#1

Puhdys Hailfingen

in Konzertberichte PUHDYS 17.09.2011 16:16
von Rosalie | 2.774 Beiträge | 5240 Punkte

Hallo Fans, jetzt bin ich zurück aus dem Schwabenländle und ich möchte Euch meinen Bericht über den gestrigen Abend nicht vorenthalten:
Hailfingen,ein kleiner Ort im Landkreis Böblingen,feiert das 200jährige Bestehen seines Musikvereins. Dazu hat man sich eine illustre Schar an Gästen eingeladen. Den Auftakt machten gestern die Puhdys. Im großen Festzelt war die Bühne aufgebaut,es gab ausreichend Getränke- und Essenstände und - oh Wunder - keine betrunkenen Menschen, die herumgröhlten oder herumschubsten oder pöbelten , obwohl die Anwesenden durchaus Radler, Bier
und Hefeweizen tranken und nicht nur Apfelsaftschorle von der Streuobstwiese . Es wurden soger Schnäpse verkauft.... Die Getränke wurden in Gläsern bzw. Glasflaschen ausgeschenkt und ich konnte keinen Vorfall beobachten, daß irgendetwas zu Bruch ging. Vielleicht liegt es aber auch an der ruhigen Art der Schwaben . Etwas mulmig wurde mir , als ich bereits am Eingang Schilder sah, die das Mitbringen von Fotoapparaten untersagte (incl. das Benutzen dieser). Nun wird bekanntermaßen nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich separierte mich etwas vom Eingang und verstaute meinen Fotoapparat in die Hosentasche. Bei der Taschenkontrolle hatte der junge Mann nix zu beanstanden und los ging es. Im hinteren Teil des Zeltes waren Tische und Bänke aufgestellt. Vor der Bühne war ein kleiner Graben abgesperrt. 2 Rollifahrer durften während des Konzertes vorn zws. Absperrung und Bühne sitzen bzw. mit dem Rolli stehen und sie genossen das Konzert sichtlich. Das fand ich einen feinen Zug der Security, die übrigens präsent, freundlich und aufmerksam war,aber nie aufdringlich. Meine Bedenken, daß sie gegen Fotografieren einschreiten würden, bestätigten sich nicht. Immerhin müßten dann auch alle I-Phones, Handys usw. am Einlass eingesammelt werden.... Pünklich um 21 Uhr betraten die Jungs die Bühne,gut drauf, locker flockig und sehr bald klatschnass geschwitzt. Maschine holte zum Ikarus wieder "Lady Gaga" und "Britney Spears" auf die Bühne. Maschine machte diverse Sprüche, natürlich auf Kosten seiner Kollegen ... Bei "Wenn Träume sterben" funktionierte das Teil an Quasters Mikro nicht . Das veranlasste ihn zu dem Spruch: "Na Quaster,haste heute keine Lust ?" und zum Publikum : "Das machen wir immer so,wenn wir den Text vergessen haben oder nicht wissen,was wir sagen sollen,tun wir so,als wäre das Mikro kaputt" und demonstrierte das sogleich am praktischen Beispiel. Bimbo war so geschwitzt,daß er während des Drumssolos das T-Shirt wechselte. Er holte sich zwar kurzzeitige Erfrischung an Maschines Ventilator, aber es war schon ordentlich warm im Zelt.
Alles in allem ein rundum gelungener Abend. Anbei ein Foto der Setlist, die mir ein Mitarbeiter der Security freundlicherweise von Quasters Arbeitsplatz von der Bühne holte, natürlich nach dem Konzert . Ausserdem stolperte ich am Donnerstag in Reutlingen (wo ich mich Do/Fr zu einem Pflegekongress aufhielt) über einen schönen Artikel aus dem Schwäbischen Tageblatt.
Nun folgen noch ein paar Fotos.

