#1

Polkaholix in Dresden am 25.10.09

in Off-Topic 26.10.2009 14:05
von wir 2 (gelöscht)
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Ich dacht immer Polka ist so Blasmusik, auf Bierbänken sitzen und schunkeln- aber weit verfehlt.

Polkaholix: Man nehme zur Polka, eine große Schippe Rock, schneide ein paar dicke Scheiben Jazz, würze kräftig mit Ska, nehme eine lose Prise Folk und ein paar Esslöffel Klezmer. Darunter mischt man feurigen Salsa und paar Spritzer Reggae. Dem ganze rühre ein paar abgedrehte olle deutsche Schlager unter und gebe eine Messerspitze NDW hinzu. Kräftig umrühren! Nichts anbrennen lassen! Und dann serviere man, oben auf noch einen schön geschlagen Comedy-Schaum mit ein paar ironischen Streuseln.

Zu Polkaholix bin ich gekommen, weil letztes Jahr Christoph Frenz von Monokel zu Polkaholix gewechselt ist. Ich find Christoph ist ein klasse Bassist und seine Gesten auf der Bühne einfach einmalig. Seine gute Laune steckt sofort an. Also dacht ich mir im Frühjahr, ich geh mal zu Polkaholix. Und ich war begeistert.
Jetzt war es endlich soweit und Polkaholix spielten in Dresden. Ich wusste zwar, dass das Konzert in einem Theater stattfindet, aber das es ein Sitzkonzert wird, das hab ich erst gestern Mittag erfahren und konnte mir das gar nicht vorstellen.
Pünktlich 19Uhr kamen wir in Dresden am Staatspielhaus "Kleines Haus" an. Als erstes haben wir unsere reservierte Karten abgeholt. Die nette Dame an der Kasse meinte, das wir super Karten in der 7. Reihe - mittig- haben. Naja, stehen wäre uns lieber :-)
Wir waren ziemlich die ersten, also setzten wir uns erstmal an die Bar. Mit der Zeit füllte sich der Raum vorm Saal, die meisten waren schick fürs Theater gekleidet, die Herren mit Hemd und Schaked... Irgendwie fühlten wir uns fehl am Platz. Vor 20Uhr öffneten sich die Türen zum Saal, also mal schauen wie "gut" unsere Plätze sind, einmal kurz an unseren Sitzplätzen vorbei laufen und dann gleich weiter an den Rand, weil sitzen wollten wir auf keinen fall. Petra saß direkt am Rand, also setzen wir uns erstmal neben ihr auf die Treppe. Kurz nach 20 Uhr ging es Pünktlich los und die Herren von Polkaholix kamen auf die Bühne. Wir standen links neben der Bühne und ruhig stehen war nicht möglich. Es dauerte auch nicht lang, dann kamen noch ein paar mehr Leute zu uns.
Nach einer Stunde gab es eine Pause, die hatten wir auch nötig, es war warm und durst hatten wir auch, denn nach drin durften wir zu trinken nichts mit nehmen.
An der Bar standen sehr viele Leute, also erstmal raus an die frische Luft, dann was zu trinken holen und schon läutete es das erste mal, also war eile angesagt, austrinken und wieder rein. Dieses mal stellten wir uns rechts vor der Bühne und es gesellten sich viele Leute zu uns. Ich hätte nicht gedacht, dass in einem Theater, bei einem Sitzkonzert so gute Stimmung aufkommt, alle klatschten und sangen mit, war wirklich richtig gut. Zum Konzert kann ich nur sagen, es war spitz, ich hoffe Petra schreibt dazu noch ein paar mehr Worte.
Kurz nach 22 Uhr war das Konzert vorbei, also sind wir erstmal raus an die frische Luft. Wieder drin angekommen, war mal wieder fast niemand mehr da. Also machten wir uns bei Zeiten auf den weg zum Auto, aber jetzt schon nach Hause fahren? Also machten wir uns mal wieder auf zum nächsten McDonald, irgendwie wird es immer öfter zur Gewohnheit, das wir dort gemütlich einen Abend ausklingen lassen :-)

Angefügte Bilder:
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zuletzt bearbeitet 26.10.2009 14:46 | nach oben springen

#2

RE: Polkaholix in Dresden am 25.10.09

in Off-Topic 26.10.2009 20:53
von PM | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte

