Ob jemand zu dem Spektakel geht oder nicht, muss jeder für sich entscheiden. Warum er das tut oder lässt, dafür gibt es, wie man aus den vorstehenden Beiträgen sehen kann, auch 1000 und 1 gute wie schlechte Gründe. Daran wird unsere kleine Diskussion nichts ändern.
Was das "tote Pferd" Ostrock Konzert an sich angeht, so wiederspreche ich allen, die da meinen das lohnt nicht. Warum denn sonst sollte ein Veranstalter an einem so großen und aufwendigen Format festhalten? Um den Fans etwas Gutes zu tun? Aus Liebe zum Ostrock? Bestimmt nicht.
Für die Bands kann das schon wieder ganz anders aussehen. Die meisten dürften sich freuen in diesem Format überhaupt mitmachen zu dürfen. 2 oder 3 Headliner sind ja ohnehin gesetzt, so dass die Zahl der freien Plätze begrenzt ist. Dass man dem Projekt auch 2013 nicht abgeneigt gegenübersteht liegt sicher auch daran, dass jeder Teilnehmer eine recht große Publicity bekommt und so mal wieder Leute erreicht, die sonst nicht zur eigenen Klientel gehören.
Wer spaziert 2014 zu solchen Konzerten und warum? Das sind die, die den Ostrock in komprimiertester Form erleben wollen und sonst eher einen großen Bogen um die Konzetrtsäle machen. Leute die in Erinnerungen schwelgen und ihre Helden von damals noch mal nahe sein möchten. Ich denke, nicht selten haben die Konzertbesucher genau in dem Jahr einen persönlichen Bezug zur Musik von damals. ...Weisst Du noch ... bei dem Lied .... Und die Leute möchten nichts anderes hören als die größten Hits. Die nehmen einen neuen Titel eher zur Kenntnis als dass sie ihn bejubeln oder in Erinnerung behalten und warten auf den nächsten Best Off Titel. Daran sehe ich nichts verwerfliches. Und das hilft bei der Überlegung, wie das Ostrock Konzert 2014 und 2015 aussehen könnte, sollte etc.
Ich möchte noch an eine Parallele erinnern. Seit Jahr und Tag touren die Bands der 70 ger Jahre mit immer den gleichen Programmen, auf immer den gleichen Bühnen - ok, die werden vielleciht mit der Zeit etwas kleiner als früher - und ziehen 1000de in ihren Bann. Nicht selten ist nicht viel mehr als der Name übergeblieben und die Musik kommt gelegentlich schon mal vom Band. Doch die leute eilen nach Schwarzenberg und wo nicht überall die Oldi Shows stattfiinden. Noch extremer ist es bei den Schlagersängern und Volksmusikanten, wo es ja eine Flut von verschiedenen Formaten gibt, die aber mehr oder weniger immer die gleichen Leute vereinen. Warum also sollen die Ostrocker das Feld nicht ähnlich beackern, zumal sie weder ebi den Oldishows noch bei den Schlagerleuten gut aufgehoben oder gelitten sind? Schon von daher, meine ich, wird uns Ostrock das Konzert oder etwas ähnliches mit den bekannten Protagonisten noch eine Weile erhalten bleiben. Wie man das inhaltlich gestaltet, das wird sich zeigen, aber dass es im Kern um ein Best off Ostrock gehen wird, davon darf man wohl ziemlich sicher ausgehen. Und - das alles läuft solange, wie es sich lohnt, solange genügend Leute zu den Konzertten kommen und genau diese Formate live erleben wollen.