Angefügte Bilder:
P1050099.JPG
P1050123.JPG
P1050126.JPG
zuletzt bearbeitet 17.09.2011 17:42 | nach oben springen

#2

RE: Puhdys Hailfingen

in Konzertberichte PUHDYS 17.09.2011 16:32
von Rosalie | 2.774 Beiträge | 5240 Punkte

Noch mehr Fotos....
Bemerkenswert finde ich einige Aussagen in besagtem Artikel aus dem Schwäbischen Tageblatt, z.B. daß man eine ungewöhnliche Gruppe für den Freitag abend haben wollte. Die Puhdys sind also ungewöhnlich.... nur: in welcher Hinsicht?
Und- die Schweizer Band,bei der man angefragt hatte,war zu teuer. Die Puhdys waren es offenbar nicht. Und man hatte Kenntnis davon,daß Puhdysfans "offenbar gut vernetzt sind" sowie daß einige von ihnen der Gruppe hinterherreisen.
So etwas gibt es?????

Angefügte Bilder:
P1050103.JPG
P1050114.JPG
P1050115.JPG
P1050117.JPG
P1050118.JPG
P1050121.JPG
P1050124.JPG
P1050125.JPG
zuletzt bearbeitet 17.09.2011 16:45 | nach oben springen

#3

RE: Puhdys Hailfingen

in Konzertberichte PUHDYS 17.09.2011 17:19
von Maxi | 535 Beiträge | 800 Punkte

Schön, na das klingt ja nach nem mal wieder gelungenen Abend! Danke für deinen Bericht.
Und offensichtlich auch sehr gesittet. ;)


LG Maxi

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#4

RE: Puhdys Hailfingen

in Konzertberichte PUHDYS 17.09.2011 17:41
von PM | 4.235 Beiträge | 5060 Punkte

Danke Silke - auch ein lesenswerter Zeitungsartikel - kaum mal ein Veranstalter, der zu gibt, das die Puhdys nicht erst Wahl waren, sondern in dem Fall 3. Wahl.
Aber geht doch und ich hoffe man war dort zufrieden mit den vernetzten Puhdysfans.


Klick mal druff hier:

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#5

RE: Puhdys Hailfingen

in Konzertberichte PUHDYS 17.09.2011 17:45
von Rosalie | 2.774 Beiträge | 5240 Punkte

Ja, gesittet und vernetzt.... Soweit ich das mitbekommen habe,waren nicht alle Karten verkauft worden,obwohl an der Abendkasse noch reges Treiben herrschte.

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#6

RE: Puhdys Hailfingen

in Konzertberichte PUHDYS 17.09.2011 17:47
von Bernd (gelöscht)
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Danke für den Bericht und Bilder, sowie Presseartikel.
Wie man sieht, geht sowas auch reibungslos und ohne Stress.

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#7

RE: Puhdys Hailfingen

in Konzertberichte PUHDYS 22.09.2011 13:13
von Bernd (gelöscht)
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Hierfür noch ein aktueller Pressebericht (Tipp von Rosalie - Danke!) vom "Schwäbischen Tageblatt" - 20.09.2011

http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/...rid,146778.html

Barrierefrei im Spoiler:

Die Puhdys in Hailfingen
Ein Wiederhören nach 25 Jahren

Es ist keine Ente / Wir spielen bis zur Rockerrente“, tönten die Puhdys, als sie fast auf den Tag genau vor einem Vierteljahrhundert zum ersten Mal im Rottenburgischen ihre Visitenkarte abgaben, nämlich im Festzelt am Frommenhäuser Waldeck. Und wer den bereits damals von einer Aura der Zeitlosigkeit umgebenen DDR-Rockern beim schweißtreibenden Musikhandwerk zusah, hätte ihnen einen früheren Ruhestand allemal gegönnt. Drei Jahre später, beim Wiederhören in Rottenburgs Festhalle, schien der in Sicht. Abschiedstournee hieß damals die Parole, die lebenden Denkmäler sprachen von unstressigeren Altersexistenzen.

