Musik der etwas anderen Art habe ich heute erlebt… - kein Ostrock, deshalb stelle ich den Bericht hier ein.
Am 16.01.09 beim Konzert von Lift, Tante JU in Dresden spielten 2 junge Männer als Vorband, die mich mit ihren Instrumentalstücken neugierig gemacht haben (Siehe Bericht dazu). Der Name der „2-Mann-Band“ war mir an jenem Abend abhanden gekommen, ich wusste nur der Cellist war Benni Cellini (Gerlach) von Letzte Instanz…
In den weiten des Internet findet man ja fast alles…, so erfuhr ich, Benni Gerlach(E-Cello) und Karl Helbig(Saxophon) nennen sich „LANDÜBER“ und sind nicht weit von mir zu Hause…
Beim Stöbern in ihrer Myspace-Seite entdeckte ich einen Termin, der mir mehr als passend erschien, eine Lesung untermalt mit Musik von LANDÜBER, kostenlos. Wenn man da nicht hingeht, ist man selbst Schuld.
So machte ich mich heute 18:00 Uhr auf zum Dresdner Stadtarchiv, wo die Veranstaltung stattfinden sollte…
Hubert Gerlach, Jahrgang 1927, las gemeinsam mit Thomas Gerlach Teile aus seinem neuen Roman „Drei Uhr Morgens“. Spätestens hier wurde jedem klar 3 Generationen der Familie Gerlach werden diesen Abend bestreiten…
Der Roman, die Geschichte, eines Jungen, der 15jährig nach Kriegsende verhaftet wurde und sich erst als alter Mann, in Amerika lebend, auf den Weg in seinen Heimatort nahe bei Dresden macht.
Diese Geschichte wurde untermalt mit Musik von LANDÜBER. An passender Stelle ließ Benni Gerlach die Seiten seines E-Cello klingen. Karl Helbig blies Saxophon dazu…, bemerkenswert wie sich die beiden inmitten ihrer Musik „trafen“… Der Abend zeigte sehr deutlich, Musik kann Bilder malen…, wenn man sie sehen will. Man braucht nicht immer Textzeilen dazu.
Ein bewegender, mal ganz anderer Ausflug in die Musik für mich.
LANDÜBER sind zwei junge Musiker, die ich nicht zum letzten Mal gesehen habe.
Sie schreiben auf ihrer Myspace-Seite:
„Klangflächen über blühend Grasland, windbewegte Weite: minimalistisch sphärisch, romantisch, instrumental: LANDÜBER sucht der Himmel seinesgleichen - - LANDÜBER ist der Klang zweier Instrumente, die ihren gemeinsamen Horizont genau dort finden, wo ihre parallelen Wege sich schneiden: das elektronische Cello und das ebenfalls über Effekte gespielte Saxophon. sie schwingen sich ein in den Rhythmus des Spätsommertages über der Heide: minimalistisch intrumental, romantisch - - LANDÜBER treffen sich zwei Musiker - Benni Gerlach (u.a. Letzte Instanz) und Karl Helbig (u.a. Röschbandz) an unerwartet empfindsamer Stelle. Schon die Titelfolge formt sich zum Gedicht: minimalistisch romantisch: Ja. Ja, ich komme heim irgendwann, laß auf die Tür, ich bringe Weite mit, Weite einer fernen Zeit über blühen wogender Heide - - …“
„Musik mit der Seele hören“, ja, das trifft es genau! Auch das sollten wir ab und zu tun.