Ich habe heute die Ehre „exklusiv“ über das Konzert von Frank Proft und den Hurensöhnen am 12.Juni in Ziesar zu berichten. Vom Forum war nämlich kein Berichterstatter außer mir dabei und natürlich Profty selbst.
Seit dem Puhdys-Festival „Fans & Friends“ in Storkow, als ich Profty zum ersten Mal live erlebt habe, bin ich von seiner Musik und seinen Texten fasziniert. Bisher konnte ich mir nicht vorstellen, was ich hören soll, wenn es mal (in vielen Jahren hoffentlich erst) nichts neues mehr von den Puhdys gibt. Ich hab mich so an den typischen Sound und die bildliche Sprache von Maschines Texten gewöhnt. Jetzt weiß ich, was nach den Puhdys kommt. Frank Proft. Das war der Grund, nach dem schönen Konzert Freitag Abend mit Hans die Geige noch einen musikalischen Höhepunkt draufzusetzen. Samstag vormittag fuhren wir ganz in Familie los in Richtung Magdeburg, aber nur bis Ziesar. Dort startete bei deutlich abgekühlten Temperaturen um 14 Uhr das „Burgfest“. Von der Bühne waren zunächst klassische Töne zu hören, später noch ein Kinderchor, der aktuelle Hits mit eigens verfassten deutschen Texten sang. Währenddessen hatten wir Profty und den Rest des Teams entdeckt und erst mal begrüßt. Profty war schon ungeduldig und wollte endlich Soundcheck machen. Unseren Sohn Alexander waren wir erst mal für 105 min los (mit Halbzeitpause), denn am anderen Ende der Burg war eine Video-Leinwand für die WM aufgebaut. Danach waren immer noch fast 2 Stunden Zeit bis zum Konzertbeginn. Wir sind erst mal Abendbrot essen gegangen. Sohnemann blieb dann in der Pension vor dem Fernseher (USA-England) und wir sind wieder zur Burg. Fast pünktlich ging es los mit einem Intro, dass ich nicht sofort erkannte, denn von CD klingt das anders als live: Der blaue Planet.
Das war dann auch die Band, die an diesem Abend am meisten interpretiert wurde. Natürlich auch die Puhdys und City. Neben Silly, IC oder Stern Meissen gab´s auch selten gecoverte Bands wie Karussell oder Neumis Rock Circus zu hören. Alles perfekt, zumindest für mich, der die meisten Titel nie live erlebt hat, nur von LP oder CD kennt. Der Höhepunkt, da waren wir uns einig, war der „Albatros“ von Karat. Die Stimmung, das Licht, der Sound – alles machte Gänsehaut. Und das kam ausnahmsweise nicht vom Wetter.
Am Anfang war das Publikum noch sehr zurückhaltend, aber seltsamerweise kamen gerade bei „Bis ans Ende der Welt“ die ersten Leute auf´s Tanzparkett. Später wurden es immer mehr. Eine richtig gute Ost-Rock-Party zum mittanzen oder wie in unserem Fall, zum mitsingen. Das ganze Konzert sollte 4 Stunden lang werden. Größten Respekt vor den Musikern, sie haben (vermutlich) durchgehalten, denn wir beide nicht. Nach etwa 3 Stunden war plötzlich das „normale“ Publikum weg und vor der Bühne agierte die „besoffene Dorfjugend“. Die hatten keine Ahnung, was die da oben auf der Bühne spielen, wollten einfach nur saufen und Party machen. Von da an, machte es keinen Spaß mehr. Also demnächst keine (fast) gratis Dorf-oder Burgfeste mehr. Lieber bezahle ich den Preis, den die Jungs auf der Bühne verdient haben und sehe dafür nur wirkliche Musikfreunde.
Nochmal Danke Jungs: Frank und die Hurensöhne, danke für Euer Konzert und das durchhalten.
Danke Enrico und Andre´, ihr seid wirklich Musiker, die ihr Handwerk noch verstehen, beim nächsten Mal möchte ich trotzdem erst mal Profty allein mit seinen eigenen Titeln erleben. Wir sehen uns aber wieder. Das ist keine Drohung – sondern ein Versprechen.