willibald ruscheinski
Auch ihren Uralt-Ohrwurm „Lebenszeit“ spielten die Puhdys im Hailfinger Festzelt. Zusammen mit ... Auch ihren Uralt-Ohrwurm „Lebenszeit“ spielten die Puhdys im Hailfinger Festzelt. Zusammen mit Keyboarder Peter Meyer (nicht im Bild) bringen „Quaster“ Hertrampf (von links), „Maschine“ Birr, Klaus Scharfschwerdt und „Bimbo“ Rasyn inzwischen 319 Lebensjahre auf die Bühne.Bild: Ulmer

Das war im Mai 1989, und keiner konnte ahnen, dass es ganz anders kommen würde: Während die DDR ihre Existenz recht ungeplant verhauchte, waren die Puhdys, passend zur allmählich aufkeimenden Ostalgie, Anfang der Neunziger plötzlich wieder im Geschäft.

Seither füllen sie wieder Hallen und Zelte nicht nur in jenem Teil Deutschlands, in dem die obrigkeitliche Verknappung auch nur halbwilder Mucke sie ziemlich rasch zum Mythos machte. Auch im Westen scheinen die Deutschrock-Miterfinder längst wieder gut im Geschäft, schaut man sich die eineinhalb Tausend Menschen an, die der rituelle Ruf „Die Puhdys kommen!“ am Freitagabend ins Jubiläums-Festzelt des Musikvereins Hailfingen lockte, einige sogar von jenseits der Landesgrenzen.

Letzteres war übrigens schon 1986 so. Und auch sonst schien die Zeit am Freitag seltsam still zu stehen. Der durchschnittliche Puhdy-Fan ist seither nicht bloß nicht jünger geworden, sondern auch nicht älter, vorzugsweise der Generation Lebensmitte angehörend.

Und seine Idole? Erst das Zurateziehen historischen Bildmaterials belegt, dass die drei verbliebenen Alt-Puhdys damals, 1986, vielleicht doch noch nicht so betagt aussahen, wie sie heute sind. Aber mag man Band-Nestor und Keyboarder Peter Meyer tatsächlich seine 71 glauben? Und hatte der Rock‘n-Roll-Lifestyle die entsprechenden Furchen nicht schon vor Jahrzehnten im bleichen Antlitz von Frontmann Dieter Birr (67) hinterlassen?

Noch immer wickelt „Maschine“, wie er bandintern heißt, dank offenbar angeborenen Charismas seine Jünger(innen) mit einer stoisch-minimalen Bühnenshow um den Finger. Und reichlich sprödem Humor: „Das ist der Herr, der mir meine Doktorarbeit diktiert hast“, führt er etwa Co-Gitarrist „Quaster“ Hertrampf ein und dankt am Ende dem vor Begeisterung tobenden Publikum für „applaudierende Betreuung“.

Einigermaßen verjüngt haben den Puhdy-Klang inzwischen allerdings die beiden Neu-Bandmitglieder. Bassist „Bimbo“ Rasyn und Schlagzeuger Klaus Scharfschwerdt sind ja erst Endfünfziger. Dank ihnen können es die Puhdys jetzt auch ultrahart und dynamisch, gleich zum sekundenpünktlichen Konzertbeginn mit einigen neueren Stücken loslegend wie die Feuerwehr.

Trotzdem kennt sich der Alt-Puhdist schnell wieder aus: Das ausgesprochen schlanke Songwriting, der stets präsente Mitklatsch-Faktor und die politisch sehr korrekt gegen Mammon, Krieg und Nazis gerichteten Texte – alles noch da. Aber irgendwann wechselt „Maschine“ ohnehin von E-Gitarre zur Klampfe, und dann übernehmen Puhdy-Evergreens zum Mitsingen das Kommando: „Alt wie ein Baum“, „Geh zu ihr (und lass deinen Drachen steigen)“ oder „Fliege mein Lied nach Hiroshima“. Einziges Manko: Irgendwie beharrt die Erinnerung hartnäckig darauf, dass damals bedeutend mehr Feuerzeuge und Wunderkerzen aufflackerten im Publikum.

zuletzt bearbeitet 22.09.2011 13:14 | nach oben springen

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