Polkaholix im Staatsschauspiel oder wie man ein Theater aufmischt

Sonntags abends gehen wir selten aus, müde in die neue Woche starten, ist nicht so unser Ding. Es muss schon was ganz Besonderes geben. In Dresden im Staatsschauspiel war so ein Highlight, für das es sich lohnte, auf einen Teil der Nachtruhe zu verzichten.
Die Berliner Band Polkaholix war in besonderer Mission ins Tal der Ahnungslosen gereist.
Den Sachsen sollte die Polka nahe gebracht werden. Mit missionarischem Eifer gingen sie ans Werk. Aber was mussten die Berliner sehen? Ein scheinbar ganz normales Theaterpublikum, viele Sakkoträger und Herrschaften in gesetztem Alter. Auch wir waren dem Anlass entsprechend verkleidet, man kann mal probieren, ob sich die Berliner schocken lassen …
Polkaholix hatte ich schon gesehen, aber in ganz anderen Locationen und mit polkaerfahrenen Klientel und ich hätte wetten können, sie singen im Schauspielhaus ein Lied nach dem anderen ab, man klatscht artig und das war`s dann. Aber nicht so in Dresden.
Einer der ersten Sätze des Frontmanns Andreas Wieczorek an das Publikum war: „Also ihr könnt hier alles machen was ihr wollt: mitsingen, trinken, tanzen… Das mit dem Singen wurde auch gleich geübt und siehe da, es klappte auf Anhieb. Das mit dem Trinken klappte nur auf der Bühne.
Die Jugendbrigade des Puhdysforums aus dem oberen Erzgebirge sorgte für die Erfüllung von Punkt 3. Sie dachten gar nicht daran, sich in dem Theater zu setzen sondern stellten sich gleich vor die Bühne. Damit war der Tagesordnungspunkt Tanzen erfüllt. Ihr Beispiel machte Schule und so mancher Besucher erhob sich von seinem Platz und gestellte sich zu den beiden Hardcorefans und tanzte mit. Ich glaub das hat man in dem Theater noch nicht erlebt.
Es wurde gerockt, bis der Kontrabass brannte, Christoph Frenz bot wirklich eine ausgefallene Performance. Es gipfelte darin, dass er auf seinen Kontrabass kletterte.
Der Erfolg der Truppe ist nicht nur die mitreißende, rockig verpackte Polka, sondern auch die Show, die geboten wird. Es ist Bewegung auf der Bühne und jedes Bandmitglied bekommt die Chance zu einer solistischen Einlage. Ich stelle mir langsam die Frage, in welcher Band spielt eigentlich Andreas Wieczorek nicht? Ich bin ihm begegnet bei der Seilschaft, beim Putensen Beat Ensemble, er spielt mit Haase und mit Eva Kyselka. Aber seine eigentliche Mission scheint wirklich die Polka zu sein. Er hat die Lage einfach im Griff. Sehr gefreut habe ich mich, Mario Ferraro wieder zu sehen. Ich mochte ihn sehr bei Cäsar. Sein Markenzeichen war die Lockenmähne, von der er sich getrennt hat. Ich hätte ihn fast nicht erkannt.
Diesmal hatten sie sich mehr auf die volkstümlichen Polkas spezialisiert, weniger auf die Rocknummern. Es gab die unverwüstliche Rosamunde, „Du hast Glück bei den Frauen“ und weitere Klassiker in modernem Gewandt. Besonders hat mir Gundermanns „Ich kann dich nicht mehr leiden“ gefallen. Auch die Bierpolka durfte nicht fehlen.
Es gelang ihnen im wahrsten Sinne des Wortes die Leute von den Sitzen zu reißen. Vor mir sprang plötzlich und unvermittelt ein Opi auf und rief „Bravo!“ „Bravo!“ Oma zerrte ihn am Jackett und er musste sich wieder setzen, der Ärmste.
Zum Schluss waren jede Menge Dresdener links und rechts vor der Bühne und zelebrierten Polka.
Vielleicht ist es der Gute – Laune - Faktor, der dieses Konzert so besonders machte.
Damit diese möglichst lange anhält, kauften wir uns gleich zwei CDs. Heute früh habe ich einen Versuch auf dem Weg zur Arbeit gestartet.
Es wirkt!


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#3

RE: Polkaholix in Dresden am 25.10.09

in Off-Topic 27.10.2009 19:18
von PM | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte

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#4

RE: Polkaholix in Dresden am 25.10.09

in Off-Topic 01.11.2009 15:11
von PM | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte

Hier mal eine Eindruck, wie sich Polkaholix anhört. Es ist der Gundermanntitel "Ich kann dich nicht mehr leiden"


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