Rocker bezüglich der Ostrockverrückten hören wir doch gern , ihre Hits stammen ja genau aus unseren Sturm-und Drang Jahren und irgendwie hab ich zu den Ostbands der ersten Stunde noch den besten Draht. Hochinteressant Koreng und Trepte zusammen, ich hatte gedacht, Ersterer macht nur Vertetung. Na um so besser. Elektra hab ich in den letzten zwei Jahren einige Male gesehen und kann deine Einschätzung teilen. Die JT Nummern sind wirklich goldig.
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#3
von HH aus EE (gelöscht)
RE: ELECTRA - Kulturscheune - Langburkersdorf
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.04.2008 14:33von HH aus EE (gelöscht)
zuletzt bearbeitet 06.04.2008 14:35 |
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#4
von HH aus EE (gelöscht)
RE: ELECTRA - Kulturscheune - Langburkersdorf
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.04.2008 14:40von HH aus EE (gelöscht)
Im Herbst 1977 hatte ich eine Konzertreihe unter dem Motto " KLASSIK, ROCK & ADAPTIONEN " und in diesem Rahmen am 30.11.1977 ein Konzert mit ELECTRA. Zum Vergleich hänge ich hier mal ein Foto von damals an. Ich bitte Euch alle herzlich um Verständnis, daß ich aufgrund bestimmter Erfahrungen dieses Bildchen kopierunfreundlich gestaltet habe, SORRY. Einen Eindruck kann man sicherlich trotzdem gewinnen.
Die Originale von damals und viele weitere sind bei mir privat jederzeit einsehbar.
Die Originale von damals und viele weitere sind bei mir privat jederzeit einsehbar.
zuletzt bearbeitet 06.04.2008 14:43 |
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#5
von Kundi (gelöscht)
RE: ELECTRA - Kulturscheune - Langburkersdorf
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.04.2008 14:48von Kundi (gelöscht)
Eigentlich hatte ich gestern auch kurz überlegt, nach Langburkersdorf zu fahren. Da ich electra aber diesen Monat noch innerhalb des Sachsendreiers in Rammenau sehen werde, hatte ich mich dann doch für die Autobahn entschieden.
Tja, man kann halt nicht überall gleichzeitig sein. Schön, dass Stefan Trepte nach seiner Verletzungspause endlich wieder dabei ist.
Wer saß denn am Schlagzeug? Soweit ich auf den Bildern erkennen kann, war es jedenfalls nicht Falk Möckel...
Gruß Kundi
Tja, man kann halt nicht überall gleichzeitig sein. Schön, dass Stefan Trepte nach seiner Verletzungspause endlich wieder dabei ist.
Wer saß denn am Schlagzeug? Soweit ich auf den Bildern erkennen kann, war es jedenfalls nicht Falk Möckel...
Gruß Kundi
zuletzt bearbeitet 06.04.2008 14:52 |
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#6
von HH aus EE (gelöscht)
RE: ELECTRA - Kulturscheune - Langburkersdorf
in Konzertberichte Ostrock allgemein 06.04.2008 15:06von HH aus EE (gelöscht)
zuletzt bearbeitet 06.04.2008 15:07 |
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#8
von HH aus EE (gelöscht)
RE: ELECTRA - Kulturscheune - Langburkersdorf
in Konzertberichte Ostrock allgemein 10.04.2008 09:46von HH aus EE (gelöscht)
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